Fettblätter
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![]() Kleines Fettblatt (Bacopa monnieri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bacopa | ||||||||||||
Aubl. |
Die Pflanzengattung Fettblätter (Bacopa) gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Die 60 bis 70 Arten gedeihen in tropischen und subtropischen Gebieten, hauptsächlich in der Neotropis. Einige Arten sind Sumpfpflanzen (emerse Pflanzen).
Fettblatt ist der deutsche Trivialname für viele Arten aus mehreren Gattungen, beispielsweise der Gattung Sedum und Hylotelephium. In Liechtenstein und der Schweiz werden auch Pinguicula-Arten (Fettkräuter) als Fettblatt bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bacopa-Arten wachsen als krautige Pflanzen. Die Stängel sind aufrecht oder kriechend. Die gegenständig angeordneten Laubblätter besitzen eine einfache Blattspreite.
Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder in seiten- oder endständigen traubigen Blütenständen zusammen. Es können ein oder zwei Deckblätter vorhanden sein.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die selten vier, meist fünf vollkommen freien Kelchblätter überlappen sich dachziegelartig, wobei das oberste das größte ist. Die fünf Kronblätter sind röhrig verwachsen. Die Kronröhre ist je nach Art mehr oder weniger deutlich zweilippig. Die Unterlippe ist dreilappig und die Oberlippe zweilappig. Es sind meist vier, sehr selten fünf Staubblätter vorhanden. Die Narbe ist verbreitert, kopfig oder zweilappig.
Die eiförmigen oder kugeligen, vierfächerigen Kapselfrüchte sind zweirillig und enthalten viele winzige Samen.
Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gattung Bacopa wurde 1775 durch Jean Baptiste Christophe Fusée Aublet in Histoire des Plantes de la Guiane Françoise, 1, S. 128–130, Tafel 49[1] aufgestellt. Typusart ist Bacopa aquatica Aubl.[2] Bacopa ist ein guyanischer Pflanzenname. Synonyme für Bacopa Aubl. sind: Brami Adans., Bramia Lam., Herpestis Gaertn., Macuillamia Raf., Moniera P.Browne, Monocardia Pennell.[3]
Die Gattung Bacopa gehört zur Tribus Gratioleae innerhalb der Familie Plantaginaceae. Sie wurde früher auch in die Familien Gratiolaceae, Scrophulariaceae und Veronicaceae gestellt.[3]
Es gibt 60 bis 70 Bacopa-Arten:[4]
- Bacopa albida (Pennell) Standl.: Sie wurde aus Kolumbien erstbeschrieben.
- Bacopa amplexicaulis (Pursh) Wettst.: Die Art wurde früher als synonym mit Bacopa amplexcaulia angesehen[5]
- Bacopa angulata (Benth.) Loefgr. & Edwall
- Bacopa appressa (Pennell) Standl.
- Bacopa aquatica Aubl.
- Bacopa arenaria (J.A.Schmidt) Loefgr. & Edwall
- Bacopa axillaris (Benth.) Standl.
- Bacopa bacopoides (Benth.) Pulle: Sie wurde aus Brasilien erstbeschrieben.
- Bacopa beccabunga (Griseb.) B.L.Rob.
- Bacopa bracteolata Standl.
- Bacopa braunii (Ernst) Pennell
- Bacopa callitrichoides (Kunth) Pennell
- Großes Fettblatt (Bacopa caroliniana (Walter) B.L.Rob.): Es kommt in den südöstlichen US-Bundesstaaten Alabama, Florida, Georgia, Louisiana, Maryland, Mississippi, North Carolina, South Carolina, Virginia und in Texas vor.[3]
- Bacopa cladostyla Chodat ex Eskuche
- Bacopa cochlearia (Huber) L.B.Sm.
- Bacopa connata (Pennell) Pennell
- Gekerbtes Fettblatt (Bacopa crenata (P.Beauv.) Hepper)
- Bacopa decumbens (Fernald) F.N.Williams: Sie kommt in Mexiko und in Afrika in Guinea, Gambia, Senegal sowie Sierra Leone vor.[3]
- Bacopa depressa (Benth.) Loefgr. & Edwall
- Bacopa diffusa (Willd. ex Cham. & Schltdl.) Loefgr. & Edwall
- Bacopa divaricata (J.A.Schmidt) Loefgr. & Edwall
- Bacopa dubia Chodat & Hassl.
