Ernst Sigismund Schober

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst Sigismund Schober, auch Ernst Siegmund (* 6. Februar 1681 in Schweidnitz, Fürstentum Schweidnitz-Jauer; † 15. August 1749 ebenda), war ein königlicher Amtsadvokat, Kirchendeputierter und Rechtskonsulent des evangelischen Kirchenkollegiums, sowie Lehnsherr auf Bögendorf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Sigismund Schober entstammte der Patrizierfamilie Schober. Er war der Sohn des Stadtapothekers Rudolph Schober (* ca. 1654; † 25. April 1693)[1] und der Anna Rosina geb. Fessel († 7. Februar 1710). Seine Großeltern waren der Stadtapotheker Jacob Schober und Rosina Katharina geb. von Püschel. Schober studierte bis 1704 Rechte in Halle.[2] Nach dem Tode seiner Mutter erbte er als nächstes männliches Familienmitglied die elterliche Apotheke und auch die Rittergüter Niederstonsdorf[3] und Bögendorf. Da er von Beruf Advokat war, ließ er die Apotheke 1714 von Andreas Klotz und 1722 von Franz Frick Leiter verwalten.[4] 1719 wurde Schober zum Kirchendeputierten ernannt und 1724 zum Kassendeputierten und Rechtskonsulent des evangelischen Kirchenkollegiums. Er war Verfasser einer Abschriften-Sammlungen zur schlesischen und speziell zur Schweidnitzer Geschichte.[5] Sein Tagebuch beschränkte sich auf geschriebene Notizen vom 1. Januar bis 1. Oktober 1741, darunter befinden sich auch Zeitungsrelationen, Manifeste, sowie ein Bericht über die Ratssitzungen.[6] Die von Schober wiederentdeckte Thommendorf´sche Familienchronik, begonnen von Venceslaus Thommendorf und abgeschlossen von Daniel Scheps, versah er mit Nachträgen und Zusätzen.[7] Möglicherweise war Schober mit den Familien verwandt. Nach dem Einzug der Preußen legte Schober 1743 seine öffentlichen Ämter nieder. Er starb am 15. August 1749 im Alter von 68 Jahren.[8]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Sigismund Schober heiratete am 24. September 1708 Susanna Elisabeth Glafey (* 14. September 1691 in Hirschberg; † 25. September 1748 in Schweidnitz).[9] Aus der Ehe gingen 11 Kinder hervor:

  • Regina Eleonora (* 25. Juli 1709; † 6. August 1709)
  • Ernst Gottfried (* 12. Februar 1711; † 27. Februar 1711)
  • Johanna Regina (* 28. Januar 1712; † 17. August 1717)
  • Ernst Sigismund (* 16. Februar 1714; † 26. März 1773); ⚭ Johanne Zschonka
  • Rosina Catharina (* 27. Juni 1715; † 14. März 1716)
  • Christina Eleonora (* 3. März 1717; † 2. September 1717)
  • Heinrich Gottlieb (* 28. Oktober 1718; † 12. November 1718)
  • Johanna Elisabeth (* 6. Dezember 1720; † 21. Mai 1721)
  • Carl Rudolph (* 22. April 1722; † 9. Juli 1785); ⚭ Christiane Theodora Mentzel
  • Christian Gottfried (* 27. Februar 1725; † 19. Februar 1740)
  • Maria Magdalena (* 1. April 1727; † 29. April 1727)

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau. Holzner-Verlag, 1966 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  2. Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. 1743 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  3. David Zeller: Hirschbergische Merckwürdigkeiten. Krahn, 1720 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  4. Wilhelm Brachmann: Beiträge zur Apothekengeschichte Schlesiens. Holzner, 1966 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  5. Schlesische Gesellschaft für Vaterländische Kultur Philosophisch-Historische Abtheilung: Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur. Aderholz, 1874 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  6. Sammlung von Quellenschriften. 1874 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  7. Heinrich von Sybel: Historische Zeitschrift. R. Oldenbourg, 1878 (google.de [abgerufen am 15. Oktober 2023]).
  8. Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur. G.P. Aderholz, 1874 (google.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  9. Gerhard Schiller: Glafey Johann Gottfried [de]. Książnica Karkonoska, 2014 (jelenia-gora.pl [abgerufen am 2. Februar 2019]).