Frank Vandenbroucke
Frank Vandenbroucke (* 6. November 1974 in Mouscron, Belgien; † 12. Oktober 2009 in Saly Portudal, Petite-Côte, Senegal) war ein belgischer Radrennfahrer. Gegen Ende der 1990er Jahre war er eine der schillerndsten Figuren der Radsportszene.
Inhaltsverzeichnis
Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kindheit und Juniorenkarriere (1974–1992)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Alter von vier Jahren wurde Vandenbroucke als Zuschauer bei einer Rallye-Veranstaltung von einem der Teilnehmer mit dem Auto angefahren. Als Folge daraus musste er sich im Verlauf seiner Karriere vier Knieoperationen unterziehen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Bevor er jedoch den Radsport für sich entdeckte, versuchte er sein Glück zunächst in der Leichtathletik und wurde dort 1986 belgischer Schülermeister. Nachdem er im Jahr 1989 eine Radsport-Lizenz beantragt hatte, gelang ihm noch im selben Jahr der erste Sieg bei einem Rennen in Brakel. Zwei Jahre später, im Alter von 17 Jahren, sicherte sich Vandenbroucke seinen bis dahin größten Erfolg mit dem Gewinn der belgischen Meisterschaft in der Debütanten-Kategorie und ein Jahr später gelang ihm beim Straßenrennen der UCI-Straßen-Weltmeisterschaften der Junioren in Athen der Gewinn der Bronzemedaille.[1]
Aufstieg (1993–1998)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach seiner sehr erfolgreichen Zeit im Juniorenbereich begann Vandenbroucke seine Profikarriere im Jahr 1993, im Alter von 19 Jahren, beim Radsportteam Lotto-Caloi, wo sein Onkel Jean-Luc Vandenbroucke als Sportlicher Direktor und sein Vater als Mechaniker tätig waren. In seinem ersten Jahr startete Vandenbroucke noch als Stagiaire, ehe er 1994 einen Profi-Vertrag erhielt. Experten verglichen ihn zu dieser Zeit mit der Radsport-Legende Eddy Merckx, da er, wie Merckx, die Fähigkeiten hatte, sowohl Eintagesrennen als auch mehrtägige Etappenrennen zu gewinnen.
Im Frühjahr der Saison 1995 wechselte er zu einem der zu dieser Zeit erfolgreichsten Mannschaft überhaupt. In Patrick Lefeveres italienischer Mapei-Équipe fasste Vandenbroucke schnell Fuß und konnte in seinem ersten Jahr gleich den prestigeträchtigen Halbklassiker Paris–Brüssel gewinnen. Im nächsten Jahr gelangen Vandenbroucke Gesamtsiege bei den Etappenrennen Mittelmeer- und Österreich-Rundfahrt inklusive mehrerer Etappensiege. Zudem konnte er auch den Grand Prix Ouest France und den Scheldeprijs gewinnen. Auch im darauffolgenden Jahr feierte er Siege bei Rund um Köln und der Luxemburg-Rundfahrt. 1998 gelang Vandenbroucke dann der große Durchbruch. Er siegte beim Halbklassiker Gent–Wevelgem und gewann die Etappenrennen Paris–Nizza und Tour de la Région Wallonne mit jeweils zwei Etappensiegen in überzeugender Manier.[2][3]
Karrierehöhepunkt (1999)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Beginn der Saison 1999 verließ Vandenbroucke das Mapei-Team um seine Landsleute Patrick Lefevere und Johan Museeuw und wechselte zur französischen Équipe Cofidis.[4] Im Frühjahr siegte er neben kleineren Rennen wie dem GP d’Ouverture La Marseillaise[5] und Omloop Het Volk,[6] in überlegener Manier bei Lüttich–Bastogne–Lüttich, dem ältesten Radklassiker. Vor dem Rennen hatte Vandenbroucke sogar den Ort seiner rennentscheidenden Attacke im Fernsehen preisgegeben.[7][8] Im Jahr 2009 gab der Belgier in einem Interview bekannt, dass er sich vor diesem Sieg mit dem Blutdopingmittel EPO gedopt hatte. Gleichzeitig bezeichnete er Fahrer, die neue Dopingprodukte ausprobierten, als „Pioniere“. Auch er wäre gern ein solcher gewesen.[9]
Nur wenige Wochen später schrieb Vandenbroucke erstmals seit langer Zeit wieder negative Schlagzeilen. Durch seine Kontakte zu Bernard Sainz, der in den französischen Dopingskandal verwickelt schien, der im Rahmen der Tour de France aufgedeckt worden war, geriet der Belgier ebenfalls ins Blickfeld der französischen Ermittler.[10] Zwar gab Vandenbroucke zu, dass ihm Sainz unbekannte Präparate verabreicht hatte, doch Doping konnte ihm nicht nachgewiesen werden.[11] Sein Team war aber bereits auf Distanz zu ihm gegangen und suspendierte ihn für einige Monate.[12][13] Bei der Vuelta a España gewann er zwei Etappen und die Punktewertung. Er beendete die Saison aufgrund der Frühjahrsergebnisse auf dem dritten Platz der Gesamtwertung des Radsport-Weltcups.
