Frederick Everard Zeuner

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Frederick Everard Zeuner (eigentlich Friedrich Eberhardt; * 8. März 1905 in Berlin; † 5. November 1963 in London) war ein deutsch-britischer Geologe und Paläontologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeuner studierte Geologie und Paläontologie in Berlin, Tübingen und Breslau. 1928 wurde er in Breslau, wo er seit 1925 Assistent war, promoviert (Diluvialstratigraphie und Diluvialtektonk im Gebiet der Glatzer Neiße). 1931 habilitierte er sich in Freiburg im Breisgau (Die Insektenfauna des Böttinger Marmors). Als Jude war er 1934 zur Emigration nach England gezwungen.

Zeuner war ab 1934 Mitarbeiter am Britischen Museum, seit 1936 Dozent für Geochronologie und seit 1946 Professor und Leiter der Abteilung für Geochronologie des Archäologischen Instituts der Universität London. Er war Mitglied der Paläontologischen Gesellschaft und von 1954 bis 1956 Vorsitzender der Geologischen Vereinigung.

Er lieferte bedeutende Arbeiten zur Geochronologie, zur Geologie und Paläontologie des Quartärs und zur Domestikation von Tieren. Er war ab 1952 Mitglied der Leopoldina.[1] 1954 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über einige Käfer aus dem deutschen Keuper. In: Jahrbuch der preußischen geologischen Landesanstalt 51, 1930, S. 462–467
  • Die Stammesgeschichte der Käfer. Über die Beziehungen der Form der Organe zu ihrer Funktion I. In: Palaeontologische Zeitschrift, 15, 4, 1933, S. 280–311.
  • Dating the Past. An Introduction to Geochronology. 1946. 4. Auflage: 1958, Nachdruck 1972.
  • A History of Domesticated Animals. Hutchinson & co, London (1963).
    • deutsch: Geschichte der Haustiere. Bayerischer Landwirtschaftsverlag, München / Basel / Wien (1967).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lexikon der Naturwissenschaftler. Berlin 2004
  • Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur / de Gruyter.
  • Zeuner, Frederick Everard. In: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. Saur, München 1983, S. 1278.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedseintrag von Frederick Zeuner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 17. Oktober 2015.
  2. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 266.