Fenipentol

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Freiname Fenipentol
Andere Namen
  • (RS)-1-Phenylpentan-1-ol (IUPAC)
  • (±)-1-Phenyl-1-hydroxy-n-pentan
  • (RS)-Phenylbutylcarbinol
  • (±)-α-Butylbenzylalkohol
Summenformel C11H16O
Kurzbeschreibung

farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 583-03-9
EG-Nummer 209-493-9
ECHA-InfoCard 100.008.632
PubChem 3338
ChemSpider 3221
Wikidata Q426345
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A05AX07

Wirkstoffklasse

Choleretikum

Eigenschaften
Molare Masse 164,24 g·mol−1
Dichte

0,9655 g·cm−3 (20 °C)[2]

Löslichkeit

mischbar mit organischen Flüssigkeiten, praktisch nicht mischbar mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,4086 (25 °C)[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]

Achtung

H- und P-Sätze H: 319​‐​400
P: 273​‐​305+351+338[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Fenipentol ist ein Arzneistoff, der die Gallesekretion anregt und daher zur Gruppe der Choleretika gehört. Der Arzneistoff besitzt ein Stereozentrum, ist also chiral und liegt als Racemat [1:1-Gemisch des (R)-Isomeres und des (S)-Isomeres] vor.

Er wurde synthetisch aus einem gallenwirksamen Inhaltsstoff der Kurkuma-Pflanze (Curcuma domestica), dem p-Tolylmethylcarbinol [nach IUPAC: 1-(4-Methylphenyl)ethanol] abgeleitet. Seine Toxizität ist geringer als die der Muttersubstanz.

Struktur von p-Tolylmethylcarbinol

Synthese[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein möglicher Syntheseweg geht von Styrolepoxid aus. Styrolepoxid reagiert in Gegenwart von Natriumethanolat mit Acetessigester zu α-Acetyl-γ-phenyl-γ-butyrolacton, welches durch Erhitzen in ethanolischer Salzsäure unter Abspaltung von Kohlenstoffdioxid zu 5-Hydroxy-5-phenyl-pentanon weiterreagiert. Durch Erhitzen unter Rückfluss mit Hydrazin und Kaliumhydroxid entsteht in einer Wolff-Kishner-Reaktion das Fenipentol.[5]

Synthese von Fenipentol

Ein weiterer Syntheseweg ist die Umsetzung von Benzaldehyd mit n-Butylmagnesiumbromid, der Grignardverbindung aus n-Butylbromid und Magnesium und anschließender Hydrolyse.[4]

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Febichol (D, außer Handel)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann J. Roth, Helmut Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart / New York 1988, S. 598–599.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals. 14. Auflage. Merck & Co., Whitehouse Station NJ 2006, ISBN 0-911910-00-X, S. 679.
  2. a b David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-430.
  3. a b Datenblatt 1-PHENYL-1-PENTANOL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 31. März 2011 (PDF).
  4. a b c A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances – Synthesis, Patents, Applications. 4. Auflage. Thieme-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-13-558404-6.
  5. Siegfried Ebel: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Springer, 1999, ISBN 3-540-62644-1, S. 500 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).