Foxy Brown (Rapperin)

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Foxy Brown, New York (1998)

Foxy Brown (* 6. September 1978 in Brooklyn, New York; eigentlich Inga Marchand) ist eine US-amerikanische Rapperin. Ihren Künstlernamen entlieh sie dem gleichnamigen Film mit Pam Grier von 1974. Sie bildete zusammen mit Nas, Cormega (der dann für das spätere Album von Nature abgelöst wurde) und AZ die Rapformation The Firm.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor 1996 ihr Debütalbum Ill Na Na erschien, hatte Foxy Brown bereits einige Gastauftritte unter anderem bei I Shot Ya (LL Cool J) und Ain’t No… (Jay-Z). Das Album verkaufte sich 1,5 Millionen Mal. Aus ihm stammt auch ihr größter Hit I’ll Be, den sie zusammen mit Jay-Z aufnahm. Trotz des kommerziellen Erfolges gehört der Tonträger zu den kontroversesten Musikalben der US-Musikgeschichte. Kritiker warfen der damals erst 18-Jährigen durch ihre harten und teils obszönen Texte eine Gefährdung der Jugend vor. In den 1990er Jahren galt sie neben anderen als Vertreterin der starken Frauen der US-Rapszene, welche durch ihr selbstbewusstes Auftreten und ihre harten Texte mit oft sexuellen Inhalten auf sich aufmerksam machten.[1] Das Album setzte mit anderen einen Trend im Rap, den später unter anderem Lil’ Kim, Trina und Remy Ma fortsetzten. Das Nachfolgealbum Chyna Doll erschien 1999 und erreichte Platz 1 der US-Charts. Es war das erste Album einer Rapperin, dem dies gelang. Das Album mit der erfolgreichen Singleauskopplung Hot Spot schaffte es auch in die Top 10 der Albumcharts in Deutschland.

Foxy Browns drittes Album Broken Silence kam 2001 auf den Markt und erreichte Platz fünf der US-amerikanischen Albumcharts. Im selben Jahr wurde ihr eine Beziehung mit dem Dancehall-Deejay Spragga Benz nachgesagt, mit dem sie auch musikalisch zusammenarbeitete.

Foxy Brown, 2007

2003 sollte das Album Ill Na Na 2: The Fever erscheinen. Es wurde jedoch auf Grund von diversen Auseinandersetzungen mit ihrer Plattenfirma Def Jam gestrichen.

Brown erlitt im Mai 2005, kurz vor der Veröffentlichung ihres Albums Black Roses einen Hörsturz. Sie verlor dabei ihr komplettes Gehör. 2006 konnte es durch Ärzte mittels eines Cochleaimplantats weitestgehend wiederherstellt werden.

2007 löste Def Jam/Roc-a-Fella Records ihren Vertrag aus unbekannten Gründen auf. Sie wechselte zum Label Koch Records.

Brown kam mehrfach mit der Justiz in Konflikt: Im Oktober 2006 wurde sie zu drei Jahren auf Bewährung und der Auflage zur Teilnahme eines Anti-Aggressivitäts-Training verurteilt, da sie zwei Mitarbeiterinnen eines Maniküre-Salons im Streit um eine Rechnung tätlich angegriffen hatte.[2] Im Februar 2007 musste sie eine Nacht in Polizeigewahrsam verbringen, da sie in einem Schönheitssalon wegen erneuter Körperverletzung verhaftet worden war.[3] Nach dem 29. Juni 2007 blieb sie für eine Woche scheinbar verschwunden, nachdem sie ein Flugzeug nach London bestiegen hatte, eine Woche später tauchte sie jedoch wieder in der Öffentlichkeit auf.

