Segelfluggelände Brockzetel

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Segelfluggelände Brockzetel
Brockzetel (Niedersachsen)
Brockzetel (Niedersachsen)
Brockzetel
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland
Kenndaten
Flugplatztyp Segelfluggelände
Koordinaten

53° 28′ 53″ N, 7° 39′ 4″ OKoordinaten: 53° 28′ 53″ N, 7° 39′ 4″ O

Höhe über MSL 8 m  (26 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km östlich von Aurich
Basisdaten
Betreiber LSV Aurich-Ostfriesland e.V.
Start- und Landebahn
11/29 1100 m × 100 m Gras



i7 i11 i13

BW

Das Segelfluggelände Brockzetel liegt zentral innerhalb Ostfrieslands im Auricher Stadtteil Brockzetel. Es verfügt über eine Graspiste und einen Hangar, in dem die Segelflugzeuge und der Motorsegler des Luftsportvereins untergebracht werden. Die Segelflugzeuge werden mit einer Seilwinde hochgezogen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plan des Lagers

Der Bau des Flugplatzes wurde 1941 als Einsatzhafen begonnen. Aufgrund schwieriger Bodenverhältnisse kamen die Arbeiten jedoch nur langsam voran und konnten bis Kriegsende nicht abgeschlossen werden. Fertiggestellt wurden nur großes Flugfeld mit Grasnarbe und der Verwaltungsbereich. Hier entstanden mehrere Gebäude wie Lagerhäuser, Kraftstoffanlage mit Unterbodentank und ein Munitionsdepot mit Lagerbunkern. Zudem wurde mit dem Bau einer betonierten Startbahn begonnen, um den Flugplatz als Ausweichplatz für den Fliegerhorst Wittmundhafen herzurichten. Denkbar ist auch, dass der Fliegerhorst als Scheinflughafen geplant wurde.[1] 1944 wurden die Arbeiten jedoch wieder eingestellt. Zeitweilig befand sich südöstlich des Flugplatzes ein Lager des Reichsarbeitsdienstes, in dem zeitweilig italienische Kriegsgefangene, später niederländische Strafgefangene einquartiert waren. Die Insassen wurden vornehmlich für Wegearbeiten und zur Moorkultivierung eingesetzt.[1]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Brockzetel mehrfach Ziel von Bombenangriffen.[2] Nach Kriegsende wurden die fertiggestellten Anlagen demontiert. Auf einem Teil des Geländes wurde in den 50er Jahren von der Royal Air Force eine Radarstellung eingerichtet, die seit 1960 von der Bundeswehr genutzt wird. Auf weiteren Teilbereichen entstanden ein Standortübungsplatz mit Schießanlage für die Garnisonen Aurich und Wittmund, die bis heute genutzt werden sowie der Segelflugplatz. Für das ehemalige Arbeitslager wurde ein Gedenkstein errichtet.[3]

Am 7. August 1963 stürzte auf dem Gelände ein Kampfflugzeug vom Typ Sabre des Jagdgeschwaders 71 „Richthofen“ aus Wittmund ab. Außer dem Piloten starben noch fünf weitere Soldaten am Boden.[4]

Flugschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Luftsportverein Aurich-Ostfriesland e.V. betreibt auf dem Segelfluggelände Brockzetel eine Flugschule, auf der man den SPL/LAPL(S) (Luftfahrerschein für Segelflugzeugführer) sowie die Klassenberechtigung TMG für Reisemotorsegler erwerben kann.

Flotte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ingrid Hennings: Brockzetel (PDF; 664 kB)
  2. Bunkermuseum.de: Bombenangriffe auf Ostfriesland 1944 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)
  3. relikte.com: Der Einsatzhafen Brockzetel
  4. The Aviation Safety Network: ASN Wikibase Occurrence # 122492. Aufgerufen am 20. Juli 2014.