Abstieg auf Raten (2000–2007)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Winter 1999/2000 folgte dann eine Posse um Vandenbrouckes Vertrag bei Cofidis. Zuerst hatte Vandenbroucke im Dezember 1999 die Vertragsauflösung mit seinem Team verkündet, da er sich aufgrund der unbegründeten Suspendierung respektlos behandelt fühlte.[14][15][16] Im Januar 2000 nahm er diese aber zurück, da er kein neues Team gefunden hatte, das ihm ein höheres Gehalt zahlen wollte. Sein bis Ende 2001 laufender Vertrag wurde bei gleichbleibenden finanziellen Bezügen um ein Jahr verkürzt.[17][18][19]
In der Saison 2000 erlangte Vandenbroucke, der unter starken Depressionen litt, zumeist nur durch Rennabsagen Aufmerksamkeit.[20][21]
Trotzdem verpflichtete ihn das italienische Team Lampre-Daikin zur Saison 2001 für ein Jahr.[22] Der erste Comebackversuch wurde immer wieder hinausgezögert und verschoben, und als es bei der Baskenland-Rundfahrt im April 2001 endlich soweit war, stieg Vandenbroucke vorzeitig aus dem Rennen aus.[23] Dies sollte zugleich der letzte Rennauftritt des Belgiers für Lampre sein. Nach einem Nervenzusammenbruch im Sommer und der Erklärung, nie mehr für Lampre zu fahren, waren auch die Verantwortlichen des Teams mit ihrer Geduld am Ende.[24][25][26][27]
2002 nahm ihn dann sein alter Mentor Patrick Lefevere im Team Domo-Farm Frites wieder unter seine Fittiche.[28][29] Dort war Vandenbroucke auch wieder mit Johan Museeuw vereint und alles schien, als könne er an die vorangegangenen Erfolge anknüpfen. Ende Februar wurde Vandenbroucke jedoch fristlos entlassen, da sein Arzt Bernard Sainz aufgrund des Mitführen von Dopingprodukten in seinem PKW verhaftet wurde und angab, auch bei Vandenbroucke gewesen zu sein.[30][31][32] Im März wurde Vandenbroucke, nach einer nur 45-minütigen Anhörung, von der UCI für sechs Monate wegen des Besitzes von Dopingpräparaten gesperrt, behauptete aber, dass das gefundene Clenbuterol für seinen Hund und das gefundene EPO „aus einer anderen Zeit seines Lebens“ gewesen seien.[33][34] Einen positiven Dopingtest gab es jedoch nicht, woraufhin Vandenbroucke Einspruch gegen die Sperre einlegte.[35][36] Trotzdem musste der gebürtige Wallone sein Comeback abermals verschieben, obwohl nach seiner Kündigung bereits einige Teams Interesse bekundet hatten.[37] Im Juni wurde die verhängte Sperre dann wegen eines Formfehlers aufgehoben und sein Comeback wurde für August angekündigt.[38][39] Allerdings wurde Vandenbroucke im Juli von den flämischen Behörden mit einer 18-monatigen Dopingsperre, davon zwölf auf Bewährung, belegt, die allerdings nur für die belgische Region Flandern galt.[40] Ende Juli feierte Vandenbroucke sein Comeback bei Domo-Farm Frites, die ihn wieder eingestellt hatten.[41]
Zur Saison 2003 wechselte der Belgier zusammen mit Lefevere erneut das Team und wechselte zu Quick Step-Davitamon. Zwei Tage vor Ablauf der Sperre untersagten ihm die flämischen Behörden die Strecken von Omloop Het Volk und der Flandern-Rundfahrt gemeinsam mit seinen Teamkollegen abzufahren, da die Sperre nicht nur eine Teilnahme an Wettkämpfen, sondern auch ein Verbot von organisierten Gruppenaktivitäten beinhaltete.[42] Die Flandern-Rundfahrt beendete er als Zweiter hinter Peter Van Petegem, den er an den letzten Anstiegen versucht hatte abzuhängen, da er wusste, dass er im Schlusssprint gegen ihn keine Chance hatte.[43] Im Oktober gab Vandenbroucke dann überraschend die Trennung von Quick Step bekannt, da er sich mit seinem Sportlichen Leiter Patrick Lefevere, der ihn wegen seiner Zufriedenheit nach dem zweiten Platz bei der Flandern-Rundfahrt kritisiert hatte, überworfen hatte.[44]
