Felix zur Nedden

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Felix zur Nedden (auch: Felix Zur Nedden und Felix ZurNedden;[1] * 30. August 1916; † 29. März 2013) war ein deutscher Beamter, leitender Baudirektor,[2] Architekt[3] und Stadtplaner[1] sowie Leiter des Stadtplanungsamtes.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felix zur Nedden wurde in die Frühzeit der Weimarer Republik hineingeboren[2] und erlebte seine Jugendzeit in Bad Homburg.[5]

Im Zweiten Weltkrieg geriet zur Nedden in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung begann er bereits 1946 das Studium der Architektur, zunächst in Wien, dann auch in Hannover an der dortigen Technischen Hochschule.[6]

Nachdem Rudolf Hillebrecht schon 1948 zum Stadtbaurat der neuen niedersächsischen Landeshauptstadt berufen worden war,[6] wurde zur Nedden im Jahr 1951 beim Stadtplanungsamt Hannover tätig.[4] Als in den Jahren 1951 und 1952 der ehemalige Militärflugplatz Evershorst nach Plänen von Friedrich Wilhelm Petzel zu dem für den öffentlichen Verkehr geeigneten Flughafen ausgebaut wurde, baute Felix zur Nedden eine ehemalige Flugzeughalle zum ersten Abfertigungsgebäude des neuen Flughafens Hannover aus.[7]

Das für die Magdeburger Versicherung erbaute Gebäude Aegidientorplatz 1, hier mit dem Logo der Sparkasse, abends gesehen von der Breite Straße, davor die – späteren – Winkelelemente des Künstlers Günter Tollmann

In den Jahren 1958 bis 1959 entstand nach Plänen der Architekten Walter Hämer, Hardt-Waltherr Hämer, Fritz Eggeling und Felix zur Nedden am Aegidientorplatz der Neubau für die Magdeburger Versicherung[3] zugleich der „Abschluss und der bedeutendste Teil der Aegi-Neugestaltung über Flächen der ehemaligen Aegidienneustadt“, heute unter der Adresse Aegidientorplatz 1.[8]

Etwa zur selben Zeit verwirklichte zur Nedden gemeinsam mit Ulrich Zelinsky das städtebauliche Konzept zur Erschließung des historischen Flughafengeländes, wo die beiden mit Baubeginn 1959 nach eigenen Plänen das Gewerbegebiet Alter Flughafen errichten konnten.[9]

Ebenfalls noch in den 1950er Jahren fertigte zur Nedden eigene Fotografien aus der Zeit des neuen Planens und Bauens der Nachkriegszeit, die der Architekt Friedrich Lindau teilweise in späteren entsprechenden Publikationen verwendete.[10]

1965 übernahm der nun als Oberbaurat betitelte zur Nedden die Leitung des hannoverschen Stadtplanungsamtes.[4]

Über die Neugestaltung der Innenstadt Hannovers publizierte Felix zur Nedden anlässlich des 60. Geburtstages des Stadtbaurates Rudolf Hillebrecht im Jahr 1970 seine Schrift Stadtmitte im Wandel. In jenen Jahren wirkte zur Nedden zudem als Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen-Bremen der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung.[6]

1972 war zur Nedden stellvertretender Preisrichter nach der Ausschreibung eines bundesweiten Architektenwettbewerbs um den Neubau des Café Kröpcke.[11]

Zur Nedden war Mitglied im Heimatbund Niedersachsen, in dessen Zeitschrift Heimatland mehrere Beiträge von und über ihn erschienen, darunter 1982 zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.[12]

Zur Nedden war verheiratet und Vater mehrerer Kinder, darunter unter anderem Dietrich zur Nedden und Martin zur Nedden.

Felix zur Nedden wurde am 15. Oktober 2017 nach einer Trauerfeier in der Pauluskirche auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt.[2]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Veränderte Schwerpunkte der städtebaulichen Aufgaben der Kernstadt. In: Hannover, Torino [Turin]: Urbanistica-Verlag, [1968], S. 56–62
  • Stadtmitte im Wandel. In: Hannover. Hefte aus der niedersächsischen Landeshauptstadt, Heft 1 (1970), S. 11–14
  • Städtebau an einer Wende. In: Adressbuch der Landeshauptstadt Hannover, 1977
  • Aktuelle Probleme des Städtebaus in der Auseinandersetzung zwischen Bürgerbeteiligung und Rechtsaufsicht. Vortrag im 150. Kurs des Instituts „Städtebau und Recht“ vom 9. bis 13. November 1981, Berlin: Institut für Städtebau der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, 1981
  • Stadterneuerung heute. Vortrag im 164. Kurs des Instituts „Städtebau und Recht“ vom 8. bis 12. November 1981, Berlin: Institut für Städtebau der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, 1982
  • Felix zur Nedden (Bearb.): Hannover ehemals, gestern und heute. Stadt im Wandel zwischen Bewahren und Erneuern, Stuttgart: Steinkopf, 1984, ISBN 978-3-7984-0600-1 und ISBN 3-7984-0600-6; Inhaltsverzeichnis
  • Felix ZurNedden: Hannover im Wandel. Einst, gestern, heute, Hamburg: Medien-Verlag Schubert, 1998, ISBN 978-3-929229-57-8 und ISBN 3-929229-57-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Vergleiche die Angaben nebst Querverweisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b c Vergleiche die Traueranzeige auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 6. April 2013, zuletzt abgerufen am 19. Oktober 2017
  3. a b Eva Benz-Rababah: Aegidientorplatz. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 13f.; hier: S. 14; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b c Andrea Koenecke: Von der Kampagne Landzerstörung zu Anstößen planvoller „Landordnung“, in dies.: Walter Rossow (1910–1992). „Die Landschaft im Bewußtsein der Öffentlichkeit“ (= Zentrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur: CGL studies, Bd. 21), München: AVM-Edition, 2014, ISBN 978-3-95477-037-3, S. 276; Vorschau über Google-Bücher
  5. Felix zur Nedden: Erlebtes und Erinnertes – Jugendjahre in Bad Homburg (8 und Schluß), achter Teil seiner Memoiren in der Schriftenreihe Alt-Homburg, Bad Homburg: Gemeinschaftskreis Alt-Homburg, ISSN 0938-3379, Bd. 48 (2005), Heft 12, S. 4–6
  6. a b c Vergleiche Zwischen Stadtmitte und Stadtregion. Berichte und Gedanken. Rudolf Hillebrecht zum 60. Geburtstag (= Beiträge zur Umweltplanung), hrsg. von der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, Stuttgart; Bern: K. Krämer, 1980, passim; Vorschau über Google-Bücher
  7. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Flughafenstraße (Lgh), in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 11
  8. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Aegidientorplatz 1, in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon … S. 75
  9. Waldemar R. Röhrbein: 1959. In: Hannover Chronik, S. 247ff.; hier: S. 248
  10. Friedrich Lindau: Fotografische Arbeiten, in ders.: Planen und Bauen der fünfziger Jahre in Hannover. Schlütersche, Hannover 1998, ISBN 3-87706-530-9, S. 4; Vorschau über Google-Bücher
  11. Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität. Schlütersche, Hannover 2001 (2. Auflage), ISBN 3-87706-607-0, S. 76 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
  12. Werner Krämer: Inhaltsverzeichnis der Heimatbund – Zeitschrift "Heimatland" / erledigt: Heft März 1950 bis Heft 2.2003 (PDF-Dokument) vom Juli 2016 auf der Seite heimatbund-niedersachsen.de, zuletzt abgerufen am 19. Oktober 2017