Christburg Campus Berlin

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Christburg Campus Berlin
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1988
Sitz Christburger Str. 14, 10405 Berlin
Zweck Förderung einer umfassenden Persönlichkeitsbildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Erziehung und Ausbildung. auf Grundlage der Bibel durch das Betreiben von Kindertageseinrichtungen und Schulen[1]
Vorsitz Pastor Jonathan Scheer (Vorsitzender), Thorsten Alsleben (Stv. Vorsitzender)[2]
Beschäftigte 165
Website www.christburg-campus.de

Der Christburg Campus Berlin e. V. ist ein Trägerverein, unter dessen Dach christliche Kitas und staatlich anerkannte Ersatzschulen arbeiten. Die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins kommen aus verschiedenen evangelischen Gemeinden der Landeskirche, Freikirchen und aus christlichen Gemeinschaften Berlins.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 wurde (damals noch in der Einzahl „Schule“) der Freie Evangelische Schule Berlin e. V., kurz FESB, unter dem Vorsitz von Wolfgang Boguslawski gegründet und ins Vereinsregister eingetragen.[3]

Als erste Grundschule wurde 1988 die jetzige Elisabeth-Abegg-Grundschule für die Klassen 1 bis 6 in den Räumen des ehemaligen Weddinger Lazaruskrankenhauses gegründet.[3] Sie war mit 20 Schülern damals Berlins kleinste Schule.[4] 1989 zog sie ins benachbarte Paul-Gerhardt-Stift. 1991 musste die Schule vom Wedding nach Karlshorst in das Gebäude der heutigen Katholischen Hochschule für Sozialwesen umziehen.[3]

Am 1. August 1993 wurde die Schule staatlich als Ersatzschule anerkannt. Im selben Jahr trat sie der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bekenntnisschulen (AEBS), heute Verband Evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS), bei. 1994 zog die Schule nach Niederschönhausen in den heutigen Boris-Pasternak-Weg. Der vormalige Pastor Friedrich Eckert übernahm den Vorsitz und Clemens Volber wurde erster hauptamtlicher Geschäftsführer. 1996 wurde die Schule um einen Schulhort ergänzt.[3]

1998 wurde die Corrie-ten-Boom-Schule als Realschule mit 18 Schülern gegründet (seit dem 1. Juni 2002 staatlich anerkannte Ersatzschule), heute mehr als 100 Schüler.[3]

Im Jahr 1999 zogen Grund- und Realschule an ihren jetzigen Standort in das denkmalgeschützte wilhelminische Schulensemble in der Christburger Straße 14 bis 14B im Prenzlauer Berg. Das Gebäudeensemble ist seit 2005 Eigentum des Trägervereins. Nach Friedrich Eckerts Tod wurde Clemens Volber neuer Vorsitzender und begründete den VEBS mit.

Im Jahr 2006 nahmen mit Hilfe von Bernd Siggelkow und Kai-Uwe Lindloff[5] die „Arche-Grundschule“ im Naumburger Ring 25, Hellersdorf (in Zusammenarbeit mit Die Arche – Christliches Kinder- und Jugendwerk)[6][7] und die Immanuel-Schule im Spandauer Falkenhagener Feld unter der Trägerschaft des FESB den Schulbetrieb auf. 2008 zog die Immanulel-Grundschule dort in ihr heutiges Schulgebäude und nahm auch den Hortbetrieb auf. Die erste Grundschule wurde 2008 in Christburg-Grundschule umbenannt, die Realschule in Corrie-ten-Boom-Schule.[3]

Im Jahr 2009 feierten die FESB 20-jähriges Bestehen mit damals 550 Schülern und 140 Mitarbeitern. Die Schule wurde in den Verband Deutscher Privatschulverbände aufgenommen.[3]

2010 wurde aufgrund der Berliner Schulreform die Realschule in eine Integrierte Sekundarschule umgewandelt und neu ausgerichtet.

2011 übernahm der Kaufmann Heinz Kiock den Vorsitz. Die Arche-Grundschule zog in ihr heutiges Domizil in der Lichtenhainer Straße 2.

Von 2012 wurde Wolfgang Stock Geschäftsführer (bis 2017). Die Schule hatte 120 Mitarbeiter.[8] Im Folgejahr übernahm Pastor Erhart Zeiser den Vorsitz.

