Erich Elstner

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Erich Elstner (* 25. Februar 1910; † 10. Februar 1972[1]) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Elstner stammte aus Reichenberg (Liberec) in Nordböhmen.[2] Elstner war vor dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Schauspieler und Operettenbuffo am Stadttheater Brünn engagiert; später wirkte er dort auch als Regisseur und Oberspielleiter des Lustspiels und der Operette.[2][3][4] Er verfasste auch das Libretto zu der 1941 in Brünn uraufgeführten Operette Barbara von Guido Masanetz. In seiner Brünner Zeit entdeckte und förderte er ab 1943 den jungen, damals 16-jährigen Brünner Schauspieler Lutz Jahoda, der später in der DDR als Operettenbuffo, Schauspieler und Entertainer Karriere machte.[5] Elstner erteilte Jahoda privaten Schauspielunterricht, verschaffte ihm Engagements (u. a. an den Brünner Kammerspielen) und unterschrieb bis zu Jahodas Volljährigkeit auch dessen Theaterverträge.[5] Gegen Kriegsende kam Elstner in ein Lazarett der Roten Armee in Bratislava, wo er Jahoda wieder traf.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Elstner und seine Familie zunächst gemeinsam mit Jahoda Aufnahme bei einer Tante Jahodas in Wien; weiterhin unterstützte er, wie bereits in Brünn, Jahoda wie einen Ziehsohn.[3][5] Anschließend, ab etwa 1947/48, arbeitete er als Schauspieler, Sänger und Regisseur in Berlin.[4] 1947 wirkte er am Metropoltheater in Berlin neben Sonja Ziemann in einer der Hauptrollen in der Uraufführung der Operette Nächte in Shanghai von Friedrich Schröder mit.[6] In den frühen 1950er Jahren ging er nach Baden-Baden, wo er als freier Mitarbeiter des Südwestfunks tätig war.[2][4] Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er auch einige Filmrollen und wirkte in den 1950er Jahren bei Hörspielproduktionen des SWR (u. a. in einigen Maigret-Hörspielen) mit.

Elstner war mit der Tänzerin und Schauspielerin Hilde Engel-Elstner verheiratet, mit der er vier Kinder hatte.[2][4] Sein zweiter Sohn ist der spätere Entertainer und Showmaster Frank Elstner.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lutz Jahoda: Lutz im Glück und was sonst noch schieflief. Verlag Das Neue Berlin 2001. Seite 92. ISBN 978-3-360-00961-6. Abgerufen am 23. März 2017.
  2. a b c d Frank Elstner. Eintrag bei Munzinger. Abgerufen am 21. März 2017.
  3. a b Jahoda, Lutz. Nachtrag zum Lexikon bedeutender Brünner Deutscher. Online verfügbar unter www.bruenn.eu. Abgerufen am 21. März 2017.
  4. a b c d e Der Showmaster Frank Elstner: Enthusiastischer Journalist und Moderator. VIP.de vom 13. Mai 2016. Abgerufen am 21. März 2017.
  5. a b c d „Ich wusste um den Wert meines Publikums“. In: Prager Zeitung vom 9. März 2016. Abgerufen am 21. März 2017.
  6. Frank Elstner: Wetten Spaß: Mein Leben, meine Gäste, meine Shows. Herder Verlag. Freiburg im Breisgau 2012. ISBN 978-3-451-30647-1. Abgerufen am 21. März 2017.