Der weiter für Schlagzeilen sorgende Vandenbroucke, der sich erneut für die Vorfälle im Jahr 2002 verantworten musste,[45] fand zur Saison 2004 im stärksten Team der Vorsaison, Fassa Bortolo, einen neuen Arbeitsplatz. Vandenbroucke war als Ersatz für den zum Team CSC abgewanderten Michele Bartoli, einem Klassiker-Spezialisten, verpflichtet worden.[46] Trotz guter Resultate im Frühjahr geriet Vandenbroucke im Spätsommer teamintern in die Kritik, da er wie im Vorjahr, nach guten Resultaten zum Anfang der Saison, sich im Sommer wieder auf den guten Resultaten und Platzierungen ausruhte und kaum Rennen fuhr. Fassa Bortolo entließ ihn daraufhin im August 2004 fristlos. Einen Monat später, am 14. September 2004, präsentierte er mit dem Team MrBookmaker.com-Palmans bereits wieder einen neuen Arbeitgeber,[47] welcher den Vertrag über den Rest der Saison 2004 hinaus verlängerte.[48] Gegen Ende des Jahres erfolgte eine erneute Verurteilung, diesmal zu 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit, wegen des Dopingbesitzes aus dem Jahr 2002. Aufgrund des in einem psychiatrischen Gutachten attestierten „Verlust des Realitätssinns“ fiel die Strafe recht milde aus.[49] Da Vandenbroucke wenig später Einspruch gegen das Urteil einlegte, wurde das Verfahren neu aufgerollt und endete schließlich mit einer Geldstrafe über 250.000 Euro.[50]

Vandenbroucke verblieb trotz ausbleibender Erfolge über die gesamte Saison 2005 bei MrBookmaker.com. So auch 2006, jedoch hatte sich das Team in Unibet.com umbenannt. Aber weiterhin blieben nennenswerte Resultate aus und so waren die Verantwortlichen des Teams Mitte Juli 2006 mit ihrer Geduld am Ende und entließen ihn.[51]
Nach seiner Entlassung hielt sich Vandenbroucke laut der Gazzetta dello Sport bei Hobby-Rennen in Italien fit. Allerdings tat er dies mit einer falschen Lizenz. So trat er bei den Rennen unter dem Namen Francesco Del Ponte – einer falschen, italienischen Übersetzung seines belgischen Namens – an und für die Lizenzkarte nutzte er ein Foto des damaligen amtierenden Weltmeisters Tom Boonen. Auch sein Rennverhalten war sehr ungewöhnlich. So riss er aus dem Feld aus, fuhr solo einen großen Vorsprung heraus, um dann wenige hundert Meter vor dem Ziel aus dem Rennen auszusteigen. Bei einem dieser Rennen soll er sogar in der Juniorenklasse angetreten sein. Vandenbroucke selbst bestätigte einen Tag später, dass er an diesen Rennen teilgenommen habe und dies auch als Fehler einsehe. Er habe diese Rennen jedoch nur bestritten, um seinen Rennrhythmus beizubehalten. Die Ausstiege begründete er damit, dass er die Rennausgänge nicht beeinflussen wollte. Die angebliche Lizenzkarte mit dem Namen Francesco Del Ponte und dem Foto Boonens genutzt zu haben, dementierte er aber.[52]
Ende August 2006 erhielt er einen neuen Vertrag beim Professional Continental Team Acqua e Sapone, bei dem er im restlichen Saisonverlauf aber keine nennenswerten Resultate mehr verbuchen konnte.
