Fürstenberg (Weser)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Holzminden | |
Samtgemeinde: | Boffzen | |
Höhe: | 201 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,26 km2 | |
Einwohner: | 1071 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 329 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37699 | |
Vorwahl: | 05271 | |
Kfz-Kennzeichen: | HOL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 55 014 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Heinrich-Ohm-Straße 21 37691 Boffzen | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Michael Weber (SPD) | |
Lage der Gemeinde Fürstenberg im Landkreis Holzminden | ||
Fürstenberg ist eine Gemeinde im Landkreis Holzminden, die im Süden Niedersachsens (Deutschland) liegt. Die Gemeinde befindet sich an der Weser und am Westrand des Sollings in der Nähe von Höxter und Holzminden. Fürstenberg ist staatlich anerkannter Ausflugsort. Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg, gegründet 1747, ist die drittälteste Porzellanmanufaktur Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1747 ordnete Herzog Carl I. die Einrichtung einer Porzellanfabrik an. Wahrscheinlich führte dies auch zur Einrichtung einer Postexpedition an der Postroute Braunschweig–Holzminden.
In der Dorfmitte befindet sich der Hussmannplatz mit Bronzepferd, das vom aus Berlin geflohenen Künstler Albert Hinrich Hussmann[2] (* 1874 Lüdingworth bei Cuxhaven - † 1946 Fürstenberg) geschaffen wurde. Es wurde zu Zeiten der Berliner Luftbrücke ausgeflogen; dafür wurden die Beine abgesägt.
Während des Kalten Krieges wurde zwischen Fürstenberg und Boffzen ein Munitions- und Treibstoffdepot (Forward Storage Site) für das belgische I. Korps aus Köln-Weiden (auch für das 43. Artilleriebataillon in Brakel) errichtet. Es bestand bis 1994.
1996 lebten 1338 Einwohner in der Gemeinde.
Bis Ende 2010 war Fürstenberg staatlich anerkannter Erholungsort.
Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1350 Vorstenberch, 1369–1370 Vorstenberg, 1399 Forstinberg, 1410 Furstenberge, 1446 Forstenbergk und 1495 Forstenberg. Der Ortsname ist eine Bildung mit dem Grundwort „‑berg“. Mit dem Appellativ „vörste“ („Fürst“) liegt ein plausibles Bestimmungswort vor, denn dieses Wort erscheint häufig in Burgen- und Schlössernamen. „Fürst“ wäre eine überzeugende Deutung, aber es gibt eine weitere Deutungsmöglichkeit durch das Wort „First“ („Giebel, obere Kante“). Die hervorgehobene Lage Fürstenbergs auf dem Kathagenberg würde diese Deutung stützen. Letztlich sind beide Deutungen möglich.[3]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat setzt sich nach der Kommunalwahl vom 11. September 2016 zusammen aus:
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Marina Zimmermann übernahm am 5. Juni 2014 das Bürgermeisteramt von Uwe König (SPD). Ihr Nachfolger ist Michael Weber (SPD).[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Das Schloss Fürstenberg der Renaissance, früher Teil der Porzellanfabrik Fürstenberg, beherbergt heute das Museum Schloss Fürstenberg als Porzellanmuseum.
- Alte Mühle, ein ab 1744 ursprünglich als Windmühle errichtetes Bauwerk, das ab 1747 zum Laboratorium der Porzellanmanufaktur Fürstenberg wurde.
- Altes Brennhaus als zum Brennen von Porzellan errichtetes Bauwerk und eine der ersten Betriebsanlagen der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.
- Lange Reihe als Gebäudekomplex von sechs Reihenhäusern aus der Mitte des 18. Jahrhunderts für Belegschaftsangehörige der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.
- Die Christuskirche[5] ist zentral im Ort gelegen. Das Gebäude ist 1899 erbaut worden und der Romanik nachempfunden. Ihre evangelisch-lutherische Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder.
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der am 10. Dezember 1888 gegründete Männer-Turn-Verein Fürstenberg[6] ist mit etwa 480 Mitgliedern der größte Verein der Gemeinde. Die Mitglieder verteilen sich auf die Abteilungen Fußball, Turnen, Volleyball und Taekwon-Do. Im Kalenderjahr werden mehrere Veranstaltungen ausgerichtet, zum Beispiel das Fußballturnier um den Allersheimer-Sommer-Cup.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den Ort führt die niedersächsische Landesstraße 550 nördlich über Boffzen nach Holzminden und südlich über Meinbrexen nach Lauenförde. Über die Kreisstraße 53 oder über eine Abzweigung der L 550 bei Meinbrexen gibt es eine Verbindung nach Derental. Über die in Boffzen abzweigende L 549 besteht eine Verbindung östlich nach Neuhaus im Solling.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Georg von Langen (1699–1776), Forst- und Oberjägermeister
- Ernst Hampe (1795–1880), Apotheker und Bryologe (Mooskundler)
- Arthur Ulrichs (1838–1927), Oberförster und Heimatforscher
- Ernst Max Roloff (1867–1935), Philologe, Pädagoge, Lexiograph (Lexikon der Pädagogik)
- Robert Roloff (1886–1953), Porzellanmaler, Politiker (SPD), Mitglied des Braunschweigischen Landtages (1924–1933), Bürgermeister von Braunlage (1927–1932), Bürgermeister von Fürstenberg (1945–1946) und Gemeindedirektor (1947–1949)
- Ernst Nölting (1901–1967), Beamter, Politiker (SPD), Mitglied des ernannten Hannoverschen Landtags
- Eberhard Tacke (1910–1977), Geograph und Historiker, ab 1937 als Wissenschaftler am Niedersächsischen Institut für Landeskunde und Landesentwicklung der Universität Göttingen tätig, 1953–1974 Redakteur der Zeitschrift Neues Archiv für Niedersachsen.
- Karl-August Busche (1935–2014), Sportfunktionär, 1998 erster DFB-Ehrenamtspreisträger, 22 Jahre (1980–2002) Präsident des Sportvereins[7]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 100 Bevölkerungsfortschreibung – Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2016 (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bronze-shop.com/kuenstler/Albert+Heinrich+Hussmann
- ↑ Der Ortsnamenforscher auf NDR 1 Niedersachsen, Recherche Jürgen Udolph
- ↑ Torsten Wegener: Neuer Bürgermeister für Fürstenberg. In: Neue Westfälische (online). Zeitungsverlag Neue Westfälische GmbH & Co. KG, 4. Dezember 2015, abgerufen am 10. Dezember 2015.
- ↑ Informationen zur Christuskirche Fürstenberg
- ↑ http://www.mtv-fürstenberg.de/
- ↑ Archivlink (Memento des Originals vom 21. Mai 2015 im Internet Archive)
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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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