Während ihrer Bewährungszeit verstieß sie wiederholt gegen ihre Bewährungsauflagen.[4] So verließ sie ohne Erlaubnis den Staat New York, wurde beim Telefonieren am Steuer erwischt, während sie ein Stoppschild nicht beachtete und gab der Polizei einen falschen Namen an. Darüber hinaus warf sie einer Nachbarin ihr Mobiltelefon an den Kopf und brach ihre Anti-Aggressionskurse ab. Folglich wurde sie Anfang September 2007 zu einem Jahr Haft verurteilt.[5] Nach acht Monaten Haft wurde sie am 18. April 2008 vorzeitig aus der Haftanstalt Rikers Island entlassen.[6]

Das Mixtape-Album Brooklyn’s Don Diva wurde nach mehreren Verschiebungen im Mai 2008 veröffentlicht. Dieses wurde von Brown allerdings nicht unterstützt, da es zwischen ihr und Koch Records Unstimmigkeiten bezüglich der Auswahl der Titel auf dem Album gab. Trotzdem schaffte es das Album auf Platz 5 der US-Hip-Hop-/R&B-Album-Charts.

2017 brachte Foxy Brown eine Tochter zur Welt.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1996 Ill Na Na DE27
(43 Wo.)DE
UK98
Silber
Silber

(1 Wo.)UK
US7
Platin
Platin

(43 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. November 1996
1999 Chyna Doll DE7
(9 Wo.)DE
CH18
(7 Wo.)CH
UK51
(2 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1999
2001 Broken Silence DE26
(7 Wo.)DE
CH15
(9 Wo.)CH
UK93
(1 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2001

Kollaboalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1997 The Firm: The Album US1
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1997
mit Nas, AZ, Cormega & Nature als The Firm

Mixtapes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
2008 Brooklyn’s Don Diva US83
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Mai 2008

Singles als Leadmusikerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1996 Get Me Home
Ill Na Na
UK11
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. September 1996
feat. BLACKstreet
1997 I’ll Be
Ill Na Na
DE48
(9 Wo.)DE
UK9
(6 Wo.)UK
US7
Gold
Gold

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. März 1997
feat. Jay-Z
Big Bad Momma
Ill Na Na
DE30
(11 Wo.)DE
CH23
(10 Wo.)CH
UK12
(3 Wo.)UK
US53
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juli 1997
feat. Dru Hill
Firm Biz
The Firm: The Album
UK18
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. September 1997
als The Firm feat. Dawn Robinson
1998 Hot Spot
Chyna Doll
UK31
(2 Wo.)UK
US91
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. November 1998
2001 Oh Yeah
Broken Silence
DE68
(5 Wo.)DE
CH19
(13 Wo.)CH
UK27
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 4. Mai 2001
feat. Spragga Benz

Weitere Singles

  • 1999: I Can’t (feat. Total)
  • 1999: JOB (feat. Mýa)
  • 2001: Candy (feat. Kelis)
  • 2002: Stylin’
  • 2003: I Need a Man (feat. The Letter M.)
  • 2003: Magnetic (feat. Pharrell Williams)
  • 2005: Come Fly with Me (feat. Sizzla)
  • 2007: We Don't Surrender (feat. Grafh)
  • 2007: When the Lights Go Out (feat. Kira)
  • 2008: Star Cry

Singles als Gastmusikerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1996 Ain’t No Nigga
Reasonable Doubt
UK31
(2 Wo.)UK
US50
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. März 1996
Jay-Z feat. Foxy Brown
Touch Me, Tease Me
Case
UK26
(3 Wo.)UK
US14
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. April 1996
Case feat. Mary J. Blige & Foxy Brown
1997 (Always Be My) Sunshine
In My Lifetime, Vol. 1
DE18
(14 Wo.)DE
UK25
(2 Wo.)UK
US95
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. September 1997
Jay-Z feat. Foxy Brown & Babyface
2004 U Already Know
Pleasure & Pain
US32
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 23. November 2004
112 feat. Foxy Brown

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1997: für das Album Ill Na Na

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC) 0! S  Gold1 0! P 50.000 musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  2× Gold2  2× Platin2 3.000.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber1 0! G 0! P 60.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  3× Gold3  2× Platin2

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die starken Frauen der US-Musikszene
  2. In Handschellen vor Gericht
  3. Die Füchsin rastet aus (Memento vom 22. April 2013 im Internet Archive)
  4. Rapperin Foxy Brown droht Gefängnis
  5. Brown geht ins Gefängnis
  6. Foxy Brown wieder frei
  7. a b c d e Chartquellen: DE CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Foxy Brown – Sammlung von Bildern