Am 24. Januar 2007 von der Staatsanwaltschaft der wallonischen Gemeinde Dinant wegen Dopingbesitzes angeklagt. Die Anklage reichte ins Jahr 2000 zurück, als Vandenbroucke beim französischen Cofidis-Rennstall angestellt war und das Team damals in einen Dopingskandal verwickelt war. Der damalige Dopinglieferant Ferdi Robijns hatte in einem Verfahren gegen sich Vandenbroucke als Kunden genannt.[53] In seiner Vernehmung wies Vandenbroucke die Anschuldigungen zurück und wurde letztendlich am 14. März 2007 von einem Brüsseler Berufungsgericht höchstinstanzlich freigesprochen.[54]
Am 5. Februar 2007 erschien sein erstes Buch, eine Autobiografie mit dem Titel „Ik ben God niet“ (dt. „Ich bin nicht Gott“), in dem Vandenbroucke zugibt, mit EPO gedopt zu haben.[55]
Suizidversuch und Rückkehr ins Renngeschehen (2007–2009)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachdem es in den vorangegangenen Monaten recht ruhig um Vandenbroucke, der nach einer Knieoperation im Februar mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, geworden war, unternahm er am 6. Juni 2007 einen Suizidversuch, indem er eine Überdosis Schlaftabletten zu sich nahm. Sein Teamkollege Simone Masciarelli fand ihn am Abend bewusstlos in seiner Wohnung und alarmierte den Notarzt. Nach der erfolgreichen Wiederbelebung verlegten ihn die Ärzte auf die Intensivstation der Klinik Fornaroli di Magenta in Mailand. Sein Zustand wurde zunächst als kritisch eingeschätzt, jedoch schwebte er nicht in Lebensgefahr. Zwei Tage später, als sich sein Zustand verbessert hatte, ließ Vandenbroucke über eine flämische Tageszeitung verlauten, dass er selbst die Mailänder Klinik aufgesucht hatte, da sich sein ohnehin depressiver Zustand durch private Probleme weiter verschlechtert habe. Die Aussage Vandenbrouckes deckte sich jedoch nicht mit denen seines Teamkollegen Simone Masciarelli, seines Vaters Jean-Jacques Vandenbroucke und seines Onkels Jean-Luc Vandenbroucke.[56][57]
Am 11. Juni 2007, fünf Tage nach dem Suizidversuch, konnte Vandenbroucke die Klinik in Mailand wieder verlassen. In einem Interview im italienischen Fernsehen gab Vandenbroucke dann doch den Versuch zu, den er auf seine verzweifelte Lage zurückführte. Zudem kündigte er erneut ein baldiges Comeback an.[58] Gegen Ende Juni begab er sich in Begleitung seines Vaters zunächst zur psychiatrischen Behandlung in eine Klinik, die er aber dann nicht antrat und das Klinikpersonal bedrohte. Daraufhin wurde er zwangseingewiesen.[59]
Ein Vierteljahr nach seinem Suizidversuch kehrte Vandenbroucke zurück ins Renngeschehen. Bei Paris–Brüssel, wo ihm zwölf Jahre zuvor der erste große Sieg seiner Karriere gelungen war, ging der Belgier erstmals wieder für Acqua & Sapone an den Start und feierte ein für ihn gelungenes Comeback. Kurz vor Rennende hatte er aus dem Hauptfeld heraus mit einigen Fahrern sogar eine Attacke lanciert. Schließlich beendete er das Rennen als 71. mit 33 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger.[60]
Zur Saison 2008 wechselte Vandenbroucke vom italienischen Zweitdivisionär Acqua & Sapone zum belgischen Drittdivisionär Mitsubishi-MKG, dem Nachfolger des Jartazi-Teams. Dort unterzeichnete er einen Einjahres-Vertrag, der jedoch bereits am 18. April 2008 in beiderseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aufgelöst wurde, da bekannt geworden war, dass Vandenbroucke im Zuge von polizeilichen Ermittlungen als Kunde eines Drogendealerrings genannt worden war.[61]
