FSV Wacker 90 Nordhausen

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FSV Wacker Nordhausen
Logo des FSV Wacker 90 Nordhausen
Basisdaten
Name Fußballsportverein Wacker 90 Nordhausen e.V.
Sitz Nordhausen, Thüringen
Gründung 31. März 1990
Farben Blau, Weiß
Präsident Nico Kleofas
Sportdirektor Maurizio Gaudino
Website www.wacker90.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Volkan Uluc
Spielstätte Albert-Kuntz-Sportpark (AKS)
Plätze 8000
Liga Regionalliga Nordost
Thüringenliga (II.)
2016/17 7. Platz
1. Platz (II.)
Heim
Auswärts

Der FSV Wacker 90 Nordhausen ist ein Fußballverein aus der nordthüringischen Stadt Nordhausen.

Geschichte

Vereinsentwicklung

Der FSV Wacker 90 Nordhausen geht zurück auf den F.C. Wacker Nordhausen, der am 1. November 1905 von Mitgliedern des evangelischen Jünglingsvereins Nordhausen gegründet wurde. Auf der Mitgliederversammlung vom 14. Juli 1906 wurde eine Jugendabteilung gegründet und einstimmig beschlossen, „außer dem Fußball noch andere leibeskräftigende Übungen … zu betreiben.“ Der FC Wacker 05 wurde deshalb in SV Wacker 05 Nordhausen umbenannt. Am 11. Juli 1908 erfolgte im Restaurant „Am Schlachthof“ der Zusammenschluss der Vereine SV Wacker 05 Nordhausen und B.S.C. Mars Nordhausen zum SV Wacker-Mars Nordhausen. Im Juli 1918 beschlossen die Mitglieder, den Vereinsnamen zu ändern. Aus der Spielvereinigung SV Wacker-Mars wurde der Sportverein 1. SV Wacker 05 Nordhausen.

Nach der Auflösung aller Sportvereine im Jahr 1945 wurde die SG Nordhausen gegründet. Vor der Saison 1948/49 wurde die Sparte Fußball der SG Nordhausen zunächst an die bestehende BSG Lok Nordhausen angeschlossen, die nach einem Trägerbetriebswechsel den Namen BSG KWU Nordhausen führte. Am 1. September 1949 kam es zur Gründung der größten Sportgemeinschaft der Region, der BSG Motor Nordhausen, die aus der BSG IFA-ABUS hervorging. Die Sektion Fußball von KWU Nordhausen wurde Ende 1950 in die bestehende BSG Motor Nordhausen eingegliedert, um die Leistungsstärke dieser Sektion zu erhöhen. Zur Saison 1951/52 traten die Nordhäuser als BSG Motor Nordhausen-West an und trugen diesen Namen bis Ende der Saison 1975/76. Dann wurde der Zusatz „West“ gestrichen und die Mannschaft spielte bis 1990 als BSG Motor Nordhausen. Nach der politischen Wende in der DDR wurde am 31. März 1990 der eingetragene Verein FSV Wacker 90 Nordhausen gegründet, er zählte Anfang 2013 rund 270 Mitglieder.