Die FESB gründeten auf Grund rechtlicher Zwänge die Freie Evangelische Schulen Berlin (FESB) gemeinnützige GmbH als hundertprozentige Tochter und neuen Schulträger aus. Im August 2013 zählte man 720 Schüler in vier Schulen, von denen 400 im Hort gefördert und betreut wurden. Zusätzlich entstanden 2013 zwei Kitas mit mehr als 70 Kindern, eine davon im Schulgebäude in Hellersdorf mit 55 Plätzen und 9 Mitarbeitern.[3] 2013 wurde insgesamt 165 Mitarbeiter beschäftigt.[3]

Die Betreibergesellschaft und der Verein wurden 2014 umbenannt. Der Verein heißt jetzt Christburg Campus Berlin e. V., der Schul- und Kitaträger Christburg Campus gemeinnützige GmbH.[9]

2016 wurden Verein und Christburg Campus gGmbH neu strukturiert. Der Verein hat nun drei Bänke mit Mitgliedern je aus der Elternschaft, Mitarbeiterschaft sowie geistlichen Leitern aus Berlin. Jede dieser Bänke stellt einen Vorsitzenden, der gleichzeitig im Aufsichtsrat der gGmbH sitzt. Der Aufsichtsrat wird noch durch einen leitenden Mitarbeiter, Ines Bachnik sowie zwei externen Experten, Rahel Dreyer und Bernhard Schreiber, ergänzt.[10][11]

2018 wechselte Wolfgang Stock als Generalsekretär zum VEBS[12] an seine Stelle trat der neue Geschäftsführer Dirk Noack[13] und der Christburg Campus feierte sein 30-jähriges Bestehen[14]

Anfang 2019 besuchten rund 700 Schüler die Grundschulen und 200 die ISS. Der Christburg Campus hatte also rund 900 Schüler.[15]

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lehrer unterrichten an den drei Standorten circa 900 Schüler.[15][3]

Der Christburg Campus unterliegt als anerkannter Ersatzschulträger der staatlichen Schulaufsicht. Seinen freien Schulen werden in Berlin nur rund zwei Drittel ihrer Kosten erstattet.[16] Den Rest müssen Eltern und Spender aufbringen. Die Schulen erheben Schulgeld zwischen von 11 und 328 Euro je nach Kinderzahl, Einkommen und Schulart (Stand 2015). An der ISS Corrie-ten-Boom ist das Schulgelg bei 150,00 € gedeckelt (2017).[17] Ab dem vierten Kind ist der Schulbesuch kostenlos[18] Für ihr Engagement für die Familien der Schulkinder und der Mitarbeiter wurde die Schule 2014 mit dem „Fair-Family-Gütesiegel“ ausgezeichnet.[19][20]

Die Schulen sind Mitglied im Verband Evangelischer Bekenntnisschulen. Der Christburg Campus gehört zu den „Selbständigen Werken der Kategorie II“ der Deutschen Evangelischen Allianz.[21] Außerdem gehört er zu „Gemeinsam für Berlin“.[22]

Grundschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth-Abegg-Grundschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elisabeth-Abegg-Grundschule
Schulform Grundschule
Gründung 1988[23]
Adresse

Christburger Str. 14A

Ort Berlin-Prenzlauer Berg
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 32′ 5″ N, 13° 25′ 40″ O
Träger Christburg Campus gemeinnützige GmbH
Schüler 300 (2017)[24]
Lehrkräfte mehr als 25[24]
Leitung Joke Henninger[25]
Website www.Elisabeth-Abegg-Grundschule.de

Die Elisabeth-Abegg-Grundschule ist die älteste Schule des Christburg Campus. Sie wurde am 13. August 1988 mit Sigrid-Marianne Popendicker als einziger Lehrerin/Schulleiterin und 20 Kindern im Weddinger Lazarus-Krankenhaus als Freie Evangelische Schule Berlin eröffnet und ist seither vier Mal umgezogen. 1989 zog sie in die Paul-Gerhardt-Stiftung, Wedding, um, 1991 nach Karlshorst.[23] Die Schule wurde zum 1. August 1993 staatlich anerkannt. Seit dem letzten Umzug 1999[26] befindet sie sich in der Christburger Straße, im Wins-Kiez in einem denkmalgeschützten wilhelminischen Ensemble aus einem großen Schulhaus mit vier Aufgängen und zwei Turnhallen. Das Schulhaus teilt sie sich mit der Sekundarschule und dem Schulhort. 2008 wurde sie zur Christburg-Grundschule umbenannt.