In der Saison 2009 fuhr Vandenbroucke einige Rennen für das Team Cinelli-Down Under. Im April 2009 gewann er überraschend die 2. Etappe (ein Einzelzeitfahren) der Boucles d'Artois, sein erster Erfolg seit 1999 (von einigen Siegen bei inoffiziellen Kriterien abgesehen); im Endklassement belegte er den dritten Platz. Im Sommer war das Engagement bei Cinelli allerdings bereits wieder beendet, angeblich wegen ausgebliebener Lohnzahlungen.[62] Im August und September 2009 fuhr er ohne Sponsor bei einigen lokalen Kriterien, nebenher war er Presseberichten zufolge in der Öffentlichkeitsarbeit eines Baustoffherstellers tätig.[63]
Tod (2009)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 12. Oktober 2009 wurde Vandenbroucke während seines Urlaubs in einem Hotel im Senegal tot aufgefunden. Er verstarb im Alter von 34 Jahren laut Todesbescheinigung an einer Lungenembolie, allerdings hatte die Familie eine Autopsie beantragt.[64] Dabei wurde die Lungenembolie bestätigt, ein Herzfehler diagnostiziert und jahrelanger Drogenkonsum konstatiert.[65]
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vandenbroucke war standesamtlich seit dem 19. Oktober 2000 und kirchlich seit dem 22. Oktober 2000 in zweiter Ehe mit dem italienischen Ex-Mannequin Sarah Pinacci verheiratet. Zuvor war er mit Clothilde Menu verheiratet. Vandenbroucke war Vater von zwei Töchtern. Cameron (* 1999) stammt aus erster Ehe mit Clothilde und Margaux (* Dezember 2001) aus zweiter Ehe mit Sarah.
Auch außerhalb der Radsportszene sorgte Vandenbroucke mit seinem Privatleben immer wieder für Aufsehen. So vergaß er im Dezember 2002 in angetrunkenem Zustand mit 1,7 Promille seine Frau und fuhr in eine Polizeikontrolle.[66] Zudem bedrohte er selbige in seinem Wohnhaus mit einer Waffe, woraufhin die belgische Polizei das Gebäude stürmte und ihn festnahm.[67]
Nach seinem Suizidversuch im Juni 2007 bestätigte Vandenbroucke, dass auch seine zweite Ehe kurz vor dem Scheitern stünde, da sich seine Frau von ihm trennen wolle.[57] Diese meldete sich daraufhin ebenfalls zu Wort und bezeichnete die Ehe als „Hölle“. Dabei bezichtigte sie ihren Ehemann des Drogenkonsums, dass er sie geschlagen habe und ihr gedroht habe, sie und ihre Familie umzubringen.[68]
Sein Onkel Jean-Luc Vandenbroucke war ebenfalls ein Radprofi, der in den 1970er und 1980er Jahren aktiv und auch sehr erfolgreich war.
Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Erinnerung an Vandenbroucke trägt das Rennen Binche–Chimay–Binche, eines der ältesten Rennen im belgischen Rennkalender, seit 2010 den zusätzlichen Namen Mémorial Frank Vandenbroucke.[69]
Bedeutende Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1991
1992
1994
1995
1996
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1997
1998
1999
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Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1993–1995 Lotto-Caloi (bis April 1995)[70]
- 1995–1998 Mapei (ab April 1995)
- 1999–2000 Cofidis
- 2001 Lampre-Daikin
- 2002 Domo-Farm Frites
- 2003 Quick Step-Davitamon
- 2004 Fassa Bortolo (bis 12. August 2004)[71]
- 2004 MrBookmaker.com-Palmans (ab 14. September 2004)
- 2005 MrBookmaker.com-Sports Tech
- 2006 Unibet.com (bis 18. Juli 2006)[51][72]
- 2006–2007 Acqua & Sapone-Caffè Mokambo (ab 28. August 2006)
- 2008 Mitsubishi-Jartazi (bis 18. April 2008)[73]
- 2009 Cinelli-Down Under (bis 31. August 2009)
Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ frankvdbroucke.be, Biographie auf frankvdbroucke.be, abgerufen am 2. März 2014
- ↑ radsportnews.net, Gent–Wevelgem: Sieg für Lokalmatador Frank Vandenbroucke
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke der „Patron“ von Paris-Nizza 1998
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke wechselt zu Cofidis und wird der „natürliche Teamkapitän“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke beginnt seine Saison mit einem Sieg, Voigt im Sprint geschlagen
