Feuersang (Gemeinde Flachau)

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Feuersang (Rotte)
Ortschaft
Katastralgemeinde Feuersang
Feuersang (Gemeinde Flachau) (Österreich)
Feuersang (Gemeinde Flachau) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland St. Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk St. Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Flachau
Koordinaten 47° 21′ 44″ N, 13° 22′ 56″ OKoordinaten: 47° 21′ 44″ N, 13° 22′ 56″ O
Höhe 880 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 896 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 305 (2001)
Fläche d. KG 13,85 km²
Postleitzahl 5542 Flachau
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13989
Katastralgemeinde-Nummer 55304
Zählsprengel/ -bezirk Flachau-Feuersang (50408 000)
Bild
Die Flachau, Blick vom Taleingang nach Südost. Im Vordergrund Reitdorf, dahinter Feuersang und ganz hinten rechts Flachau Ort. Links im Hintergrund der Strimskogel, mittig und das Bild dominierend der Lackenkogel (halblinks und weiter im Vordergrund sein bewaldeter Nebengipfel Koppen), rechts, ganz im Hintergrund, der Hauptkamm der Radstädter Tauern.
Ortsch. und KG entsprechen sich nicht genau; Ort bis in das 19. Jh. Lützelmoos, Litzlenns
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
f0
896

Feuersang ist ein Ort im Ennspongau im Land Salzburg, wie auch Ortschaft und Katastralgemeinde der Gemeinde Flachau im Bezirk St. Johann (Pongau).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort befindet sich knapp 14 Kilometer östlich von St. Johann, 7½ km südwestlich von Radstadt.

Die Rotte Feuersang liegt im vorderen Flachauer Tal der Radstädter Tauern, talaußerhalb des Orts Flachau, auf um die 880 m ü. A. Höhe. Östlich passiert die Tauernautobahn (A 10) mit Anschlussstelle. Der Ort zieht sich über 2½Kilometer entlang der L230 Flachauer Straße nach Flachau und der Gemeindestraße nach Reitdorf und auch beiderseits der Enns, die hier noch ein kleiner Bergbach ist. Er umfasst etwa 80 Adressen.

Die Ortschaft Feuersang umfasst um die 300 Gebäude mit etwa 850 Einwohnern. Zum Ortschaftsgebiet gehören auch:[1]

Die Katastralgemeinde mit 1385 Hektar entspricht in etwa dem Ortschaftsgebiet, umfasst aber noch Teile der Streulagen Am Feuersang, dem Höhenrücken östlich.[1]

Nachbarorte, ortschaften und -katastralgemeinden
Höch (O u. KG)
Reitdorf (O u. KG)



Schwaighof (O u. KG, Gem. Wagrain)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt


Hofmarkt (O u. KG, Gem. Wagrain)
Hundsdörfl

Flachau (O u. KG)

Palfen (O u. KG, Gem. Altenmarkt i.P.)


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flachau[2] gehörte von alters her zur Hofmark Wagrain, zum Pfleggericht Radstadt und zur Pfarre Altenmarkt.[3] Ursprünglich war die Flachau bäuerlich streubesiedelt, der Flurname Feuersang ist 1526 urkundlich („ab dem feuersanng ob Altnmarkht“)[4] Der Name ist entweder ein Rodungsname, beschreibt tatsächlich einen historischen Waldbrand, oder den Wald für die Brennholzgewinnung der Eisenhütte Flachau, für deren Versorgung die heutigen Ortschaften Flachau und Feuersang als Zeche Flachau zuständig waren.[5] Bis in die frühe Neuzeit bezeichnet der Name den Feuersangberg (heutiges Am Feuersang), wo auch gegen Palfen im Nachbartal der Feuersang Wald lag. Die Ortschaft hieß eigentlich ursprünglich Lützelmoos[6] (bairisch litzl ‚klein‘).

1719 wurde auf langes Bitten der Zeche hin die Flachauer Kirche unter Erzbischof Franz Anton Graf von Harrach erbaut und 1722 ein Vikariat der Pfarre Altenmarkt eingerichtet – vorher mussten die Flachauer bis nach Altenmarkt in die Messe gehen.[6] Dabei blieb die Feuersang aber zur „Schonung Altenmarkts“ direkt unterstellt,[6] und es entwickelte sich die Trennung von Flachau und Feuersang. Erst als 1858 Flachau zu Pfarre erhoben wurde, kam Feuersang wieder zu diesem, wo es auch mit der Schaffung der Ortsgemeinden 1848/49 eingemeindet wurde.

Der Ort selber hieß noch Anfang des 19. Jahrhunderts Litzlenns (‚Kleinenns‘) und umfasste die Höfe Mayer, Bayer links und Sieglhube, Schrempf, Goldschmiedhube, Rosner rechts der Enns. Talauswärts lagen Finger, Garnhof und Steg, zum Schloss Höch hin Speher, die Grabenhube und das Schafeigut, am Fuß des Feuersangbergs Gänsbichl und Nestenbichl (die noch heute zu Am Feuersang gehören), und die Höfe Vorder- und Hinterrain südlich zählten schon zu Hundsdörfl.[7]

Die Ortsentwicklung setzt dann mit dem Bau der Tauernautobahn 1975 ein, als hier die Anschlussstelle für Flachau errichtet wurde.

