Franz Stumpf (Politiker, 1876)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Franz Stumpf – Bild im Rokokosaal des Alten Landhauses in Innsbruck.
Kreuz für Franz Stumpf an der Wand der Thierbergkapelle bei Kufstein

Franz Stumpf (* 30. März 1876 in Sablat, Böhmen (heute: Tschechien)[1]; † 28. Februar 1935 in Innsbruck[2]) war ein österreichischer Politiker der Christlichsozialen Partei und Landeshauptmann von Tirol.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Stumpf war der Sohn eines Arztes. Auf Wunsch seiner Eltern sollte er ebenfalls eine akademische Ausbildung genießen und wurde daraufhin nach Hall in Tirol geschickt, wo er die Volksschule und anschließend das Gymnasium absolvierte. In dieser Zeit wurde er Mitglied der Mittelschülerverbindung KÖStV Sternkorona Hall.[3] Danach schrieb er sich an der Universität Innsbruck ein, an der er ebenso wie an der Technischen Universität Wien Physik studierte und mit der Promotion abschloss. Während seines Studiums versah er freiwillig ein Jahr den Militärdienst bei den Kaiserschützen. Stumpf besuchte eine Lehrerbildungsanstalt in Bozen und war dann als Professor an der Lehrerbildungsakademie in Wien tätig.

Im Jahr 1907 wurde er als Abgeordneter für Hopfgarten im Brixental, Kitzbühel und Kufstein in den österreichischen Reichsrat gewählt, im Jahr 1908 dann auch in den Tiroler Landtag. 1918/19 war er Mitglied der provisorischen Nationalversammlung, er wurde auch in die Konstituierende Nationalversammlung gewählt.

Stumpf bekleidete von 1918 bis 1919 die Funktion eines Landesrates in Tirol, von 1919 bis 1921 war er Landeshauptmannstellvertreter. 1921 wurde er zum Landeshauptmann von Tirol gewählt und nahm dieses Amt bis zu seinem Tode wahr. Vom 14. April 1931 bis zum 2. Mai 1934 war Stumpf Mitglied des Österreichischen Bundesrats, vom 1. Dezember 1932 bis 31. Mai 1933 war er Bundesratspräsident. Von 29. November 1934 bis zu seinem Tod war er Mitglied des Länderrats und des Bundestags.

Stumpf gehörte zum Freundeskreis des Publizisten Friedrich Funder. Er war seit 1894 Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Austria Innsbruck und seit 1926 der KDB Vindelicia Innsbruck im RKDB (heute als AV Vindelicia im ÖCV).[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 238f.
  • Günther Messner: Landeshauptmann Dr. Franz Stumpf und die Tiroler Heimatwehr. Innsbruck 2007, (Innsbruck, Univ. Diplomarbeit).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ceskearchivy.cz – Taufbuch Sablat (Záblatí), Böhmen, 1875–1897, Seite 17, 6. Zeile
  2. Matricula Online – Innsbruck-St.Jakob, Totenbuch, 1925–1980, Seite 257, Eintrag Nr. 45, 15. Zeile, jpg-Nr. 130
  3. Heinrich Obermüller: Verboten und verfolgt: Von den Anfängen bis 1918, Österreichische Verein für Studentengeschichte, 2003, S. 160
  4. Fritz Aldefeld (Hrsg.): Gesamt-Verzeichnis des R.K.D.B. Neuß 1931.
  5. [1] Straßenverzeichnis auf Statistik.at, abgerufen am 16. August 2014