- ↑ radsportnews.net, Eindrucksvoller Frank Vandenbroucke gewinnt „Het Volk“ – Eine belgische Angelegenheit…
- ↑ radsportnews.net, Triumphaler Empfang für Frank Vandenbroucke
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke besteht seine Meisterprüfung
- ↑ radsport-news.com, Vandenbroucke wäre gern Doping-„Pionier“ gewesen
- ↑ radsportnews.net, Französische Radprofis unter Anklage wegen illegalem Doping-Handel
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke von Doping-Verdacht befreit
- ↑ radsportnews.net, Cofidis suspendiert Frank Vandenbroucke und Phillippe Gaumont
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke voll rehabilitiert – Cofidis hebt Suspendierung auf
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke bleibt bei Cofidis
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke verlässt Cofidis
- ↑ radsportnews.net, Weiteres Rätselraten um Vandenbrouckes Zukunft
- ↑ radsportnews.net, Kein neues Team gefunden
- ↑ radsportnews.net, Cofidis setzt Vandenbroucke unter Druck
- ↑ radsportnews.net, VDB ist „sehr zufrieden“ über neuen, alten Vertrag Vandenbroucke sagt alle Klassiker-Starts ab
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke leidet an Depressionen
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke sagt alle Klassiker-Starts ab
- ↑ radsportnews.net, Lampre verpflichtet Frank Vandenbroucke
- ↑ radsportnews.net, Frank Vandenbroucke wagt sich in die „Hölle“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke fährt 2001 keine Rennen mehr
- ↑ radsportnews.net, Steht Vandenbroucke vor Rauswurf bei Lampre?
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke offenbar von Lampre entlassen
- ↑ radsportnews.net, Lampre droht Vandenbroucke offen mit Entlassung
- ↑ radsportnews.net, Vandenbrouckes Unterschrift bei Domo Formsache
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke: „Meine letzte Chance“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke in neuen Dopingskandal verwickelt
- ↑ radsportnews.net, Kometenhafter Aufstieg und ein Abstieg auf Raten
- ↑ radsportnews.net, Domo-Teamchef fiel „aus allen Wolken“
- ↑ radsportnews.net, „Clenbuterol für den Hund, EPO aus anderer Zeit“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke für sechs Monate gesperrt
- ↑ radsportnews.net, „Mabuse“-Patient Vandenbroucke nicht positiv
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke ruft Sportgericht TAS an
- ↑ radsportnews.net, Marlux und Collstrop wollen Vandenbroucke
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke darf wieder Rennen fahren
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke: Comeback im August
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke nun doch wegen Dopings gesperrt
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke wieder bei Domo
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke darf nicht trainieren in Flandern
- ↑ radsportnews.net, „Jetzt glaube ich wieder an großen Klassikersieg“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke verläßt Quick Step
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke muss vor Gericht
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke: „Kampf gegen mich gewonnen“
- ↑ radsportnews.net, „Bookmaker“ wettet auf Vandenbroucke
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke auch 2005 bei Bookmaker
- ↑ radsportnews.net, VdB zu 200 Stunden Sozialarbeit verurteilt
- ↑ radsportnews.net, VdB: Berufung gegen Dopingurteil Eigentor
- ↑ a b radsportnews.net, VdB bei Unibet vor dem Rauswurf
- ↑ radsportnews.net, VdB: Falsche Lizenz mit Boonen-Foto
