Europäisches Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Europäisches Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung
ECCC

Logo des ECCC
 
 
Deutsche Bezeichnung Europäisches Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung
Englische Bezeichnung European Cybersecurity Industrial, Technology and Research Competence Centre
Französische Bezeichnung Centre de compétences européen pour l’industrie, les technologies et la recherche en matière de cybersécurité
Organisationsart Exekutivagentur der Europäischen Union
Sitz der Organe Bukarest, Rumänien
Gründung 20. Mai 2021[1]
https://cybersecurity-centre.europa.eu/

Das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in Industrie, Technologie und Forschung (englisch European Cybersecurity Competence Centre) (ECCC) ist eine Exekutivagentur der Europäischen Union mit Sitz in Bukarest, Rumänien.[2] Das ECCC soll Projekte im Bereich der Cybersicherheit finanzieren und koordinieren.[3] Die Pläne, das Kompetenzzentrum zu gründen, wurden im Jahr 2018 durch die Europäische Kommission bekannt gegeben, die Verordnung zur Gründung des ECCC wurde am 20. Mai 2021 veröffentlicht.[2] Das ECCC arbeitet eng mit einem Netzwerk nationaler Koordinierungszentren (NCCs) zusammen.[4]

Das Governing Board des ECCCs tagte das erste Mal am 23. Juni 2022 in Bukarest. Bei dem Treffen wurde bekannt gegeben, dass das ECCC ab dem 29. September 2022 für Ausschreibungen im Wert von 140 Mio. Euro unter dem Schirm von Horizont Europa verantwortlich ist.[5]

Netzwerk nationaler Koordinierungszentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Netzwerk der nationalen Koordinierungszentren (NCCs) besteht aus 27 Zentren, eines aus jedem Mitgliedstaat. Sie zielen darauf ab, die Forschungsexzellenz und die Wettbewerbsfähigkeit der Union im Bereich der Cybersicherheit zu stärken.[6]

Gemäß der Verordnung sind die nationalen Koordinierungszentren Einrichtungen des öffentlichen Sektors oder größtenteils in staatlichem Besitz oder erfüllen öffentliche Verwaltungsaufgaben. Sie sind in der Lage, das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit (ECCC) und das Netzwerk bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen. NCCs verfügen entweder über Forschungs- und technologisches Fachwissen im Bereich Cybersicherheit oder haben Zugang dazu und sind in der Lage, sich effektiv mit der Industrie, dem öffentlichen Sektor, der akademischen und Forschungsgemeinschaft und den Bürgern zu befassen und zu koordinieren.

Zu den Finanzierungsquellen der NCCs zählen über das ECCC das Programm „Digital Europe“ und „Horizont Europa“ im Rahmen des langfristigen EU-Haushalts 2021–2027 sowie Beiträge der Mitgliedstaaten.

Liste der Nationalen Koordinierungszentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land Nationales Koordinierungszentrum (NCC) Website NCC
Belgien Belgien Centre for Cybersecurity Belgium (CCB) https://ccb.belgium.be/ncc
Bulgarien Bulgarien Ministry of Electronic Governance
Danemark Dänemark The Danish Business Authority https://danishbusinessauthority.dk/
Deutschland Deutschland Nationales Koordinierungszentrum für Cybersicherheit (NKCS) – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) https://www.nkcs.bund.de/de
Estland Estland Estonian Information System Authority
Finnland Finnland Finnish Transport and Communications Agency Traficom's National Cyber Security Centre (NCSC-FI)
Frankreich Frankreich Agence Nationale de la Sécurité des Systèmes d'Information (ANSSI)
Griechenland Griechenland National Cybersecurity Authority of Greece
Irland Irland National Cyber Security Centre of Ireland https://www.ncsc.gov.ie/
Italien Italien Agenzia per la Cybersicurezza Nazionale (ACN) https://www.acn.gov.it/
Lettland Lettland Ministry of Defence
Litauen Litauen National Coordination Centre, Ministry of National Defence
Luxemburg Luxemburg Security made in Letzebuerg GIE https://www.securitymadein.lu/agency/ncc/
Malta Malta Malta Information Technology Agency https://www.mita.gov.mt/
Niederlande Niederlande The Netherlands Enterprise Agency (RVO)
Osterreich Österreich Federal Chancellery of Austria in cooperation with the Austrian Research Promotion Agency https://www.ffg.at/europa/ncc
Polen Polen National Cybersecurity Coordination Centre Unit in the Chancellery of the Prime Minister
Rumänien Rumänien Centrul Național de Coordonare
Schweden Schweden Swedish Civil Contingencies Agency https://www.msb.se/
Slowakei Slowakei Cyber Security Competence and Certification Centre (KCCKB) https://cybercompetence.sk/
Slowenien Slowenien Office of the Government of the Republic of Slovenia for Information Security https://www.uiv.gov.si/ncc
Spanien Spanien National Cybersecurity Institute (INCIBE) https://www.incibe.es/
Tschechien Tschechien National Cyber and Information Security Agency
Zypern Republik Zypern Digital Security Authority (DSA)

Detailbeschreibung einzelner Nationaler Koordinierungszentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nationale Koordinierungszentrum für Deutschland ist eine Plattform, an der sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie einzelne nachgeordnete Behörden, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Forschungsinstitut Cyber Defence (CODE) und DLR Projektträger beteiligen. Die Verantwortung für die ressortübergreifende Koordination liegt beim BMI. Das BSI dient als Single Point of Contact für das ECCC, andere europäische NCCs und nationale Stakeholder.[7]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nationale Koordinierungszentrum Cybersicherheit Österreichs ist eine Kooperation von Bundeskanzleramt (BKA) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Die Gesamtkoordination des Nationalen Koordinierungszentrums Cybersicherheit Österreich liegt beim Bundeskanzleramt (BKA). Das BKA agiert hierbei als Nationale Kontaktstelle und ist im Verwaltungsrat (Governing Board – GB) des ECCC vertreten. Die FFG unterstützt das BKA, übernimmt die Förderberatung und hilft der Community beim Kompetenzaufbau sowie bei der Antragstellung und Vernetzung. Das Bundeskanzleramt nimmt im Cyberbereich in der österreichischen Bundesregierung die strategische Koordination wahr, die neben der gesamtstaatlichen auch die europäische Koordination im Cyberbereich umfasst. Innerhalb des Bundeskanzleramtes ist die Abteilung I/8 Cybersicherheit, GovCERT, NIS-Büro und ZAS (Zentrale Ausweichsystem) für das Fachthema Cybersicherheit zuständig.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung (EU) 2021/887 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Mai 2021 zur Einrichtung des Europäischen Kompetenzzentrums für Industrie, Technologie und Forschung im Bereich der Cybersicherheit und des Netzwerks nationaler Koordinierungszentren, abgerufen am 30. Juni 2022
  2. a b Marek Grzegorczyk: Bucharest, Romania, will host European Cybersecurity Competence Center. Emerging Europe, 10. Dezember 2020, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  3. Adrian Lungu: Bucharest to host EU's new cybersecurity centre. Euractiv, 10. Dezember 2020, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  4. Cybersecurity Competence Centre | Shaping Europe's digital future. Europäische Kommission, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  5. The European Cybersecurity Competence Centre: Governing board meets for the first time in Bucharest. Europäische Kommission, 23. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  6. National Cybersecurity Coordination Centres. Abgerufen am 13. September 2022 (englisch).
  7. National Coordination Centre for Cybersecurity (NCC-DE). Bundesministerium des Innern und für Heimat, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  8. Cybersicherheit – Bundeskanzleramt Österreich. Abgerufen am 13. September 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]