- Bacopa egensis (Poepp. & Endl.) Pennell
- Bacopa eisenii (Kellogg) Pennell
- Bacopa elongata (Benth.) Pennell
- Bacopa floribunda (R.Br.) Wettst.: Sie kommt vor in Indien, Sri Lanka, Indonesien, Thailand, Malaysia, Laos, Vietnam, auf den Philippinen, in China und in Australien.[6]
- Bacopa gracilis (Benth.) Loefgr. & Edwall
- Bacopa grandiflora (Benth.) Descole & Borsini
- Bacopa gratioloides (Cham.) Chodat
- Bacopa hamiltoniana (Benth.) Wettst.
- Bacopa humifusa (Griseb.) B.L.Rob.
- Bacopa imbricata (Benth.) Pennell: Sie wurde aus dem nördlichen Südamerika erstbeschrieben.
- Bacopa innominata (M.Gómez) Alain
- Bacopa lacertosa Standl.
- Bacopa lanigera (Cham. & Schltdl.) Wettst.
- Bacopa laxiflora (Benth.) Edwall
- Bacopa lecomtei Bonati
- Bacopa lisowskiana Mielcarek
- Bacopa longipes (Pennell) Standl.
- Bacopa madagascariensis (Benth.) Pennell: Das Madagassische Fettblatt ist im Inselstaat Madagaskar verbreitet.[7]
- Bacopa minuta Borhidi & O.Muñiz
- Kleines Fettblatt (Bacopa monnieri (L.) Wettst.): Es kommt vor im tropischen und südlichen Afrika, in Madagaskar, China, Taiwan, im tropischen Asien, Australien, im südlichen Nordamerika, in Mittelamerika, in der Karibik und in Südamerika.[3]
- Bacopa monnierioides (Cham.) B.L.Rob.: Sie wurde aus Brasilien erstbeschrieben.
- Bacopa monosticta (Schltl.) Pennell
- Bacopa montevidensis (Spreng.) Herter & Melch.
- Bacopa myriophylloides (Benth.) Wettst.
- Bacopa nigrescens (Benth.) Wettst.
- Bacopa occultans (Hiern) Hutch. & Dalziel
- Bacopa oxycalyx Alain: Sie wurde aus der Dominikanischen Republik erstbeschrieben.
- Bacopa paraguariensis (S.Moore) Hassl.
- Bacopa parvula (S.Moore) Pennell
- Bacopa pedersenii Rossow
- Bacopa pennellii G.M.Barroso & Ichaso: Sie wurde aus Brasilien erstbeschrieben.
- Bacopa punctata Engl.
- Bacopa repens (Sw.) Wettst.: Sie ist von Mexiko über Zentralamerika und auf Karibischen Inseln bis ins nördliche sowie westliche Südamerika weitverbreitet und ist in den südlichen Vereinigten Staaten und in China ein Neophyt.[3]
- Bacopa reptans (Benth.) Edwall
- Rundblättriges Fettblatt (Bacopa rotundifolia (Michx.) Wettst.)
- Bacopa salzmannii (Benth.) Edwall
- Bacopa scabra (Benth.) Descole & Borsini
- Bacopa semiserrata (Mart.) B.L.Rob.
- Bacopa serpyllifolia (Benth.) Pennell
- Bacopa sessiliflora (Benth.) Edwall
- Bacopa stellarioides (Cham.) Loefgr. & Edwall
- Bacopa stemodioides (Pennell) Pennell: Sie wurde aus Kuba erstbeschrieben.
- Bacopa stricta (Schrad.) Wettst. ex Edwall
- Bacopa tweediei (Benth.) Parodi
- Bacopa valerii Standl. & L.O.Williams
- Bacopa versicolor Herter & Melch.: Sie wurde aus Uruguay erstbeschrieben.
- Bacopa verticillata (Pennell & Gleason) Pennell: Sie wurde aus Brasilien erstbeschrieben.
Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wenige Arten werden auch als reine (submerse) Wasserpflanzen in der Aquaristik eingesetzt.[8]
Bei den unter dem Begriff „Bacopa“ oder auch Schneeflöckchen angebotenen Balkonpflanzen handelt es sich jedoch um eine Art aus der Gattung Sutera.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren, Robert R. Mill: Scrophulariaceae.: Bacopa, S. 21–22 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of China, Volume 18, 1998. (Abschnitte Beschreibung und Systematik).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Bacopa bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e f Bacopa im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Bewertung bei The Plant List welche Arten gültig sind.
- ↑ Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 108.
- ↑ Deyuan Hong, Hanbi Yang, Cun-li Jin, Manfred A. Fischer, Noel H. Holmgren & Robert R. Mill: Bacopa Aublet.- textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 18: Scrophulariaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010
- ↑ Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 110 f.
- ↑ Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 141–146 und 445.