Verwaltung des Christburg Campus, ehemaliges Lehrerwohnhaus

Seit August 2014 ist die Berliner Pädagogin und Widerstandskämpferin Elisabeth Abegg, Gerechte unter den Völkern, ihre Namenspatronin.[23]

Die Ganztagsschule in offener Form ist eine staatliche Ersatzschule mit Schulstation und sportbetonten Profil. Sie ist offizieller Kooperationspartner von „Klasse in Sport e. V.“ und bietet deshalb Bewegungspausen im Unterricht sowie vielfältige Sportangebote in den Pausen. Sie kooperiert mit Sportvereinen und Musikschulen. In jedem Klassenraum sind Smartboards (elektronische Tafeln) installiert.[27]

Das denkmalgeschützte Schulgebäude wurde 1895/96 als Gemeindedoppelschule Hans-Janocha-Oberschule und Erich-Franz-Oberschule mit Lehrerwohnhaus, Turnhalle und Umfassungsmauer nach einem Entwurf von Architekt Lieb errichtet.[28] Für die Schule setzen sich internationale Künstler wie Martin Helmchen und Marie-Elisabeth Hecker[29] oder Culcha Candela[30] ein.

Immanuel-Grundschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immanuel-Grundschule
Schulform Grundschule
Gründung 2006
Adresse

Stadtrandstraße 465

Ort Berlin-Falkenhagener Feld (Spandau)
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 33′ 0″ N, 13° 9′ 9″ O
Träger Christburg Campus gemeinnützige GmbH
Schüler 133 (Stand 2014)[31]
Lehrkräfte 28 (1. August 2013, einschließlich Hort)[32]
Leitung Esther Dichristin (Schulleiter)[33]
Website www.immanuel-grundschule.de

Die einzügige Immanuel-Grundschule steht im Falkenhagener Feld in Spandau. Sie eröffnete im August 2006 mit sieben Mädchen, drei Jungen und einer Lehrerin. 2007 wurden schon 20 Kinder eingeschult und der Hort eröffnet. Zuerst nutzte die Schule die Räume der Josua-Gemeinde in der Bismarckstraße. Im Juli 2008 zog sie in die heutigen Räume in der Stadtrandstraße 465.[31] Die Schule hat einen besonders hohen Anteil an Kindern aus einkommensschwachen Familien (mehr als 50 %).[34]

Die Schule ist nach Immanuel (Immanuel = hebräisch עִמָּנוּ אֵל: „Gott (ist/sei) mit uns“) benannt, ein Beiname für den Juden Jesus Christus, dem ersten Sohn von Maria und seinem Adoptivvater Josef. Die Schule beschreibt ihn so: „Als Kleinkind musste er angesichts eines Völkermords nach Ägypten fliehen, als Erwachsener war er ein Wanderprediger, der sich den Ausgestoßenen zuwandte. Seine Selbstanspruch, Gottes Sohn zu sein, kumulierte in einem Mordkomplott und er wurde gekreuzigt. Viele Zeugen sahen ihn nach seiner Auferstehung. Nach seinem Tod hat seine Botschaft der Liebe zur größten Religionsgemeinschaft geführt, aber schwere Verfolgung und Tod erleiden seine Anhänger mitunter bis heute.“[31]

Die Schule orientiert sich an den Leitlinien der Bibel und lehrt die Schüler, biblische Vorbilder in Alltagsverhalten umzusetzen. Dazu gehören ein respektvoller Umgang miteinander, das Einüben von Kritikfähigkeit und eine ruhige Atmosphäre in den Mittagspausen sowie in den Pausen auf den Schulfluren.[35][36]

In den Unterrichtsräumen selbst wird modernste Technik eingesetzt, wie z. B. neue Smartboards (elektronische Tafeln) als Ersatz für herkömmliche Kreidetafeln. Die Schule verfolgt das Konzept des „entdeckenden Lernens“, bei dem Schüler auch von außerunterrichtlichen Lernorten wie offenen Unterrichtsphasen, Projekten und Experimenten profitieren. Christliche Traditionen, wie Andachten zum Tagesanfang, Morgenkreise, Feste und Gottesdienste haben ihren regelmäßigen Platz.[35][36]

Sabine-Ball-Grundschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sabine-Ball-Grundschule
Schulform Grundschule
Gründung 2006
Adresse

Lichtenhainer Str. 2

Ort Berlin-Hellersdorf
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 31′ 57″ N, 13° 36′ 58″ O
Träger Christburg Campus gemeinnützige GmbH
Schüler 260 (Stand 2019)[15]
Lehrkräfte 39 (Stand 1. August 2013, einschließlich Hort)[5]
Leitung Jana Lein (Schulleiterin)[37]
Website www.Sabine-Ball-Grundschule.de

Die Sabine-Ball-Grundschule befindet sich in einer modernen Plattenbauschule in Marzahn-Hellersdorf, mit im Gebäude sind der Hort und – in einem abgetrennten Teil – die Kita „Helles Nest“ (siehe Kindertagesstätten).

