Etienne Perrinet von Thauvenay

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Major Perrinet von Thauvenay im Jahre 1913 ganz links

Etienne David Perrinet von Thauvenay (* 1870; † 31. August 1927 in Buenos Aires) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perrinet von Thauvenay war Sohn des Adalbert Ludwig Franz Perrinet von Thauvenay (* 1836; gestorben 14. September 1884) und dessen Ehefrau Anna, geb. von Britzke (* 26. April 1842 in Drebkau), Schwester des Generals der Infanterie Arthur von Brietzke. Sein Vater wirkte als preußischer Rittmeister in einem Ulaner-Regiment.[2] Er hatte zwei Schwestern, nämlich Clara und Laurette. Er heiratete am 12. Februar 1913[3] Martha, geb. von Wittken (* 1870), Tochter des Juristen und Landrat Edmund Karl Hermann von Wittken verheiratet.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Perrinet von Thauvenay trat früh in die preußische Armee ein und erreichte am 20. September 1890 das Patent zum Sekondeleutnant.[4] Er wohnte 1891 in der Berliner Karlstraße 34/35[5] und diente dort im 2. Garde-Regiment zu Fuß.[6] Er nahm an der Besatzung von Kiautschou in den Jahren 1897 und 1898 teil. Am 20. Juli 1898 wurde er zum Oberleutnant im I. Seebataillon ernannt.[7] Er nahm auch, als Offizier der Marineinfanterie und Adjutant von Generalmajor Paul von Hoepfner, an der Niederschlagung des Boxeraufstandes teil.[8][9] Nachfolgend wechselte er bis 1904 wieder in das 2. Garde-Regiment zu Fuß, wo er im selben Jahres unter Belassung beim Großen Generalstabe als aggregiert zum Generalstabe der Armee versetzt.[10]

Nachfolgend diente Perrinet von Thauvenay von 1907 bis 1911[11] als militärischer Berater in Form eines Dozenten an der Escuela Superior de Guerra in Argentinien im Zuge der Argentinisch-Deutschen Militärkooperation. Nach seiner Rückkehr diente er als Hauptmann und Kompagniechef im 2. Thüringischen Infanterieregiment Nr. 32[12] und wurde in dieser Position am 28. Februar 1912 zum Ehrenritter des Johanniterorden geschlagen.[13] Bis dahin wurde er mit dem Roten Adlerorden I. Klasse, dem Ritterkreuz II. Klasse des Orden vom Zähringer Löwen, dem Ritterkreuz II. Klasse vom Orden der Aufgehenden Sonne, den Sankt-Stanislaus-Orden III. Klasse und der Königliche Kronen-Orden IV. Klasse mit Schwertern.[4]

Nach Beförderung zum Major am 22. März 1913[4] wurde er in das Kriegsministerium versetzt.[14] Er nahm als Angehöriger der deutschen Militärmission in das osmanische Reich teil und kam im Dezember 1913 in Istanbul an. Dort wirkte er im Range eines Kaymakam (Oberstleutnant) als Chef der Sektion II (Geheimdienst), das türkische Äquivalent zu der Abteilung III b, im osmanischen Generalstab.[8] Am 27. Dezember 1915 wurde er zum Chef der ersten Abteilung im Großen Generalstab ernannt und kehrte nach Deutschland zurück.[15]

Nach 1920 diente er wieder in Argentinien, wo er bis zu seinem Tode schließlich wohnte.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser: Deutscher Uradel. Justus Perthes., 1942 (google.com [abgerufen am 9. November 2022]).
  2. Der Deutsche Herold. 1874 (google.com [abgerufen am 10. November 2022]).
  3. 'Coburger Zeitung : älteste nationale Tageszeitung Coburgs. 1913 = Jg. 52' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 10. November 2022.
  4. a b c Dienstalters-Liste der Offiziere der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. Mittler und Sohn., 1918 (google.com [abgerufen am 10. November 2022]).
  5. 'Berliner Adreßbuch : für das Jahr ... ; unter Benutzung amtlicher Quellen. 1891 = Jg. 23, Bd. 1' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 10. November 2022.
  6. 'Rang- und Quartier-Liste der Königlich-Preußischen Armee und des XIII. (Königlich-Württembergischen) Armeekorps : für ... ; mit Dienstalters-Listen der Generalität und der Stabsoffiziere ... ; nach dem Stande vom .... 1894' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 10. November 2022.
  7. https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/Content/53186/20.pdf
  8. a b Erich Prigge: The Struggle for the Dardanelles: The Memoirs of a German Staff Officer in Ottoman Service. Pen and Sword, 2015, ISBN 978-1-4738-9014-5 (google.com [abgerufen am 9. November 2022]).
  9. Germany Heer Oberkommande für Ostasien: Deutschland in China, 1900-1901. Druck und Verlag von August Bagel, 1902 (google.com [abgerufen am 10. November 2022]).
  10. Guido von Frobel: Militär-wochenblatt ... E.S. Mittler und Sohn., 1904 (google.com [abgerufen am 10. November 2022]).
  11. a b Jürgen Schaefer: Deutsche Militärhilfe an Südamerika: Militär- und Rüstungsinteressen in Argentinien, Bolivien und Chile vor 1914. Bertelsmann Universitätsverlag, 1974, ISBN 978-3-571-09148-6 (google.com [abgerufen am 9. November 2022]).
  12. Preußische Armee: Rangliste der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. E.S. Mittler., 1911 (google.com [abgerufen am 11. November 2022]).
  13. https://www.deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de/DGOWP/wp-content/uploads/2021/07/Liste_Ehrenritter_Johanniterorden_N_Scheuring.pdf
  14. 'Coburger Zeitung : älteste nationale Tageszeitung Coburgs. 1913 = Jg. 52' - Viewer | MDZ. Abgerufen am 10. November 2022.
  15. Schulthess' europäischer Geschichtskalender. C.H. Beck'sche, 1915 (google.com [abgerufen am 10. November 2022]).