Esra Karakaya

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Esra Karakaya (* 1991 in Berlin)[1] ist eine deutsche Moderatorin, Journalistin und Webvideoproduzentin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karakaya legte ihr Abitur am Lessing-Gymnasium in Berlin-Wedding ab.[2] Sie studierte Musik- und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und schloss mit einem Bachelor ab. Ein anschließend begonnenes Master-Studium in Medienwissenschaften brach sie ab.[3] 2016 und 2017 war sie Teil des Transatlantischen Austauschprogramms für Junge Minderheiten der Johns-Hopkins-Universität[4] und 2017 John-Lewis-Fellow der Nichtregierungsorganisation Humanity in Action.[5]

Zwischenzeitlich arbeitete sie als Videojournalistin bei Alex TV[6] und im englischsprachigen Newsroom der Deutschen Welle (DW), sowie für das Alternative Information Center (AIC) und das Netzwerk für asiatisch-deutsche Perspektiven, korientation.[4]

Zwischen 2017 und 2018 entwickelte sie die nach der wörtlichen Übersetzung ihres Nachnamens benannte Online-Talkshow Black Rock Talk,[7] dessen vom US-amerikanischen YouTube-Kanal The Grapevine inspiriertes[8] Konzept ab 2019 als Karakaya Talk durch Funk produziert und fortgesetzt wurde. Die in der Regel in zwei Videos geteilten Themensendungen sollten Menschen zeigen, „die für gewöhnlich in der deutschen Medienlandschaft […] nicht zu Wort kommen“ und thematisierten unter anderem Rassismen, Protestkultur, Akzeptanz sexueller Orientierungen in Zuwandererfamilien und religiösen Gemeinschaften.[9] Im Mai 2020 erfolgte die vorläufige Einstellung;[10] das Format wird derweil selbstständig als Karakaya Talks durch Crowdfunding fortgeführt.[11] Im Februar 2021 war sie zusammen mit Jan Fleischhauer im Focus-Podcast Die falschen Fragen zu hören.[12] Nach zwei Folgen beendete sie aufgrund negativer Reaktionen in Sozialen Medien die Zusammenarbeit.[13]

2022 war Karakaya Democracy Fellow der Alfred Landecker Foundation.[14]

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karakaya ist nach eigenen Angaben bekennende Hijabi, also aus religiösen Gründen Kopftuchträgerin und sieht sich in diesem Zusammenhang Diskriminierung ausgesetzt.[15] Sie unterstützt die Partei Die Urbane.[16]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karakaya erhielt 2020 den mit 5.000 Euro dotierten Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus der Kategorie „Unterhaltung und Humor“.[17] Im gleichen Jahr führte sie Zeit Campus als Covermodel und listete Karakaya als eine der Top 30 unter 30, die Deutschland verändern.[18] Zusammen mit dem Produktionsteam Karakaya Talk war Karakaya ebenfalls 2020 Preisträgerin des Grimme Online Award in der Kategorie Kultur und Unterhaltung. Zur Begründung hieß es: „[...] ist mehr als eine klassische Talkshow. Das Team hinter dem Format identifiziert gekonnt, was die Menschen in ihrer Community bewegt und formuliert daraus passende Themen und Fragen. Community-Arbeit steht hier an hoher Stelle, denn das Projekt will Stimmen hörbar machen, die sonst nicht gehört werden.“[19] Als Teil des satirisch-komödiantischen YouTube-Formats Datteltäter wurde Karakaya für den CIVIS-Medienpreis 2020 nominiert,[20] dessen Verleihung (Stand Juni 2020) coronabedingt ausgesetzt ist.[21]