Die Schule startete 2006 mit 14 Kindern in Kooperation mit der Arche in Hellersdorf als Arche-Grundschule.[38] Zu Anfang finanzierte der Arche-Verein jährlich 120.000 €, da nur 40 Prozent der Schüler im Bezirk Marzahn-Hellersdorf das Schulgeld von damals monatlich 39 bis 280 Euro zahlen konnten.[39] Inzwischen konnte das Schulgeld dank der staatlichen Anerkennung als Ersatzschule reduziert werden. 2007 kamen 20 neue Schüler dazu.[40] Nina Hagen ist Botschafterin der Arche-Grundschule in Hellersdorf.[41][42]

2014 wurde im Zusammenhang mit der Umbenennung des Trägers die Dresdner Sozialreformern Sabine Ball die neue Namenspatronin. Die Schule ist inzwischen zweizügig und hat 180 Schüler.[38] Ihr Motto ist:

„WIR sind WIR – und WIR sind anders!“[38]

Die Schule erläutert die neue Namenspatenschaft so:

„Sabine Ball war eine Gründerin sozialer Projekte für Jugendliche. Im zweiten Weltkrieg erlebte sie die Bombardierung Dresdens mit, wanderte dann aber in die USA aus und heiratete einen Millionär. Nach Gründung einer Hippiekommune wurde sie 1971 Christ. Nach der Wende 1989 verschenkte sie alles und zog wieder nach Dresden, wo sie den Stoffwechsel e. V. für Jugendliche gründete. Das ihr angebotene Bundesverdienstkreuz lehnte sie ab, weil ‚Ehre allein Gott gebührt‘. Ihre besondere Gabe war es, Menschen zu ermutigen und ihr Leben ganz unter Gottes Führung zu stellen. Ihr Wahlspruch war ‚Gott ist Liebe‘.“[38]

Viele Ehrenamtliche und Spender wirken und wirkten an der Schule mit. 2012 wurde die Grundschule mit der Hilfe Ehrenamtlicher der Berliner Bank verschönert.[43][44] Sie wird von der Stiftung Bildung Werte Leben beispielsweise durch ein Querflötenangebot gefördert.[45]

2014 eröffnete die Sozialstadträtin Juliane Witt (Die Linke) die erneuerte Bibliothek der Sabine-Ball Grundschule als ersten offiziellen „Leseort“ im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.[46]

Corrie-ten-Boom-Schule (ISS)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Corrie-ten-Boom-Schule
Schulform Integrierte Sekundarschule[47]
Gründung 1998
Adresse

Christburger Str. 14 B

Ort Berlin-Prenzlauer Berg
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 32′ 5″ N, 13° 25′ 40″ O
Träger Christburg Campus gemeinnützige GmbH
Schüler 200[15]
Lehrkräfte 13[48]
Leitung Johannes Salazar (Schulleiter)[49]
Website www.Corrie-ten-Boom-Schule.de

Die Corrie-ten-Boom-Schule ist eine einzügige Integrierte Sekundarschule (früher: Realschule) von Klasse 7 bis Klassenstufe 13. 2017 eröffnete die erste 11. Klasse, die 2020 das erste Abitur ablegen soll. Sie teilt sich das denkmalgeschützte Schulgebäude im Prenzlauer Berg mit der Elisabeth-Abegg-Grundschule. Sie begann 1998 mit 18 Schülern, heute hat mehr als 100 Schüler und 13 Lehrer.[50]

Die Klassen haben in der Regel 25 Schüler, von denen von 2010 bis 2013 jeweils alle den Mittleren Schulabschluss (MSA) erreichten, die Hälfte sogar mit Gymnasialempfehlung (im Vergleich Durchschnitt Berlin: ca. 80 % erreichen MSA). 2014 erreichten 92 % die mittlere Reife.[50]

Das Motto der Schule[50] ist:

  • Individuelle Stärken fördern – auf Abitur und Beruf vorbereiten
  • Werte vermitteln – Persönlichkeit stärken
  • Unsere Schule – mehr als nur Büffeln und Pauken

Neben den üblichen Kompetenzen sollen christliche Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Nächstenliebe, Vergebung und Friedfertigkeit vermittelt werden. Die Schüler sollen Wertschätzung und Teamarbeit lernen.[50]

Die Schule ist nach der niederländischen Christin Corrie ten Boom (1892 bis 1983) benannt, die unter Einsatz ihres Lebens Juden vor den Nationalsozialisten schützte und dafür als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Nach dem Krieg setzte sie sich für die Versöhnung von Tätern und Opfern ein.[51] Die Schule lud zum Vertiefen dieses Themas auch Vera Friedländer ein.[52]

