Evangelische Kirche Efringen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Efringer Kirche in der Südansicht vom Friedhof aus

Die Evangelische Kirche Efringen, auch Lutherkirche genannt, im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Baubeginn der heute erhaltenen spätgotischen Kirche dürfte um 1500 gewesen sein.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundlich gesicherte Erwähnung der Efringer Kirche („ecclesia in Everingin“) geht auf das Jahr 1157 zurück.[2] Aus dieser Zeit stammt auch der Turm, der weitestgehend bis heute erhalten geblieben ist. Das Langhaus wurde in spätgotischer Zeit neu erbaut. Von diesem wurde die Nordwand 1702 zur Vergrößerung nach außen verschoben.[3] Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Fenster im Langhaus rundbogig gestaltet und eine flache Holzdecke eingezogen. 1895 erwog man das renovierungsbedürftige Dach mit einem Dachreiter zu bekrönen. Diesen Vorschlag verwarf man 1899 allerdings wieder und stellte den Turmhelm im neugotischen Stil mit Satteldach wieder her.[4]

Im Jahr 1940 erlitt der Turm während des Zweiten Weltkrieges einen Artilleriebeschuss. Kurz nach Ende des Krieges wurden die Schäden beseitigt und die ursprüngliche Turmform wiederhergestellt. Mitte der 1950er Jahre erfolgte eine Renovierung des Innenraums.[5]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchenbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Efringer Kirche besitzt ein rechteckiges, über ein Satteldach gedecktes, dreijochiges Langhaus, dessen Längsseiten sechs spitzbogige Fenster aufweisen. Das Dach über dem polygonalen Chor ist abgewalmt. An der äußeren Langhaussüdwand befinden sich zwei Epitaphe, die an die Pfarrer Johann Diccius († 18. Oktober 1653) und Martin Mauritius († 16. März 1703) erinnern.

Am Langhaus ist ein dreigeschossiger Glockenturm angebaut, dessen Satteldach parallel zum Langhausdach verläuft. Im oberen Geschoss trägt er zu allen vier Seiten rundbogige Klangarkaden. An den beiden Giebelseiten befindet sich mittig über den Klangarkaden das Zifferblatt der Turmuhr. An den zwei anderen Seiten ist das Zifferblatt seitlich versetzt unterhalb der Dachkante angebracht. Eine spitzbogige Tür im Turmuntergeschoss bildet das Hauptportal der Kirche, die man durch die Turmhalle betritt.

Das Gotteshaus ist von einem Friedhof umgeben.

Inneres und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langhaus und Chor sind mit einer flachen Holzdecke eingezogen. An der Nord- und Westwand der Kirche verlaufen bis zur Mitte des Langhauses Emporen. Links neben dem schlichten Holzaltar im Chor steht der Taufstein. Die Orgel befindet sich hinter dem schlichten Altar. Rechts davon steht eine Kanzel; zwischen Altar und dem Gestühl befindet sich der Taufstein aus grauem Stein.

An der Nordwand steht ein Epitaph für den Pfarrer Johann Casper Lang († 5. Januar 1661).

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glockenturm

Das dreistimmige Geläut der Kirche setzt sich wie folgt zusammen:[5]

Glocke Schlagton Gussjahr Gießer
1 g′ 1702 Weitenauer, Basel
2 a′ 1951 Bochumer Verein
3 c″

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel von E. F. Walcker von 1890 mit einem Manual und einem Pedal musste 1964 durch ein Elektrium ersetzt werden, da das Instrument durch Schwammbefall irreparablen Schaden genommen hatte. In einem barocken Gehäuse war ein Werk mit Schleiflade, vollmechanischer Traktur, einem Manual, einem Pedal und neun Registern eingebaut.[6]

Die Disposition der Walcker-Orgel war wie folgt:[7]

I Hauptwerk C–f3
Principal 8′
Bourdon 8′
Flöte 8′
Viola di Gamba 8′
Salicional 8′
Octav 4′
Mixtur 3-fach 223
Pedal C–d1
Subbaß 16′
Violabaß 16′

1986 erhielt die Efringer Kirche eine neue elektronische Orgel der Firma Ahlborn.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Evangelische Kirche (Efringen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach, Band I (Aitern bis Inzlingen), Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1, S. 655
  2. Königliches Staatsarchiv Stuttgart (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch, 1849ff, Band 2, S. 111
  3. A. Heimann-Schwarzweber: Topographie der historischen Sehenswürdigkeiten. In: W. Bechtold (Hrsg.): Der Kreis Lörrach, 1971, S. 96
  4. Bezirkskirchenrat Lörrach (Hrsg.): Kirche und Heimat 1556–1956, 1956, S. 50–57
  5. a b c Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 68 (02.5)
  6. Orgelbau-Nachrichten. In: Zeitschrift für Instrumentenbau, 11. Jahrg. Nr. 6, 21. November 1890.
  7. Piet Bron: Efringen, Deutschland (Baden-Württemberg) – Protestantische Kirche. In: Orgel Databank. 3. September 2019, abgerufen am 5. Oktober 2020.

Koordinaten: 47° 39′ 19,1″ N, 7° 33′ 41,9″ O