Bevölkerung und Gebäudestand[2]
Ebst. Sbg.
(Hl. röm. Reich)
Salzachkr.
(Kgr. Bay./ Österr. o.d.E.)
Krld. Sbg.
(Kthm. Österr./ Österr.- Ugrn.)
Bld. Salzburg
(1./2. Rep. Österr.)
1730 1734 1811 /1817 1829 1846 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1951 1961 1971 /1981 1991 2001
447 284 395 / 323 324 299 320 352 317 315 327 344 413 383 498 / 589 676 836
54 51 / 047 46 46 63 67 67 63 61 64 73 78 115 / 172 225 305
/ 
wohl Zeitreihenbrüche: 1811/17 Abnahme der Bevölkerung/Gebäude, Umgliederung von Flachau (?);[8] 1981: Zunahme des Gebäudestands, Umgliederungen mit Flachau (?)[1]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rupert Weitgasser: Chronik der Gemeinde Flachau. Die Bauerngemeinde im Strukturwandel vom Eisen- und Hammerwerk zum Fremdenverkehr. 1999.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Nach den in SAGIS gegebenen Ortschaftsgrenzenwerden einige Häuser bei Flachau Ort (die letzten Häuser talauswärts gegen Hundsdörfl) zur Ortschaft Feuersang gerechnet, und vice versa die Häuser gegen Hof (um die Talstation) zu Flachau.
    Nach dem Ortsverzeichnis der STAT gehört Am Feuersang (einschließlich der in der ÖK50 geführten Einzellagen Deml, Eder, Pertill, Winterbauer) zur Ortschaft Reitdorf, und die Häuser Trigl, Sattelgut und Wexler zur Ortschaft Feuersang. Nach SAGIS gehören die Häuser der Katastralgemeinde Reitdorf ohne Pertill, aber auch Trigl (KG Feuersang) auch zu dieser Ortschaft, die Häuser der Katastralgemeinde Feuersang (ohne Trigl) einschließlich Sattelgut (Sattelweg 47 und 267), und Pertill zu jener Ortschaft, und das Gehöft Wexler (Sattelweg 45) zur Ortschaft Flachau.
    Weiters gehört Steiner, von dem nach OVZ nur eine Einzellage zu Reitdorf gehört, nach SAGIS gänzlich dorthin.
    Abweichungen von Ortschaft und Katastralgemeinde gibt es auch im Nordwesten gegen den Reitecksee und Schoß Höch.
  2. a b Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, Flachau: Feuersang , S. 65 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1730, 1734: Lit. Weitgasser: Chronik der Gemeinde Flachau. auch Klein Kurt: Bevölkerung und Siedlung. In: Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger (Hrsg.): Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. II/2, 1289 ff. Angabe für Bauernhöfe (BH) • 1811: Zählung der bayrischen Verwaltung des Salzachkreises (Montgelas’sche Zählungen). In: Franz Xaver Weilmeyr: Topographisches Lexikon vom Salzach-Kreise. 1812. • 1817: Ergebnisse der Militär-Konskription (einheimische, 1846 anwesende Bevölkerung). In: Salzburger Landesarchiv (SLA): Kreisamt Fasz. 889, M II/2. Letztere ebenso: Koch Matthias: Reise durch Oberösterreich und Salzburg. 1846. • 1829: Lit. Weitgasser, wie 1730/1734. • 1846: wie 1817. • 1880, 1890: Statistische Central-Commission: Spezial-Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1883 resp. 1892 ff. • 1900: Statistische Central-Commission: Gemeinde-Lexikon der im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. 1903 ff. • 1910: Statistische Central-Commission: Spezial-Repertorien. 1915 ff. • 1923 und später: Bundesamt für Statistik/Österreichisches Statistisches Zentralamt/Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen). 1934: Bundesamt für Statistik (Bearb.): Ergebnisse der Volkszählung. 1935. • 1951 und später: Österreichisches Statistisches Zentralamt/Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen).
  3. Klein: Historisches Ortslexikon. Hrsg.: VID. Salzburg, Samt Hofmark Wagrain, Pfleggericht Radstadt, S. 10 (Onlinedokument – o.D. [aktual.]).
  4. L(eopold) Spatzenegger: Correspondenz zwischen den rebellierenden Bauern vom Pinzgau und der Bürgerschaft von Radstadt nebst einem Tagebuche aus dem Jahre 1526 von Leonhard Dürrnpacher, Bürger von Radstadt. (Nach Papiermanuskript S.Peter, Urkundenabschriften, 237 Blätter und dem Tagebuch). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. (MGSLK/MSGL). Band 2, Z.15, S. 173.
  5. vergl. etwa Vital Jäger: Die Eisenhütte in Flachau und ihr Schürfbereich. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Teil I in Heft 56, S. 183–227 (zobodat.at [PDF; 6,6 MB]), Teil II in Heft 57, S. 25–60 (zobodat.at [PDF; 5,1 MB]).
  6. a b c Auszug aus der Gemeindechronik: Pfarrkirche Flachau – Errichtung des Vikariates Flachau 1722, auf flachau.salzburg.at
  7. Franziszäischer Kataster 1817–1861 (Layer online bei SAGIS)
  8. Für Flachau: 1811: 28-337, 1817: 44-388