Fluorn-Winzeln
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 18′ N, 8° 29′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Rottweil | |
Höhe: | 649 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,59 km2 | |
Einwohner: | 3097 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 126 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 78737 | |
Vorwahl: | 07402 | |
Kfz-Kennzeichen: | RW | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 25 070 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freudenstädter Straße 20 78737 Fluorn-Winzeln | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernhard Tjaden | |
Lage der Gemeinde Fluorn-Winzeln im Landkreis Rottweil | ||
Fluorn-Winzeln ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rottweil.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fluorn-Winzeln liegt am Ostrand des Schwarzwalds über dem Neckartal, rund sechs Kilometer westlich von Oberndorf am Neckar auf einer Höhe von 649 m ü. NN.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde grenzt im Norden an den Alpirsbacher Stadtteil Peterzell im Landkreis Freudenstadt, im Osten an den Oberndorfer Stadtteil Beffendorf, im Süden an den Schramberger Stadtteil Waldmössingen und im Westen an Aichhalden.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Fluorn-Winzeln besteht aus den früher selbstständigen Gemeinden Fluorn und Winzeln. Zur ehemaligen Gemeinde Fluorn gehören das Dorf Fluorn und der Wohnplatz Pochenmühle. Zur ehemaligen Gemeinde Winzeln gehören das Dorf Winzeln und die Höfe Kirchentannen, Staffelbach und Untere Mühle.[2]
Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Heimbach- und Staffelbachtal, zwischen Fluorn und Winzeln gelegen, ist seit 1953 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Heimbachaue ist zudem ein flächenhaftes Naturdenkmal. Südlich von Winzeln hat die Gemeinde Anteil am Landschaftsschutzgebiet Umgebung des alten Römerkastells und Heckengelände.[3]
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Archäologische Funde zeigen, dass der Bereich um das heutige Pfarrhaus bereits im 10. Jahrhundert besiedelt war. Oberhalb der Kirche wurden 1814 angeblich Gräber aus der Merowingerzeit gefunden[4], die seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen sind. Andere archäologische Befunde legen nahe, dass sich im Winzelner Gemeindewald zur Römerzeit eine Ziegelei befand.[5]
Im Jahre 1099 wird Fluorn in einer Urkunde des Klosters Alpirsbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Am 1. November 1972 schlossen sich die beiden Dörfer Fluorn und Winzeln zur neuen Gemeinde Fluorn-Winzeln zusammen.[6]
Im April 1980 treffen sich im Vorfeld der Wahlen zum ersten regulären Landesvorstand der Grünen auf Initiative von Christine Muscheler-Frohne 25 Frauen aus dem ganzen Land in der Alten Kirche. Hier wird eine Erklärung zur Gleichberechtigung von Mann und Frau formuliert, die auf dem Parteitag angenommen wird. Damit ist die paritätische Besetzung ihres Landesvorstands, aller Ämter und Mandate mit Männern und Frauen nach dem Reißverschlussprinzip eingeführt.[7]
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pfarrhaus, erbaut 1672 am Platz der ehemaligen Ortsburg der Herren von Fluorn (um 1099 ersterwähnt). Ein Vorgängerbau brannte während des Dreißigjährigen Krieges ab.[4]
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verwaltungsgemeinschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Oberndorf am Neckar an.
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Kommunalwahl im Mai 2019 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder, welche alle fraktionslos sind.
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 14. August 2005 wurde Bernhard Tjaden (parteilos) im zweiten Wahlgang zum neuen Bürgermeister der Gemeinde gewählt. Er löste Wolfgang Schnell ab. Bei den Bürgermeisterwahlen am 27. Januar 2014 wurde er mit 58,47 % für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.
Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fluorn-Winzeln pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu
- Schönau an der Triesting in Niederösterreich und
- zum Ortsteil Obercarsdorf der Stadt Dippoldiswalde in Sachsen.
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der ortsansässige Luftsportverein Schwarzwald e.V. war Ausrichter der Deutschen Segelflug-Meisterschaften der Clubklasse vom 21. Mai bis 6. Juni 2009. Mit dem Aufstieg in die 1. Segelflug-Bundesliga im Jahr 2007 wurde gleich der Titel gewonnen. Seither fliegt die Mannschaft vom LSV Schwarzwald kontinuierlich in die Top Ten und hat in den Jahren 2009, 2013 sowie 2015 jeweils den Vizemeistertitel errungen. Besonders erfolgreicher Pilot ist Matthias Sturm, der regelmäßig an Weltmeisterschaften teilnimmt und schon Weltmeister und Vizeweltmeister war.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Ortsteil Fluorn gibt es eine Grundschule („Heimbachschule“), die Grundschule im Ortsteil Winzeln wurde im Sommer 2015 geschlossen. Alle weiterführenden Schulen stehen in den nahen Gemeinden Oberndorf am Neckar, Aichhalden, Schramberg, Dunningen und Rottweil zur Verfügung.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Reiner Trik (* 1963), Ringer
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fluorn-Winzeln : Ortsbuch. Herausgegeben von Heinz E. Walter im Auftrag der Gemeinde Fluorn-Winzeln. Walter, Heilbronn-Leingarten, 1992. (Walter-Ortsbuch; 37)
- Fluorn: Schätze aus alter Zeit (Archäologische Funde, Kunstgegenstände und Geschichten) von Bernd Pieper
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2019 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 481–482
- ↑ Daten- und Kartendienst der LUBW
- ↑ a b Bernd Pieper: Ein Denkmal wird aufgefrischt | Heimatgeschichte | Neunte Renovierung des Pfarrhauses | Erkenntnisse des Fachmanns. Hrsg.: Schwarzwälder Bote, Jg. 186. Nr. 32, 8. Februar 2020.
- ↑ Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 532.
- ↑ Armin Schulz: Teil der DNA stammt aus dem Schwarzwald | Porträt | Im Kreis Rottweil kamen die Grünen auf die Frauenquote | Christine Muscheler-Frohne war vor 40 Jahren vorne dabei. Hrsg.: Schwarzwälder Bote. Nr. 285, 9. Dezember 2019.