Extravasat

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Extravasat (lateinisch extra ‚außerhalb‘; vas ‚Gefäß‘) bezeichnet im Rahmen der so genannten Extravasation im engen Sinne aus einer Ader ausgetretenes, im Körper liegendes Blut.[1] Im weiteren Sinn jede aus dem Blutgefäß-, Lymphgefäß- oder Harnsystem ausgetretene Flüssigkeit, die sich im umliegenden Gewebe verteilt und zu einer ödematösen Schwellung führt. Das Extravasat kann Blutzellen enthalten.

Das Extravasat unterscheidet sich von Exsudation dadurch, dass bei dieser die Gefäßwandungen ganz sind und nur ein Teil der Blutflüssigkeit ausschwitzt, aber keine Blutkügelchen.[2]

In der klinischen Medizin wird der Begriff als Bezeichnung für eine Injektions- oder Infusionsflüssigkeit verwendet, die neben ein punktiertes Blutgefäß gelangt, siehe Paravasat.[3]

Extravasation ist die Bezeichnung in vielen Sprachen, z. B. Englisch oder Italienisch, sowie die im Deutschen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die aktuelle deutsche medizinische Fachsprache bildet hier eine Ausnahme und nennt diesen Vorgang Paravasation.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Dornblüth: Extravasat. In: Klinisches Wörterbuch. 13./14. Auflage. 1927 (textlog.de).
  2. Extravasat. In: Herders Conversations-Lexikon. 1. Auflage. Band 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1854, S. 647–648 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Eintrag zu Extravasat im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck, abgerufen am 26. November 2015.