Florettseidenbaum
Florettseidenbaum | ||||||||||||
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Florettseidenbaum (Ceiba speciosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ceiba speciosa | ||||||||||||
(A.St.-Hil.) Ravenna |
Der Florettseidenbaum (Ceiba speciosa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ceiba in der Unterfamilie der Wollbaumgewächse (Bombacoideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Er wird auch „Chorisie“ genannt. Er ist in Südamerika beheimatet und wird als Zierpflanze verwendet.
Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Florettseidenbaum wächst als breitkroniger, schnellwüchsiger Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 15 Meter. Da sein Stamm bei älteren Bäumen manchmal als Wasserspeicher für die Trockenzeit dick, tonnenförmig angeschwollen ist, hat ihm seine Statur die spanischen Trivialnamen palo borracho (direkt übersetzt etwa „betrunkener Baum“) oder árbol botella („Flaschenbaum“) eingetragen.[1] Der junge Stamm ist mit spitzen Stacheln besetzt, die am Grunde warzenförmig aus der Rinde hervorbrechen und mit zunehmendem Alter immer weniger werden. Die Rinde junger Bäume ist grün, bei alten Bäumen grau. Da die Bäume in der Trockenzeit oft monatelang blattlos sind, haben sie dann ein etwas skelettartiges Aussehen.
Die wechselständigen Laubblätter besitzen eine Länge von bis zu 12 cm und sind lang gestielt. Die gefingerten Blattspreiten sind aus fünf bis sieben, kurz gestielten, zugespitzten und am Rand gesägten Blattabschnitten zusammengesetzt. Die Blättchen sind lanzettlich bis verkehrt-lanzettlich mit einer gefiederter Nervatur. Die Laubblätter fallen als Verdunstungsschutz in der Trockenzeit ab.
Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Blütezeit (im blattlosen Zustand) wirkt die Baumkrone wie in eine rosa Blütenwolke eingehüllt. Die ansehnlichen, großen Blüten erscheinen in Büscheln an kurzen Zweigen und sind meist rosa bis purpur gefärbt. Die fünf Kronblätter sind zum Blütengrund hin aufgehellt und lilienartig dunkel gefleckt. Die Staubblätter sind zu einer bis zu 8 cm langen Mittelsäule verbunden, die damit etwa ebenso lang wie die Kronblätter ist und wie ein Klöppel aus der Blüte herabhängt. Der Griffel mit kopfiger Narbe ist länger als die Staubblätter und vorstehend. Der Fruchtknoten ist oberständig und mehrkammerig.
Die mit einer Länge von bis zu 20 cm und einem Durchmesser von etwa 5 cm birnen- bis zapfenförmigen und korkartigen, bräunlichen Kapselfrüchte platzen bei der Reife auf und weiße, seidige Fasern quellen hervor. Die vielen bräunlichen Samen werden ähnlich wie bei den Pappeln mit der Kapselwatte vom Wind verbreitet. Ein sehr ähnlicher Mechanismus existiert auch beim verwandten Kapokbaum („Baumwollbaum“). Seinen deutschen Trivialnamen verdankt der Florettseidenbaum diesen weißen Kapselfasern: als Florettseide wird eine einfache Faserqualität bei der Seidenherstellung bezeichnet, die auch die weniger hochwertigen, äußeren Teile des Seidenkokons – das Florett – verarbeitet.
Verbreitung und Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Charakterbaum der brasilianischen Halbtrockenwälder wächst in Südbrasilien (Caatinga) und den angrenzenden Gebieten (Gran Chaco) bis nach Argentinien hinein. Der Florettseidenbaum wird häufig als Zierpflanze in tropischen bis subtropischen Gebieten, etwa als Parkbaum in Kalifornien, angepflanzt, seltener auch in Spanien und Sizilien.
Die Kapselwatte kann ähnlich wie Kapok verwendet werden.
Das schwammige, leichte Holz war bei der südamerikanischen Bevölkerung zum Bau von Kanus und Flößen beliebt.
Weitere Trivialnamen: englisch Floss Silk Tree, spanisch Ceiba del Brasil (offizielle Bezeichnung).
Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Werner Grandjot: Reiseführer durch das Pflanzenreich der Tropen. 2. Auflage. Schroeder, Leichingen bei Köln 1981, ISBN 3-87722-377-X.
- Hugh Johnson et al.: Das große Buch der Wälder und Bäume. Das Beste, Stuttgart 1983, ISBN 3-87070-199-4.
- Jens G. Rohwer: Pflanzen der Tropen. BLV, München/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-405-15771-4.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Palo Borracho – Árbol Botella – Chorisia Speciosa – Ceiba Speciosa. Para mi jardin-Blog, 6. Januar 2018 (spanisch).