Fatululic (Verwaltungsamt)

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Verwaltungsamt Fatululic
Verwaltungssitz Beidasi
Fläche 46,42 km²[1]
Einwohnerzahl 2.178 (2022)[2]
Sucos Einwohner (2022)[2]
Fatululic 692
Taroman 1.486
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Fatululic
Fatululic (Verwaltungsamt) (Osttimor)
Fatululic (Verwaltungsamt) (Osttimor)

Fatululic (Fatululik, Fatu-Lulik, Fatolulic, Fatulilic, Fatululique) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Cova Lima.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orte und Flüsse in Fatululic (Grenzen bis 2015)
Jährliche Niederschlagsmenge und Jahresdurchschnittstemperatur (2000)[3]
Jährliche Niederschlagsmenge und Jahresdurchschnittstemperatur (2000)[3]
Jährliche Niederschlagsmenge und Jahresdurchschnittstemperatur (2000)[3]

Fatululic liegt im Nordwesten Cova Limas. Der Fluss Lelosi, ein Nebenfluss des Tafara, bildet im Norden die Grenze zu Indonesien und im Osten zum Verwaltungsamt Maucatar. Im Süden und Westen liegt das Verwaltungsamt Fohorem. Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Fatululic eine Fläche von 45,72 km².[4] Nun sind es 46,42 km², ohne dass es zu auffälligen Grenzänderungen kam.[1]

Fatululic teilt sich in zwei Sucos: Fatululic und Taroman. Der Verwaltungssitz befindet sich in Beidasi im Suco Fatululic,[5] das Macous (Suco Taroman) ablöste.[6]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiederaufforstungsprogramm in Taroman (2020)

In Fatululic leben 2.178 Menschen (2022), davon sind 1.091 Männer und 1.087 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 467 Haushalte.[2] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Bunak. Der Altersdurchschnitt beträgt 17,5 Jahre (2010,[4] 2004: 16,3 Jahre[7]).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Taroman war eines der timoresischen Kleinreiche, das von einem Liurai regiert wurde. Nach den mündlichen Überlieferungen war es dem Reich von Fohorem unterstellt und tributpflichtig.[8]

Beide Sucos Fatululics gehörten zur Exklave von Maucatar, die im Vertrag von Lissabon (1859) den Niederlanden untergeordnet wurde. Maucatar war nur über einen schmalen Streifen im Norden mit dem restlichen, niederländischen Territorium auf Timor verbunden. Ringsherum lagen timoresische Reiche, die Portugal zugeordnet waren. Zwar gab es bereits 1904 eine Vereinbarung zwischen den Kolonialmächten, das Maucatar an die Portugiesen abgetreten werden sollte, doch erst 1916 ging es in portugiesischen Besitz über.[9]

Der Berg Taroman (1744 m) war ab 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Cova Lima bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Administrator Vitorino do Carmo (2013)
Sitz des Verwaltungsamtes von Fatululic

Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Vitorino do Carmo[11] und 2016 Elias da Cruz.[12]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

55 % der Haushalte in Fatululic bauen Kaffee an, 58 % Maniok, 59 % Mais, 51 % Gemüse, 45 % Kokosnüsse und 17 % Reis.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fatululic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento des Originals vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Seeds of Life
  4. a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  5. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 438 kB)
  7. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14,0 MB)
  8. Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)
  9. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 163–186, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
  10. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  11. Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  12. Jornal da República: RESOLUÇÃO DO GOVERNO N.º 34/2016 de 12 de Outubro, abgerufen am 12. Januar 2024.
  13. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)

Koordinaten: 9° 11′ S, 125° 8′ O