Folkunger
Folkunger ist ursprünglich eine Bezeichnung für die Anhänger des 1210 gefallenen Jarl Folke Birgersson und der Partei, die sich den Zentralisierungsbestrebungen des schwedischen Königtums widersetzte. In einem Aufstand 1229 besiegten sie den König Erik Eriksson, der nach Dänemark floh. An seiner Stelle wurde Knut Långe zum König gewählt, aber nach dessen Tod im Jahre 1234 kehrte Erik Eriksson wieder nach Schweden zurück. Die Folkunger wurden schließlich in den Schlachten bei Sparresäter (1247) und Herrevadsbro (1251) von Birger Jarl besiegt.
Seit dem 17. Jahrhundert ist Folkunger die Bezeichnung für das Königsgeschlecht, das in Schweden von 1250-1363, in Norwegen zwischen 1319-1387 und in Dänemark zwischen 1376 und 1387 herrschte. Als Ahnvater des Königsgeschlechts gilt Birger Jarl aus dem Bjälbo-Geschlecht. Schwedische Könige waren seine Söhne Valdemar (König zwischen 1250 und 1275, gestorben 1302) und Magnus Ladulås (König 1275-1290) sowie dessen Sohn Birger Magnusson (König 1290-1318, gestorben 1321). Auf Birger Magnusson folgte sein Neffe Magnus Eriksson (König 1319-1364, gestorben 1374) und dessen Söhne Erik Magnusson (Mitregent 1357-1359) und Håkan Magnusson (Mitregent 1362-1364, gestorben 1380).
Im Jahr 1319 erbte Magnus Eriksson die norwegische Königskrone, die er schon 1343 seinem Sohn Håkan überließ. Dessen Sohn Olav Håkansson folgte zuerst seinem Vater auf den norwegischen Thron und später, 1376, seinem Großvater mütterlicherseits Waldemar Atterdag auf den dänischen Thron. Mit seinem Tod 1387 starb das Geschlecht der Folkunger in der männlichen Linie aus.