Flughafen N’Dolo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aéroport de N’Dolo
Flughafen N’Dolo von oben
Kenndaten
ICAO-Code FZAB
IATA-Code NLO
Koordinaten

4° 19′ 36″ S, 15° 19′ 38″ OKoordinaten: 4° 19′ 36″ S, 15° 19′ 38″ O

Höhe über MSL 279 m  (915 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 0,6 km südlich von Barumbu
Straße Avenue de l’aérodrome
Bahn N’Dolo
Basisdaten
Eröffnung 1919/1920
Betreiber Régie des voies aériennes (RVA)
Start- und Landebahn
08/26 1686 m × 30 m Asphalt



i7 i11 i13

Der Aéroport de N’Dolo ist ein kleiner Flugplatz im Stadtteil Barumbu der Hauptstadt Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo.

Er ist neben dem Flughafen Ndjili der kleinere und ältere der beiden Flughäfen in der Region Kinshasa. Der Flugplatz wird hauptsächlich für Inland-Frachtflüge genutzt. Seit der Flugzeugkatastrophe von Kinshasa 1996, bei der ein überladenes Frachtflugzeug über die Landebahn in einen Vorortmarkt hinausgeschossen ist, besteht ein Gewichtslimit von 15 Tonnen Abflugmasse. Ursprünglich an der Peripherie des damaligen Léopoldville erstellt, ist der Flugplatz heute rundum von Siedlungen der Agglomeration Kinshasa umgeben.

Die Frachtfluggesellschaft Air Kasaï hat am Aéroport de N’Dolo ihren Sitz. Auf dem Gelände des Flugplatzes befinden sich ein kleines Industriegebiet, Lagerhallen und ehemalige Militärhangars.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz befindet sich im östlichen Wohngebiet von Kinshasa in der Nähe zum Fleuve Congo, dem zweitlängsten Fluss Afrikas.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung und der Pistenausbau des Aéroport de N’Dolo geht zurück auf die Gründungsgeschichte der Aviation militaire de la Force publique (Avimil), die dort von 1940 bis 1960 ihren militärischen Stützpunkt betrieb. Die Farman F.500 Monitor war einer der zweisitzigen Trainer, die Avimil in jener Zeit zur Pilotenschulung einsetzte.

Ende 1960 verlegte die Avimil ihren Stützpunkt nach Lubumbashi.[1] Danach wurde der Aéroport de N’Dolo als Regionalflughafen für Passagierverkehr bis zur Eröffnung des Flughafens Ndjili weiter betrieben.

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Am 8. Januar 1996 raste ein überladenes Antonow An-32B-Frachtflugzeug der russischen Moscow Airways (RA-26222) nach missglücktem Start vom Flughafen N’Dolo in einen Marktplatz, wo mindestens 297 Menschen starben (einige Quellen berichten von über 350 Toten). Vier der sechs Besatzungsmitglieder überlebten[3] (einige Quellen geben an, dass alle Crewmitglieder überlebten). Das Flugzeug der Moscow Airways wurde von zwei alkoholisierten russischen Piloten geflogen. Es war offiziell von der Scibe Airlift geleast worden, da die African Air (ein Scheinunternehmen des Scibe-Eigentümers) keine Lizenz zum Betrieb eines solchen Flugzeuges hatte. Scibe Airlift und Air Africa wurden zur Zahlung von 1,4 Mio. US-$ an die Opfer und ihre Hinterbliebenen verurteilt (siehe auch Flugzeugkatastrophe von Kinshasa).[4][5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Émile Janssens: Histoire de La Force Publique. Ghesquière, 1979, p. 239–240
  2. Flugunfalldaten und -bericht TYPE OO-CAG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. Dezember 2023.
  3. Flugunfalldaten und -bericht des Flugunfalles der AN-32 RA-26222 vom 8. Januar 1996 in der Accident Database von Plane Crash Info
  4. Unfallbericht AN-32 RA-26222, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Mai 2017.
  5. The Forgotten Disaster in Zaire (Memento vom 24. Januar 2016 im Internet Archive) abgerufen am 19. Mai 2023