Evelina (Apfel)

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‘Evelina’
Synonyme RoHo3615
‘Evelina’
Art Kulturapfel (Malus domestica)
Herkunft Dresden-Pillnitz
Institut Institut für Obstforschung
Markteinführung 2007
Abstammung

‘Pinova’

Liste von Apfelsorten
Ansichten der Frucht

Die Apfelsorte Evelina ist eine Mutante der Sorte Pinova, die eine stärker rot-gefärbte Schale als die Muttersorte aufweist, ansonsten jedoch mit ihr identisch ist.[1] Die Schale des Apfels ist streifig vorrangig rot, mit leichten Gelbeinfärbungen gedeckt. Geschmacklich gleicht sie Pinova und wird als knackig und mit einem süßen, leicht säuerlich frischen Geschmack beschrieben.

Sie ist eine Clubsorte und wird im Sortenregister unter RoHo3615 (Roter Hofmann) gelistet. Lizenzgeber ist in allen Ländern die in Italien ansässige Evelina GmbH. In den jeweiligen Ländern treten Broker als Lizenznehmer auf, in Deutschland ist es die Evelina Deutschland GmbH, in Österreich die AFG – Austrian Fruit Group.

Angepflanzt wird der Apfel unter anderem in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, in Großbritannien, Italien, Frankreich, Kroatien und der Slowakei.

Baum, Frucht und Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Apfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich zum Pinova gibt es beim Evelina eine frühere und intensivere Rotfärbung.[2] Das Fruchtfleisch ist knackig, die Schale und die Konsistenz fest, dadurch bleibt er frisch und kann im Kühlen lange gelagert werden.[3] Die Ausfärbung der Früchte wird durch Hagelnetze weniger beeinflusst als bei der Ursprungssorte Pinova.[4]

Lage und Baum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bäume werden auf der im Obstanbau meist verwendeten Unterlage M9 zwischen 2,40 Meter und 3,40 Meter hoch. Der empfohlene Baumabstand bei der Pflanzung liegt bei 80 Zentimeter, damit wird ein hoher Ertrag möglich. Als Befruchter dienen Zieräpfel (wie Evereste, Red Sentinel, Professor Sprenger) oder andere bekannte Apfelsorten wie Elstar und Golden Delicious.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Evelina-Apfel wurde von der Pflanzen Hofmann GmbH in Langensendelbach entdeckt.[5] Sein Ursprungsapfel ist der Pinova, seinerseits eine Kreuzung aus Golden Delicious und Clivia. Der Evelina ist als Sorte geschützt und wird unter RoHo 3615 im Sortenregister geführt. Damit ist er nicht nur eine Mutante des Pinova, sondern eine eigenständige Sorte.

Seit 2007 wird der Evelina in Deutschland auf allen produktionsrelevanten Anbaugebieten angebaut: Brandenburg, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Evelina Deutschland GmbH tritt seit 2014 in Deutschland als Broker (Lizenznehmer) auf. Vertrieben wird dieser Clubapfel durch Erzeugerorganisationen und Vermarkter.

Anbau und Ernte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im europäischen Mikroklima wurden durch verschiedene europaweite Beobachtungsphasen und unterschiedliche Baum-Materialien die günstigsten Lagen und Wachstumsbedingungen für Evelina bestimmt. Im Jahr 2016 wurde die Sorte auf über 250 Hektar in Deutschland angebaut.

Erntezeit ist von September bis Oktober, Anfang November, je nach Witterungsbedingungen. Geerntet wird in mehreren Phasen, um die rote Deckfarbe des Evelina garantieren zu können. Nach und nach werden die Äpfel mit dem höchsten Rot-Anteil vom Baum genommen, damit die restlichen Platz haben, sich weiter auszufärben und zu wachsen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Evelina (Apfel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Evelina bei fruitplant.it, abgerufen am 9. Januar 2023.
  2. Evelina bei fruitplant.it, abgerufen am 10. April 2019.
  3. Evelina bei deutsches-obst-und-gemuese.de, abgerufen am 10. April 2019.
  4. Hagelnetz bei gartenbau.sachsen.de, abgerufen am 10. April 2019.
  5. Pinova (Memento des Originals vom 10. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.garten-infothek.de bei garten-infothek.de, abgerufen am 10. April 2019.