Flora Veit-Wild

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Flora Veit-Wild, geborene Flora Veit (* 18. Mai 1947 in Wiesbaden) ist eine deutsche Literaturwissenschaftlerin. Sie war von 1994 bis 2012 Professorin für Afrikanische Literaturen und Kulturen an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora Veit[1], eine Urenkelin des Arztes Ernst von Leyden, studierte Romanistik und Germanistik an den Universitäten in Freiburg und Berlin und schloss das Studium 1972 mit dem Ersten Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab. Die Referendariatszeit in Essen 1972 bis 1974 beendete sie erfolgreich mit dem Zweiten Staatsexamen.

Berufliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in den Jahren 1974 bis 1982 in Essen und Nürnberg ausgeübte Lehrertätigkeit von Flora Veit wurde 1975 und 1976 mehrmals durch Entlassungen aus Öffentlichem Dienst bzw. anderen Beschäftigungsverhältnissen unterbrochen, da sie aktives Mitglied im maoistischen Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) war. Diese Organisation verlangte von ihren Anhängern „offenes Auftreten“, was z. B. für Lehrer bedeutete, das Zentralorgan Kommunistische Volkszeitung (KVZ) im Lehrerzimmer und am Samstag in Haupteinkaufsstraßen verkaufen zu müssen. Ihre Entlassungen wurden mehrmals durch längere Artikel in der KVZ publik gemacht,[2] wie es damals beim KBW üblich war.

Von 1983 bis 1993 hielt sich Flora Veit-Wild mit ihrem Mann in Harare (Simbabwe) auf. 1991 wurde sie an der Universität Frankfurt im Fach Anglistik promoviert. Ihre Dissertation über die Sozialgeschichte der simbabwischen Literatur erschien 1992 als Buch. Nach Lehraufträgen an den Universitäten Mainz und Hannover ab 1993 war sie von September 1994 bis zum Sommersemester 2012 Professorin für Afrikanische Literaturen und Kulturen am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Als Gastdozentin lehrte sie in Yaoundé und an der University of California, Santa Cruz.

Flora Veit-Wild besorgte seit 1988 die Herausgabe des Nachlasses des simbabwischen Schriftstellers Dambudzo Marechera. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Auswahl)

  • Survey of Zimbabwean writers: educational and literary careers, Bayreuth: Breitinger 1992 (Bayreuth African Studies Series; 27)
  • Teachers, preachers, non-believers: a social history of Zimbabwean literature, London [u. a.]: Zell [u. a.] 1992
  • Karneval und Kakerlaken: Postkolonialismus in der afrikanischen Literatur, Antrittsvorlesung 8. Februar 1995, Berlin: Humboldt-Universität 1996 (Öffentliche Vorlesungen/Humboldt-Universität zu Berlin; 77)
  • They Called You Dambudzo, Jacana Media Ltd., South Africa, 2020, ISBN 9781431430499

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 23. Ausgabe 2011, S. 4419–4420 (ausführliches Verzeichnis der Veröffentlichungen)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ihren Doppelnamen erhielt Flora Veit erst später durch Heirat mit Volker Wild (* 19. Mai 1944), Lehrer und KBW-Funktionär aus Essen
  2. Z.B. -W., Kommunistische Gruppe Essen- [d. i. Volker Wild], Entlassung aus dem Volkshochschuldienst...Kollegen und Gewerkschafter wehren sich dagegen, in: KVZ Nr. 27/10. Juli 1975 S. 11; (f.) [d. i. Flora Veit], Sekretärin bei ITT-Regelungstechnik entlassen. Die Chefetage hat viel zu verbergen, in: KVZ Nr. 13/1. April 1976, S. 16 und weitere Artikel auf derselben Seite

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]