Fußballsport

Nach der Vereinsgründung spielte Wacker Nordhausen zunächst nur unterklassig. Insgesamt nahm der Verein siebenmal an der Endrunde um die mitteldeutsche Meisterschaft teil, erreichte jedoch nur zweimal die zweite Runde. Die Qualifikation zur 1933 neu gegründeten Gauliga Mitte wollte ihm bis 1944 nicht gelingen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich die BSG KWU 1949/50 erstmals an der Thüringer Fußballmeisterschaft, sie wurde in der Landesklassenstaffel 1 Zweiter. Damit hatte sich die nun als Motor Nordhausen antretende BSG für die zweitklassige DDR-Liga qualifiziert. In ihrer ersten Saison wurden die Nordhäuser in der Südstaffel Neunter und mussten in der Relegation gegen den Nord-Neunten Einheit Wismar antreten. Nordhausen sicherte sich mit einem 7:0-Sieg den Klassenerhalt und verpasste 1950/51 mit Staffelplatz 2 den Aufstieg in die Erstklassigkeit nur knapp. Bis zur Saison 1956 spielte Nordhausen ohne Unterbrechung in der I. DDR-Liga, nach dem Abstieg 1955 bis 1962 in der drittklassigen II. DDR-Liga. Als Tabellenzweiter der Staffel 3 stieg Motor West 1961/62 wieder in die I. DDR-Liga auf, um sofort wieder abzusteigen. Da die II. DDR-Liga aufgelöst worden war, musste Nordhausen 1963/64 in der nun drittklassigen Bezirksliga Erfurt antreten. 1964/65 wurde Motor West zwar Bezirksmeister, scheiterte aber sieglos in der Aufstiegsrunde zur DDR-Liga. Ein Jahr später gelang zwar der Aufstieg in die DDR-Liga, doch stieg Nordhausen im nächsten Jahr wieder ab. Erst ab 1969 konnte sich Motor Nordhausen dauerhaft in der DDR-Liga etablieren. In der Saison 1981/82 nahm die Mannschaft als Sieger der Liga-Staffel E an der Aufstiegsrunde zur Oberliga teil, drei Unentschieden und fünf Niederlagen aus acht Spielen reichten jedoch nicht zum Aufstieg. Nach der Saison 1988/89 musste Nordhausen wieder in der Bezirksliga antreten; der Verein qualifizierte sich aber 1990 als Bezirksmeister Erfurt im Spielbetrieb des DFB für die Oberliga Nordost.

Ligenübersicht 1950 bis 1990
  • 1950/51–1955 DDR-Liga (2. Liga)
  • 1955–1961/62 II. DDR-Liga (3.)
  • 1962/63 I. DDR-Liga (2.)
  • 1963/64–1965/66 Bezirksliga (3.)
  • 1966/67 DDR-Liga
  • 1967/68–1968/69 Bezirksliga
  • 1969/70–1988/89 DDR-Liga
  • 1989/90 Bezirksliga

Motor Nordhausen bzw. seine Vorgängergemeinschaften beteiligten sich zwischen 1949 und 1990 insgesamt 35 Mal an den Wettbewerben um den DDR-Fußballpokal. Die größten Erfolge waren das Erreichen des Viertelfinales in den Jahren 1954 und 1986.

Ab der Saison 1991/92 spielte der Verein in der Oberliga Nordost, wurde dort in der Saison 1994/95 Meister und stieg damit in die Regionalliga Nordost auf. Dort erreichten die Nordhäuser in den ersten beiden Spielzeiten mit einem elften und einem zwölften Platz den Klassenerhalt, bevor sie als Tabellen-17. wieder in die Oberliga abstiegen. 2001 stieg der Verein aus der Oberliga ab und musste Insolvenz anmelden. Zwischenzeitlich spielte Wacker deshalb sogar in der sechstklassigen Landesklasse. 2005 stieg der Verein wieder in die Thüringenliga auf und belegte dort in der ersten Saison einen achtbaren vierten Tabellenplatz. 2012 gelang ihm als Meister der Liga nach elf Jahren die Rückkehr in die nunmehr allerdings nur noch fünftklassige Oberliga Nordost. Ein Jahr später war sogar der „Durchmarsch“ in die nun viertklassige Regionalliga Nordost perfekt.

Erfolgreich war der Verein vor allem im TFV-Pokal, den die Nordhäuser dreimal gewinnen konnten. 1992 wurde im Finale Wismut Gera besiegt, 1996 und 1997 gewann Wacker die Endspiele gegen den FC Rot-Weiß Erfurt. Durch die Pokalsiege auf Verbandsebene spielten die Nordhäuser mehrmals in der Hauptrunde des DFB-Pokal. Dort war jedoch gegen den 1. FC Köln (0:8), den TSV 1860 München (1:5) und den Hamburger SV (1:3) stets in der ersten Runde Schluss.

