Energieschirm

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Doppellagiger Energieschirm: obere Lage offen, unterer Schirm noch geschlossen

Ein Energieschirm ist ein mehr oder minder transparenter Bestandteil eines Gewächshauses. Er dient sowohl dazu, Abstrahlung von Wärme an die Umgebung zu vermindern, wie auch der Abschattung zur Minderung der Sonneneinstrahlung.

2014 wurde über die Entwicklung von Folien berichtet, die Sonnenlicht reflektieren, zugleich aber Infrarotstrahlung passieren lassen, wodurch auch bei Sonnenscheinn eine Abstrahlungskühlung möglich wird.[1][2]

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Energieschirm spart in erster Linie Energie, indem die Heizkosten wie auch solche für Kühlung reduziert werden. Er kann eine aktive Klimaanlage überflüssig machen. In seiner Funktion als Schattierschirm dient er aber primär dazu, die direkte Einstrahlung auf die Pflanzen – und daher deren Erwärmung – zu verhindern. Die Lufttemperatur wird kaum beeinflusst.

Der Schirm wird meist nachts geschlossen und tagsüber ähnlich einer Jalousie geöffnet. Auf diese Weise lassen sich mit sehr gut isolierenden Materialien Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erreichen, vergleichbar einer deutlich teureren Doppelverglasung.

In der Praxis werden heute häufig doppellagige Schirmsysteme installiert, wobei ein Schirm mehr der Schattierung dient und stärker luftdurchlässig ist als der andere. Zwischen den Schirmen entsteht ein Luftpolster, welches gut gegen die kühlere Luft im Giebelbereich isoliert.

Aufbau/Materialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Energieschirme bestehen aus Stoffen pflanzlichen und synthetischen Ursprungs. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, Hauptbestandteil ist, neben dem eigentlichen Stoff, Aluminium, welches in dünnen Streifen eingewebt oder als Verbundmaterial aufgeklebt ist. Die Verwendung von Aluminium reduziert den Lichteinfall bzw. reflektiert die Wärmestrahlung. Besondere Bedeutung kommt heute der Verwendung schwer entflammbarer Kunststoffe zu, nachdem in der Vergangenheit der Energieschirm bei kleinen Brandherden dafür sorgte, dass sich diese rasch zu großen Feuern mit katastrophalen Folgen entwickeln konnten.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aaswath P. Raman, Marc Abou Anoma, Linxiao Zhu, Eden Rephaeli, Shanhui Fan: Passive radiative cooling below ambient air temperature under direct sunlight. In: Nature. Band 515, Nr. 7528, November 2014, ISSN 1476-4687, S. 540–544, doi:10.1038/nature13883 (nature.com [abgerufen am 16. Oktober 2023]).
  2. Skycool Systems. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (amerikanisches Englisch).