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke wegen Dopingbesitz angeklagt
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke: Freispruch im Doping-Strafverfahren
- ↑ frankvdbroucke.be, „Ik ben God niet“
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke in kritischem Zustand nach Selbstmordversuch
- ↑ a b radsportnews.net, Vandenbroucke bestreitet Selbstmordversuch
- ↑ radsportnews.net, Vandenbroucke kündigt Comeback an
- ↑ radsportnews.net, VdB: Zwangseinweisung in die Psychiatrie
- ↑ radsportnews.net, McEwen gewinnt zum vierten Mal
- ↑ radsport-news.com, Jartazi löst Vertrag mit Vandenbroucke auf
- ↑ demorgen.be vom 24. August 2009: Franck Vandenbroucke heeft geen wielervergunning meer
- ↑ sportmagazine.knack.be vom 20. August 2009: Franck Vandenbroucke wordt PR man voor bouwgroep (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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- ↑ sueddeutsche.de vom 13. Oktober 2009: Ende einer Flucht
- ↑ sport-kompakt auf sueddeutsche.de vom 17. Mai 2010
- ↑ radsportnews.net, Betrunkener Vandenbroucke vergaß seine Frau
- ↑ radsportnews.net, Spektakuläre Polizeiaktion bei VDB
- ↑ radsportnews.net, „Sieben Jahre mit Frank waren die Hölle“
- ↑ radsport-news.com vom 22. September 2009: Belgisches Rennen wird in Mémorial Frank Vandenbroucke umbenannt
- ↑ Vertrag mit Lotto wurde während der Saison aufgelöst
- ↑ Vertrag mit Fassa Bortolo wurde während der Saison aufgelöst
- ↑ Vertrag mit Unibet.com wurde während der Saison aufgelöst
- ↑ Vertrag mit Mitsubishi-Jartazi wurde während der Saison aufgelöst
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Frank Vandenbroucke; Tim Van Steendam (Redaktion): Ik ben God niet. Gent : Borgerhoff & Lamberigts, 2008 ISBN 9789077941300
- Dimitri Verhulst: Monolog einer Frau, die in die Gewohnheit verfiel, mit sich selbst zu reden. Aus dem Niederländischen von Rainer Kersten. Covadonga, Bielefeld 2013 ISBN 978-3-936973-76-1 (Roman)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Offizielle Website
- Frank Vandenbroucke in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Tod eines Radprofis: Vandenbrouckes teuflischer Pakt, Artikel von Christian Eichler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 13. Oktober 2009
1892, 1893, 1894 Léon Houa | 1895–1907 nicht ausgetragen | 1908 André Trousselier | 1909 Victor Fastre | 1911 Joseph Vandaele | 1912 Omer Verschoore | 1913 Maurice Moritz | 1915–1918 nicht ausgetragen | 1919 Léon Devos | 1920 Léon Scieur | 1921, 1922 Louis Mottiat | 1923, 1924 René Vermandel | 1925 Georges Ronsse | 1926 Dieudonne Smets | 1927 Maurice Raes | 1928 Ernest Mottard | 1929, 1931, 1935 Alfons Schepers | 1930 Hermann Buse | 1932 Marcel Houvoux | 1933 François Gardier | 1934 Theo Herckenrath | 1936 Albert Beckaert | 1937 Eloi Meulenberg | 1938 Alphons Deloor | 1939 Albert Ritserveldt | 1940–1942 nicht ausgetragen | 1943, 1947 Richard Depoorter | 1944 nicht ausgetragen | 1945 Jan Engels | 1946, 1950 Prosper Depredomme | 1948 Maurice Mollin | 1949 Camille Danquillaume | 1951, 1952 Ferdy Kübler | 1953 Alois De Hertog | 1954 Marcel Ernzer | 1955 Stan Ockers | 1956, 1958, 1959 Fred De Bruyne | 1957 Germain Derycke | 1960 Ab Geldermans | 1961 Rik Van Looy | 1962 Jef Planckaert | 1963 Frans Melckenbeeck | 1964 Willy Bocklant | 1965 Carmino Preziosi | 1966 Jacques Anquetil | 1967 Walter Godefroot | 1968 Valère Van Sweevelt | 1969, 1971, 1972, 1973, 1975 Eddy Merckx | 1970 Roger De Vlaeminck | 1974 Georges Pintens | 1976, 1978 Joseph Bruyère | 1977, 1980 Bernard Hinault | 1979 Dietrich Thurau | 1981 Josef Fuchs | 1982 Silvano Contini | 1983 Steven Rooks | 1984, 1989 Sean Kelly | 1985, 1986, 