Erste Mannschaft

Aktueller Kader 2016/17

(Stand: 21. April 2017)

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum im Verein seit
Torhüter
1 Tino Berbig Deutschland 07.10.1980 2015
22 Pascal Bertram Deutschland 13.02.1995 2014
30 Kevin Rauhut Deutschland 30.12.1989 2016
Abwehr
2 Kevin Schulze Deutschland 25.01.1992 2014
4 Mounir Chaftar Tunesien Deutschland 06.04.1988 2016
6 Tobias Becker Deutschland 30.04.1986 2016
12 Johannes Bergmann Deutschland 29.09.1994 2014
21 Yannick Günzel Deutschland 06.06.1996 2016
28 Sascha Herröder Deutschland 18.04.1988 2016
29 Petar Lela Kroatien 17.03.1994 2016
31 Pierre Becken Deutschland 28.09.1987 2015
33 Erik Schneider Deutschland 12.10.1997 eig. NW
Mittelfeld
8 Nils Pfingsten-Reddig Deutschland 23.05.1982 2014
10 Marco Sailer Deutschland 16.11.1985 2016
14 Lucas Scholl Deutschland 05.07.1996 2017
16 Matthias Peßolat Deutschland 26.03.1985 2014
23 Murat Bildirici Deutschland Turkei 20.02.1993 2016
25 Florian Schröter Deutschland 28.08.1997 eig. NW
26 Nestor Djengoue Kamerun 26.04.1991 2016
29 Zvonimir Kovac Kroatien 18.11.1993 2016
35 David Schloffer OsterreichÖsterreich 28.04.1992 2016
37 Zafer Yelen Turkei Deutschland 30.08.1986 2016
77 Daniel Hägler Deutschland 17.10.1996 2016
Angriff
7 Benjamin Kauffmann Deutschland 14.07.1988 2016
11 Jonas Ernst Deutschland 22.11.1995 2012
13 Michél Harrer Deutschland 08.04.1991 2015
17 Jon Mogge Deutschland 14.04.1997 2014
18 Nils Pichinot Deutschland 29.08.1989 2014
19 Felix Schwerdt Deutschland 23.02.1996 eig. NW
20 Uğur Albayrak Deutschland Turkei 08.06.1988 2016
36 Tino Semmer Deutschland 25.09.1985 2014
40 Torsten Klaus Deutschland 08.10.1984 2016

Trainerteam

Name Geburtstag im Verein seit Funktion
Volkan Uluç 01.01.1970 2017 ab 26.04.2017 Chef-Trainer
René van Eck 18.02.1966 2017 ab Jan. 2017 - 21.04.2017 Chef-Trainer
Josef Albersinger 19.02.1966 2016 bis 21.09.2016 Chef-Trainer
Martin Hauswald 03.03.1982 2013 Co-Trainer
Tomislav Piplica 05.04.1969 2015 Torwarttrainer

vom 21.09.2016 - 31.12.2016 und ab 21.04.2017 - 26.04.2017 Interimstrainer

Torsten Last 21.03.1964 2011 Fitness-Trainer

Funktionsteam

Name Geburtstag im Verein seit Funktion
Michael Ernst 21.10.1961 2012 Mannschaftsleiter
Razvan Lupescu 17.03.1984 2012 Mannschaftsarzt

Stadion und Fans

Der am 26. August 1923 eröffnete Wacker-Sportpark verfügt über 8.000 Plätze, wobei es 1.088 überdachte Sitzplätze und 1.500 überdachte Stehplätze gibt. Nach 1945 erhielt der Platz den Namen Albert-Kuntz-Sportpark (AKS). Die meisten Zuschauer kamen mit jeweils 10.000 1953 gegen Dynamo Dresden und 1967 gegen Rot-Weiß Erfurt.

Zu Regionalligazeiten kamen im Durchschnitt zwischen 1300 und 1700 Zuschauer zu den Spielen von Wacker Nordhausen. In der Thüringenliga kamen im Schnitt nur noch weniger als 400 Zuschauer zu den Spielen. Der größte Rivale der Nordhäuser ist der BSV Eintracht Sondershausen, der ebenfalls in der Thüringenliga spielte. Zu Regionalligazeiten bestand auch eine Rivalität zum FC Rot-Weiß Erfurt, wobei diese mittlerweile aufgrund der unterschiedlichen Ligenzugehörigkeit beider Vereine keine Rolle mehr spielt.

Sponsoren

Die Hauptsponsoren des FSV Wacker 90 Nordhausen sind überwiegend lokale Unternehmen:

Persönlichkeiten

Ehrenmitglieder

Literatur

  • Rainer Hellberg, Herbert Beykirch, Harald Dressler, Klaus Verkouter: Hundert Jahre Wacker Nordhausen 1905 – 2005; FSV Wacker 90 Nordhausen e.V. (Hrsg.) Nordhausen 2005, ISBN 3-00-017902-X
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3

Weblinks