Fleetrade

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Fleetrade
Wappen
Wappen
Straße in Bremen
Fleetrade
Fleetrade
Karte von Hastede 1804
Basisdaten
Stadt Bremen
Stadtteil Hemelingen
Angelegt um 1893
Neugestaltet 1939
Querstraßen Fährstraße, Hessenstraße, Bei den Vier Linden, Deichbruchstr., Inselstr., Osnabrücker Str., Drakenburger Str., Wendeplatz Bremen Weserwehr, Malerstr.
Nutzung
Nutzergruppen Autos, Fahrräder und Fußgänger
Straßen­gestaltung zweispurige Straße
Technische Daten
Straßenlänge 1000 Meter

Die Straße Fleetrade ist eine zentrale Erschließungsstraße in Bremen, Stadtteil Hemelingen, Ortsteil Hastedt. Sie führt überwiegend in West-Ost-Richtung von der Straße Auf der Hohwisch in der Östlichen Vorstadt bis zur Malerstraße.

Die Querstraßen und Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Auf der Hohwisch nach der Flurbezeichnung Hohe Wisch = hohe Wiese, Fährstraße als Weg zur Fähre, Hessenstraße nach dem Bundesland, Bei den Vier Linden 1919 nach dem Baugebiet des Bauunternehmens Gebrüder Greten, Deichbruchstraße in der Nähe eines Weserdeichbruchs von 1845, Inselstraße nach der Insel zwischen Suhrfeld und Kleinen Bulten, Osnabrücker Straße 1913 nach der Stadt, unbenannter Weg, Drakenburger Straße 1902 nach dem Ort, wo 1547 die auch für Bremen bedeutsame Schlacht bei Drakenburg stattfand, Wendeplatz Bremen Weserwehr und Malerstraße (unbekannt Namensherkunft); ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fleetrade wurde benannt nach dem alten Fleet als Wasserlauf, wobei die niederdeutsche Silbe „Trade“ für Weg steht. Nach einer Bekanntmachung des Landherren vom Juni 1892 war zunächst „In der Fleethrade“ als Straßenname vorgesehen.[1]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fläche um die heutige Straße gehörte zum Dorf Hastedt und wurde bis zum 19. Jahrhundert als Viehweide genutzt, weil sie durch häufige Überflutungen stark versandet war. Erst der Bau des 1893 vollendeten Osterdeiches sicherte das Gebiet dauerhaft. Die Fleetrade wurde als mit Linden bestandene Allee angelegt und um 1898 bebaut. Sie endete an der Drakenburger Straße, dahinter begann der Schellenhof.[2]

1939 wurde die Straßenbahn von der Hohwisch durch die Fleetrade bis zur neuen Endstelle Weserwehr verlängert. Dafür wurden alle Linden gefällt und die Straße von 6 auf 11 Meter verbreitert. Die Straße wurde bis zur heutigen Malerstraße verlängert, im neuen Bereich entstand eine provisorische Endstelle und es war Platz für eine Wendeschleife, die jedoch zunächst noch nicht gebaut wurde.[3][4] Bereits 1938 war ein Radweg angelegt worden.[5] Die dann doch gebaute Wendeschleife wurde 1976 zur Umsteigestelle Straßenbahn / Bus umgebaut und blieb seitdem unverändert.

Die letzte Umgestaltung der Fleetrade erfolgte um 2005. Die Gleise wurden auseinandergezogen, um breitere Straßenbahnen einsetzen zu können, zwischen schmale Parkbuchten wurden wieder Bäume gepflanzt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straßenbahn Bremen durchfährt mit der Linie 3 (Gröpelingen – Weserwehr) die Straße.

Im Nahverkehr in Bremen tangieren die Buslinien 40 und 41 (Mahndorf ↔ Weserwehr) sowie 42 (Gewerbepark Hansalinie ↔ Weserwehr) die Straße an der Endhaltestelle und Wendeplatz der Linie 3.

Gebäude und Anlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jüdischer Friedhof Deichbruchstraße
Jüdischer Friedhofskapelle

Die Straße ist zumeist mit zweigeschossigen Wohnhäusern bebaut, viele im Stil der Bremer Häuser um 1900.

Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen

  • Nr. 2 und 4: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser von um 1900 mit seitlichen Giebeln und Erkern als Bremer Häuser
  • Nr. 13: 2-gesch. Wohnhaus als Bremer Haus
  • Nr. 14 und 14a: 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Nr. 15 und 15a: 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Nr. 15b: Hier stand bis zum 22. April 1944 die Kirche St. Elisabeth, die 1931 nach Plänen von Theo Burlage erbaut wurde. Ein Wandgemälde an einer Hauswand Ecke Deichbruchstraße zeigt heute das frühere Aussehen. Sie sah der heutigen Kirche Maria Grün (Hamburg) ähnlich.
  • Nr. 38: 1-gesch. Wohnhaus
  • Nr. 39 und 41: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Nr. 40 und 42: Zwei 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Nr. 47,49 und 53: Drei 1- bis 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Nr. 62 bis 68: Vier 2-gesch. Wohnhäuser als Bremer Häuser
  • Zwischen Deichbruch- und Inselstraße: Denkmalgeschützter Jüdischer Friedhof Deichbruchstraße von 1796 mit 900 Grabsteinen und verklinkerter Trauerhalle von 1952.[6][7]
  • Nr. 78: 1-gesch. Haus mit Tanz- und Ballettsaal (früher Alter Ratssaal) der Impuls e.V. als anerkannte private Fach- und Berufsfachschule für Gymnastik, Tanz und Bewegungstherapie
  • Nr. 80: 1-gesch. Giebelhaus mit dezenter Fassadendekoration
  • Alter Postweg Nr. 24 zwischen Insel- und Drakenburger Straße: 3 Hektar großer städtischer Friedhof Hastedt von 1900 mit Kapelle von nach 1945

Gedenktafeln

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angelika Timm, Anne Dünzelmann: Hastedt – Ein Dorf wird zum Stadtteil (1990), S. 80
  2. Der Plan von Hastedt 1898 zeigt die Fleetrade als nur im mittleren Teil schon bebaut und an der Drakenburger Straße endend, dahinter lag der Schellenhof.
  3. Linie 3: Endstelle Weserwehr, Bremer Zeitung vom 3. November 1939
  4. Fünf wichtige Verkehrsverbesserungen, Bremer Zeitung vom 12. Juli 1939
  5. Neuer Radweg entlastet Osterdeich, Bremer Zeitung vom 9. Februar 1938
  6. Denkmaldatenbank des LfD Bremen
  7. Jeannette Jakubowski: Geschichte des jüdischen Friedhofs in Bremen. In: Bremisches Jahrbuch 81, Bremen 2002

Koordinaten: 53° 3′ 52,8″ N, 8° 51′ 51,7″ O