Erinnerungsturnhalle

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Erinnerungsturnhalle in Freyburg (2018)

Die Erinnerungsturnhalle (auch Friedrich-Ludwig-Jahn-Erinnerungsturnhalle) in Freyburg an der Unstrut, einer Stadt in Sachsen-Anhalt, ist ein dem Gedenken an Friedrich Ludwig Jahn (1778–1852) gewidmetes Gebäude. Es steht unter Denkmalschutz.[1]

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erinnerungsturnhalle steht im Nordosten der Altstadt an der Oberstraße 9 zwischen der Schützenstraße und der historischen Stadtmauer, etwa 30 Meter vor der Friedrich-Ludwig-Jahn-Ehrenhalle.

Die Turnhalle ist ein eingeschossiger, etwa 24 Meter langer Ziegelbau mit Elementen aus Freyburger Kalkstein, einem Walmdach und drei dreigliedrigen Fenstern an den Längsseiten.

Am Südostgiebel ist ein sieben Meter breiter, dreiteiliger Baukörper vorgelagert. Der erhöhte Mittelteil wird von zwei Rundtürmen begrenzt, die einen zinnenbekrönten Rundbogen einschließen. In seiner Mitte steht eine Büste Friedrich Ludwig Jahns. Im Bogen über ihr ist zu lesen: Die Nachwelt setzt jeden in sein Ehrenrecht. An der Seite des linken der drei Bauteile befindet sich der Haupteingang der Anlage.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang der 1890er Jahre entstand die Idee, über dem Grabe Jahns mit seiner Bronzebüste, die Johannes Schilling (1828–1910) im Jahre 1858 geschaffen hatte, ein repräsentatives Denkmal mit einer angeschlossenen Turnhalle zu errichten. Im Spätsommer 1893 wurde mit dem Bau nach Plänen des Leipziger Architekten Georg Weidenbach (1853–1928) begonnen, und am 10. Juni 1894 fand die Einweihung der Erinnerungsturnhalle durch den Geschäftsführer der deutschen Turnerschaft Ferdinand Goetz (1826–1915) statt.

Im Raum hinter der Schilling-Büste war zunächst das Jahn-Museum eingerichtet, das aber wegen Platzmangels 1903 in die Friedrich-Ludwig-Jahn-Ehrenhalle verlegt wurde. 1936 wurden die Gebeine Jahns aus der „Erinnerungsturnhalle“ in die Gruft auf dem Grundstück des Jahnhauses umgebettet.

Bis heute wird die Erinnerungsturnhalle von den Freyburger Schulen und Vereinen genutzt. Im Jahr 1994 wurde die Turnhalle saniert und durch den unterirdischen Einbau eines Sanitärtraktes vervollständigt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Weidenbach: Die Erinnerungs-Turnhalle über dem Grabe Friedrich Ludwig Jahn’s zu Freyburg a. d. Unstrut. In: Deutsche Bauzeitung 1894, S. 328–329. (Digitalisat)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich-Ludwig-Jahn-Erinnerungsturnhalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt mit der Erfassungsnummer 094 83452, vgl. Liste der Kulturdenkmale in Freyburg (Unstrut)

Koordinaten: 51° 12′ 50,8″ N, 11° 46′ 14,2″ O