2021 erhielt sie den Hildegard Hamm-Brücher-Preis für Demokratisches Handeln.[22] Ihr Format Karakaya Talks wurde 2023 erneut für den Grimme-Online-Preis nominiert.[23]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webvideoformate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Individuelle Webpräsenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Esra Karakaya (KOR/TUR): Auslandserfahrungen, Politisierung & BIPoC-Talkshow Esra Karakaya (KOR/TUR): Auslandserfahrungen, Politisierung & BIPoC-Talkshow. In: https://halbekatoffl.de/. 20. April 2022, abgerufen am 12. Februar 2024.
  2. Candlelight Döner. Episode 4 "Leidenschaft". In: renk Magazin. Karakus & Schuster UG, 9. August 2019, abgerufen am 2. Juni 2020.
  3. Jacqueline Lang: Der wichtigste Gast? Respekt! In: Süddeutsche Zeitung. 9. Mai 2019, abgerufen am 6. Juni 2020.
  4. a b Esra Karakaya. Deutsche Welle. Contributor. In: American Institute for Contemporary German Studies. Johns Hopkins University. Johns Hopkins University, abgerufen am 6. Juni 2020 (englisch).
  5. Esra Karakaya. 2017 John Lewis Fellowship. In: Humanity in Action. Mai 2020, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
  6. Nikita Vaillant: Wir sehen was, was ihr nicht seht. In: fluter. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 1. Februar 2020, abgerufen am 6. Juni 2020.
  7. Mona Schäffer: Unsere weekly heroine. Esra Karakaya. In: wmn. FUNKE DIGITAL GmbH, 9. März 2020, abgerufen am 6. Juni 2020.
  8. Celia Parbey: Esra Karakaya: „Ich möchte einen Diskussionsraum schaffen, in dem sich alle Menschen auf einer Ebene treffen“. In: Edition F. EDITION F GmbH, 3. Juni 2019, abgerufen am 6. Juni 2020.
  9. Karakaya Talk. In: funk. Südwestrundfunk (SWR). Anstalt des Öffentlichen Rechts, abgerufen am 6. Juni 2020.
  10. Ciao: Die letzte Folge I KARAKAYA TALK. In: funk. Südwestrundfunk (SWR). Anstalt des öffentlichen Rechts, 6. Mai 2020, abgerufen am 6. Juni 2020.
  11. Kolja Unger: Wo bleibt das diverse Talk-Format? Empathie ist nichts Zielgruppenspezifisches. In: Deutschlandfunk. 3. Februar 2021, abgerufen am 11. Februar 2021 (deutsch).
  12. FOCUS Online: „Die Falschen Fragen“: Undercover-Friseure, Dating in der Pandemie und die Rache der AfD. Abgerufen am 19. Februar 2021.
  13. FOCUS Online: Druck der Gruppe: Am Ende meines Podcast-Experiments steht eine furchtbar deprimierende Erkenntnis. Abgerufen am 10. April 2021.
  14. Alfred Landecker | Landecker Democracy Fellows 22. In: Alfred Landecker Foundation. 17. November 2022, abgerufen am 8. März 2024 (deutsch, englisch).
  15. David Bedürftig: funk-Moderatorin Esra Karakaya im Interview. „Mein Auto ist mein Safe Space“. In: Der Tagesspiegel. Verlag Der Tagesspiegel GmbH, 19. April 2020, abgerufen am 2. Juni 2020.
  16. Antikolonial & Machtkritisch - Die Urbane. Eine HipHop Partei. Abgerufen am 25. November 2021.
  17. dpa: Axel-Springer-Preis. Zeit-Journalist wird für Reportage über sexuellen Missbrauch geehrt. In: Meedia. MEEDIA GmbH, 7. Mai 2020, abgerufen am 2. Juni 2020.
  18. Die 30 bis 30. In: Zeit Campus. 17. Februar 2020, abgerufen am 26. Juli 2023.
  19. o. A.: Grimme Online Award 2020. Die Preisträger. Website des Grimme Online Award, abgerufen am 26. Juni 2020.
  20. CIVIS Medienpreis 2019. 767 Programme im Wettbewerb. In: CIVIS European Media Prize for Integration. CIVIS Medienstiftung/European Media Foundation for Integration, abgerufen am 2. Juni 2020.
  21. CIVIS Preisverleihung 2020 - verschoben. Website der CIVIS Medienstiftung, abgerufen am 26. Juni 2020.
  22. Verena Hamm: Der Hildegard-Hamm-Brücher-Preis für Esra Karakaya! Laudatio. In: Demokratisch Handeln. Wettbewerb für Jugend und Schule. Demokratisch Handeln e.V., 8. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
  23. Maren Boots: Ernste Themen und Format-Vielfalt: Das sind die Nominierten für den Grimme Online Award 2023. 28. April 2023, abgerufen am 26. Juli 2023.