Fadi Saad

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Saad vor Mediatoren in Kreuzberg 2009, links Veranstalter Günther und Wennekers

Fadi Saad (* 25. Juli 1979 in Berlin) ist ein deutsch-palästinensischer ehemaliger[1] Quartiersmanager in Berlin-Neukölln und Polizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saad wurde als ältestes Kind einer palästinensischen Migrantenfamilie im West-Berliner Wedding geboren. Saad wuchs in Berlin in einer Problemgegend, dem Soldiner Kiez, auf. In der Hauptschule machte Fadi Saad schon in jungen Jahren Erfahrungen mit Diskriminierung und Gewalt. Das Schuleschwänzen wurde früh zur Normalität, so dass er als Schüler scheiterte. Zusammenhalt und Akzeptanz fand er zum ersten Mal mit 13 Jahren in der Berliner Jugendgang „Araber Boys 21“, doch zugleich schien damit auch sein weiterer Abstieg vorhersehbar: Prügeleien, häufige Gewalttaten und Delinquenz. Erst nach einem Aufenthalt im Jugendarrest änderte er sein Leben radikal: Fadi Saad holte seinen Schulabschluss nach und absolvierte erfolgreich eine Ausbildung zum Bürokaufmann. Er wurde beim Arabischen Kulturinstitut AKI angestellt, wo er bald auch als Kinder- und Jugendbetreuer eingesetzt wurde. Seit dem 1. September 2014 besuchte Saad eine Polizeischule.[2][3] Diese Ausbildung schloss er am 31. August 2016 erfolgreich ab und ist seitdem nun im Dienst der Berliner Polizei tätig.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saad arbeitete als Quartiersmanager und Streetworker im Bezirk Neukölln mit jungen Menschen.[4] Er begleitete 2006 Angela Merkel zum Staatsempfang in den Elysée-Palast, um dort über Chancengleichheit und Integration zu referieren.[5][6][7][8] 2008 wurde sein Buch Der große Bruder von Neukölln veröffentlicht und er hielt Lesungen.[9][10]

Auftritte in TV-Talkshows[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der große Bruder von Neukölln – Ich war einer von ihnen – vom Gang-Mitglied zum Streetworker. Herder Verlag, Freiburg, (2.) 2010, ISBN 978-3451062575.
  • Kampfzone Straße – Jugendliche Gewalttäter jetzt stoppen. Herder Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3451304729.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fadi Saad – ein Quartiersmanager mit besonderem Charisma verabschiedet sich, 2. September 2014, www.quartiersmanagement-berlin.de
  2. Ungewöhnliche Karriere in Berlin Revierwechsel - von der Gang zur Polizei, 7. September 2014, Der Tagesspiegel
  3. Berlin: Von der Gang zur Polizei Angehender Polizist war bei den "Araber Boys 21", 9. September 2014, Der Tagesspiegel
  4. [1] in: Augsburger Allgemeine Zeitung
  5. Neukölln: Vorzeigetyp, der Mut machen soll auf taz.de vom 10. Oktober 2008
  6. Fadi Saad in der Zeitung Die Welt
  7. [2] [3] Bericht über Fadi Saad in der Zeitschrift Der Spiegel
  8. Fadi Saad in der Badischen Zeitung
  9. Jugend: Der große Bruder von Neukölln. In: Berliner Morgenpost vom 30. Dezember 2009.
  10. Bericht auf Deutschlandradio Kultur
  11. Böhme als Maischberger: Strammer Knabe, brutale Kerle auf spiegel.de vom 28. Februar 2007
  12. Jugendkriminalität – „Da war die Freiheit weg“ (Memento des Originals vom 20. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stern.de auf stern.de vom 7. Januar 2007
  13. Islam-Debatte bei Illner: Es muss nicht immer Sarrazin sein auf spiegel.de vom 15. Oktober 2010
  14. „hart aber fair“ am Mittwoch, 15. September 2010, um 21.45 Uhr, live aus Berlin
  15. Fadi Saad bei IMDb