FIA-GT1-Weltmeisterschaft

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FIA-GT1-Weltmeisterschaft
Fahrzeugtyp Gran Turismo
Land oder Region Weltmeisterschaft
Erste Saison 2010
Letzte Saison 2012
Reifen Michelin, Pirelli

Die FIA-GT1-Weltmeisterschaft war eine internationale Rennserie, die von der FIA und der SRO-Motorsport-Gruppe als Nachfolgeserie der FIA-GT-Meisterschaft gegründet wurde. In der von 2010 bis 2012 ausgetragenen Meisterschaft waren GT1-Rennwagen zugelassen.[1]

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die FIA-GT1-Weltmeisterschaft wurde 2010 von der FIA als Nachfolge-Rennserie der FIA-GT-Meisterschaft ausgeschrieben. Die Organisation der Serie wurde von der SRO durchgeführt.

Zugelassen waren ursprünglich nur GT1-Rennwagen. In der letzten ausgetragenen Saison 2012 waren wegen zu wenig gemeldeter GT1-Fahrzeuge auch GT3-Rennwagen startberechtigt.[1][2]

In der Weltmeisterschaft starteten vornehmlich professionelle und erfahrene Rennfahrer sowie auch Nachwuchsfahrer mit privaten Teams, die jedoch von den Fahrzeugherstellern unterstützt wurden. Punkte und Meistertitel wurden in der Fahrer- und in der Teamwertung vergeben.

Die Meisterschaft wurde nur drei Jahre ausgetragen und 2013 von der FIA-GT-Serie abgelöst.

Reglement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nissan GT-R GT1
Lamborghini Murcielago LP670 R-SV

In der Weltmeisterschaft waren GT1-Rennwagen, die der Homologation der FIA entsprachen, zugelassen. Es durften maximal 24 Fahrzeuge von sechs verschiedenen Herstellern in einer Saison starten. Dabei traten pro Hersteller jeweils zwei Teams mit jeweils zwei Fahrzeugen an. Um eine Chancengleichheit und auch interessante Rennsaison sicherzustellen, gab es ein Balance of Performance (BoP), in dem den führenden vier Teilnehmern Zusatzgewichte ins Fahrzeug gelegt wurden.[1]

Pro Rennwagen mussten zwei Fahrer gemeldet sein. Es traten Profirennfahrer und Nachwuchsfahrer an. Jedoch war der Start von sog. Werkspiloten nicht erlaubt.[1]

Für einen Sieg im Qualifikationsrennen gab es maximal 8 Punkte. Beim Meisterschaftsrennen erhielt der Sieger maximal 25. Punkte. Die Punkte aus dem Qualifikations- und Meisterschaftsrennen wurden in der Fahrer- und in der Teamwertung gezählt.

Austragungsorte und Rennablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rennen wurden 2010 und 2011 an zehn und 2012 an neun Wochenenden ausgetragen. Diese fanden weltweit in Europa, Südamerika (Brasilien und Argentinien), Asien (China) und auf der arabischen Halbinsel (Vereinigte Arabische Emirate) statt.[1] Im Rahmenprogramm der FIA-GT1-Weltmeisterschaft fanden bei Veranstaltungen auf europäischen Rennstrecken parallel auch die Läufe der FIA-GT3-Europameisterschaft statt.

An einem Rennwochenende wurden nach dem Training und dem Qualifying zwei jeweils einstündige Rennen abgehalten.[1] Das erste Rennen am Samstag war der sog. Qualifikationslauf, nach dessen Ergebnis sich die Startaufstellung für den am Sonntag ausgetragenen Meisterschaftslauf ergab.

In beiden Rennen musste jedes Fahrzeug einen Pflichtboxenstopp absolvieren, bei dem der vorgeschriebene Fahrerwechsel durchgeführt wurde.

Punktesystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Punkte beim Qualifikations- und beim Meisterschaftsrennen wurden an die ersten klassifizierten Fahrer wie folgt vergeben:

Rennen Platz
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Qualifikationslauf 8 6 4 0 0 0 0 0 0 0
Meisterschaftslauf 25 18 15 12 10 8 6 4 2 1

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die eingesetzten GT1-Rennwagen entsprachen der GT1-Fahrzeugklassifizierung mussten vor der Zulassung für die Rennserie von der FIA homologiert werden. In der Saison 2012 waren GT3-Rennwagen zugelassen, da nicht genügend GT1-Fahrzeuge gemeldet wurden.

Folgende Hersteller und Fahrzeuge traten in der Meisterschaft an:

Saison Aston Martin Audi BMW Chevrolet Ferrari Ford Lamborghini Maserati McLaren Mercedes-Benz Nissan Porsche
2010 DBR9 Corvette C6.R GT1 Murciélago LP670 R-SV MC12 GT1 GT-R GT1
2011 DBR9 Corvette C6.R GT1 Murciélago LP670 R-SV GT-R GT1
2012 DBRS9 R8 LMS ultra Z4 GT3 458 Italia GT3 GT GT3 Gallardo LP560-4 GT3 MP4-12C GT3 SLS AMG GT3 911 GT3 R

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den drei ausgetragenen Meisterschaften gewannen folgende Fahrer und Teams den Titel und den zweiten und dritten Platz:

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Zweiter Dritter
2010 Deutschland Michael Bartels
ItalienItalien Andrea Bertolini
Deutschland Thomas Mutsch FrankreichFrankreich Frédéric Makowiecki
2011 Deutschland Michael Krumm
Deutschland Lucas Luhr
Deutschland Stefan Mücke
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Darren Turner
Deutschland Christian Hohenadel
ItalienItalien Andrea Piccini
2012 Deutschland Marc Basseng
Deutschland Markus Winkelhock
NiederlandeNiederlande Stef Dusseldorp
FrankreichFrankreich Frédéric Makowiecki
Deutschland Michael Bartels
NiederlandeNiederlande Yelmer Buurman

Teamwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Zweiter Dritter
2010 Deutschland Vitaphone Racing Team FrankreichFrankreich Hexis AMR Deutschland Reiter Engineering
2011 Deutschland Young Driver AMR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich JR Motorsports FrankreichFrankreich Hexis AMR
2012 Deutschland All-Inkl.com Münnich Motorsport FrankreichFrankreich Hexis Racing Belgien Belgian Audi Club Team WRT

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FIA-GT1-Weltmeisterschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Motorsport-Total – Internetseite: Heute vor zehn Jahren: Geburtsstunde der FIA GT1 Weltmeisterschaft. In: www.motorsport-total.com. 17. April 2020, abgerufen am 1. März 2021.
  2. Motorsport-Total – Internetseite: FIA bestätigt: GT1-WM mit GT3-Autos. In: www.motorsport-total.com. 7. Dezember 2011, abgerufen am 1. März 2021.