1987, 1991 Moreno Argentin | 1988 Adrie van der Poel | 1990 Eric Van Lancker | 1992 Dirk De Wolf | 1993 Rolf Sørensen | 1994 Jewgeni Bersin | 1995 Mauro Gianetti | 1996 Pascal Richard | 1997, 1998 Michele Bartoli | 1999 Frank Vandenbroucke | 2000, 2002 Paolo Bettini | 2001 Oscar Camenzind | 2003 Tyler Hamilton | 2004 Davide Rebellin | 2005, 2010 Alexander Winokurow | 2006, 2008, 2015, 2017 Alejandro Valverde | 2007 Danilo Di Luca | 2009 Andy Schleck | 2011 Philippe Gilbert | 2012 Maxim Iglinski | 2013 Daniel Martin | 2014 Simon Gerrans | 2016 Wout Poels
1933 Alfons Schepers | 1934 Gaston Rebry | 1935 René Vietto | 1936, 1939 Maurice Archambaud | 1937 Roger Lapébie | 1938 Jules Lowie | 1940–1945 nicht ausgetragen | 1946 Fermo Camellini | 1947–1950 nicht ausgetragen | 1951 Roger Decock | 1952 Louison Bobet | 1953 Jean-Pierre Munch | 1954, 1960 Raymond Impanis | 1955 Jean Bobet | 1956, 1958 Fred De Bruyne | 1957, 1961, 1963, 1965, 1966 Jacques Anquetil | 1959 Jean Graczyk | 1962 Jef Planckaert | 1964 Jan Janssen | 1967 Tom Simpson | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969, 1970, 1971 Eddy Merckx | 1972, 1973 Raymond Poulidor | 1974, 1975, 1979 Joop Zoetemelk | 1976 Michel Laurent | 1977 Freddy Maertens | 1978 Gerrie Knetemann | 1980 Gilbert Duclos-Lassalle | 1981 Stephen Roche | 1982 Francesco Moser | 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988 Sean Kelly | 1989, 1990 Miguel Indurain | 1991, 1994 Tony Rominger | 1992 Jean-François Bernard | 1993 Alex Zülle | 1995, 1996, 1997 Laurent Jalabert | 1998 Frank Vandenbroucke | 1999 Michael Boogerd | 2000 Andreas Klöden | 2001 Dario Frigo | 2002, 2003 Alexander Winokurow | 2004 Jörg Jaksche | 2005 Bobby Julich | 2006 Floyd Landis | 2007, 2010 Alberto Contador | 2008 Davide Rebellin | 2009 Luis León Sánchez | 2011 Tony Martin | 2012 Bradley Wiggins | 2013, 2015 Richie Porte | 2014 Carlos Betancur | 2016 Geraint Thomas | 2017 Sergio Henao | 2018 Marc Soler
1947 Robert Renonce | 1948 Raymond Colliot | 1949, 1950 Richard Menapace | 1951, 1952 Franz Deutsch | 1953 François Gelhausen | 1954 Adolf Christian | 1955 Lars Nordvall | 1956 Roland Ströhm | 1957 Gunnar Wilhelm Göransson | 1958 Richard Durlacher | 1959, 1961 Stefan Mascha | 1960, 1962 René Lotz | 1963 Jan Pieterse | 1964 Edy Schütz | 1965, 1966 Hans Furian | 1967 Rini Wagtmans | 1968 Jan Krekels | 1969 Matthijs de Koning | 1970, 1977 Rudolf Mitteregger | 1971, 1974 Roman Humenberger | 1972, 1973, 1975, 1976 Wolfgang Steinmayr | 1978 Jostein Wilmann | 1979 Herbert Spindler | 1980 Geir Digerud | 1981 Gerhard Zadrobilek | 1982, 1986 Helmut Wechselberger | 1983 Kurt Zellhofer | 1984 Stefan Maurer | 1985 Olaf Jentzsch | 1987 Dmitri Konyschew | 1988, 1990 Dietmar Hauer | 1989, 1992 Valter Bonča | 1991 Roman Kreuziger | 1993, 2000 Georg Totschnig | 1994 Harald Morscher | 1995 Steffen Kjærgaard | 1996 Frank Vandenbroucke | 1997 Daniele Nardello | 1998 Beat Zberg | 1999 Maurizio Vandelli | 2001, 2004 Cadel Evans | 2002, 2003 Gerrit Glomser | 2005 Juan Miguel Mercado | 2006 – | 2007 Stijn Devolder | 2008 Thomas Rohregger | 2009 Michael Albasini | 2010 Riccardo Riccò | 2011 Fredrik Kessiakoff | 2012 Jakob Fuglsang | 2013 Riccardo Zoidl | 2014 Peter Kennaugh | 2015 Víctor de la Parte | 2016 Jan Hirt | 2017 Stefan Denifl
Der Sieger von 2006, Tom Danielson, wurde wegen Dopings nachträglich disqualifiziert.
Personendaten | |
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NAME | Vandenbroucke, Frank |
KURZBESCHREIBUNG | belgischer Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 6. November 1974 |
GEBURTSORT | Mouscron, Belgien |
STERBEDATUM | 12. Oktober 2009 |
STERBEORT | Senegal |