Die Schule möchte mit Hilfe innerer Differenzierung die Freude am Lernen erhalten und so auf den MSA und die berufliche Laufbahn vorbereiten. Kooperationsverträge etwa mit der Kurt-Schwitters-Oberschule (ehemalige Käthe-Niederkirchner-Oberschule) stellen sicher, dass Schüler im Anschluss auch einen Gymnasialplatz bekommen. Durch die Kooperation mit „Young Life“ gibt es kostenlosen Nachhilfeunterricht sogar als Einzelunterricht. Zusammen mit der Stiftung Bildung Werte Leben gibt es spezielles Coaching für Schüler, für die der Übergang in die Berufsausbildung eine besondere Herausforderung ist. Die Stiftung schenkte 2012 auch einen neuen „grünen Pausenhof“.[50][53]

In Klasse 10 wird gefördert, das Berufspraktikum als Sozialpraktikum auszuformen. Die Schüler können bei zusätzlichem Engagement von der Schule den „Berliner Freiwilligenpass“ erhalten. Es besteht eine Kooperation mit der weiterführenden Schule „Schulzentrum Edith Stein“, wo soziale Berufe erlernt werden können. Es gibt einen jährlichen Schulball und eine obligatorische Englandfahrt in der neunten Klasse.[50] Es gibt Kochen als Wahlpflichtkurs. Schüler dieses Kurses gewannen 2014 den Berliner Landesentscheid für den Schülerkochpokal.[54]

Im September 2017 startete die Oberstufe mit der ersten elften Klasse.[55][56] In einer „Atmosphäre des Vertrauens und Zutrauens“ soll sich „wirkliche persönliche und akademische Reife entwickeln“. Weitere Besonderheiten sind Innere Differenzierung sowie intensives Coaching.[47][57]

Kindertagesstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Christburg Campus betreibt seit 2013 die Kindertagesstätten „Helles Nest“ (59 Plätze[58]) in Hellersdorf und „Bunte Burg“[59] (30 Plätze[60]) im Prenzlauer Berg.[61] Schon die Kleinen werden zusammen mit Alba Berlin an gesunden Sport herangeführt.[62] 2014 wurde die Kita Bunte Burg um 12 Plätze erweitert.[63]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pastor Jonathan Scheer ist Vorsitzender des Vereins sowie des Aufsichtsrates der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Christburg Campus gGmbH. Deren Geschäftsführer sind Dirk Noack und Annedore Piasetzki.[64]

Der Christburg Campus Berlin als Trägerverein ist genauso als gemeinnützig anerkannt wie seine Tochtergesellschaft, der Christburg Campus gemeinnützige GmbH.[65][66] Sie sind konfessionell und parteipolitisch ungebunden.[1] Zum Aufsichtsrat gehört unter anderem Rahel Dreyer mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung.[67]

Ziele und pädagogisches Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel des Christburg Campus ist Förderung einer umfassenden Persönlichkeitsbildung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Erziehung und Ausbildung auf Grundlage der Bibel durch das Betreiben von Kindertageseinrichtungen und Schulen.[1]

Die Schulen richten sich als Bekenntnisschulen auf Grundlage der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz an der Botschaft der Bibel aus.[68]

Pädagogisches Konzept

Das pädagogische Konzept beinhaltet:

  • Gemeinsame Erziehung in Elternhaus und Schule
  • Lehrer, Schüler und Eltern sollen miteinander reden, arbeiten und feiern. In den Kindern soll das Kommunikationsbewusstsein mit Eltern, Schule und Gesellschaft geweckt und gestärkt werden.
  • Mitwirkung der Eltern
  • Gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme sowie wechselseitige Ergänzung und Förderung
  • Respektvoller Umgang miteinander
  • Gemeinsamer Lern- und Lebensraum von Schülern und Lehrern, gekennzeichnet von einer Atmosphäre der Freude und des Vertrauens
  • Erziehung zur richtig verstandenen Selbstannahme
  • Gelegenheit sowohl Begabungen nach Kopf, Herz und Hand herauszufinden und zu entwickeln als auch Begrenzungen zu bejahen
  • Entwicklung von Selbstbewusstsein sowie Selbstvertrauen, Selbständigkeit, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein
  • Vermittlung christlicher Grundwerte und Erziehung zu Toleranz und Verständnis, zu gewaltfreier Kommunikation und Konfliktfähigkeit.

Schüler sollen ermutigt werden, Nächstenliebe zu leben und sich für ein soziales Miteinander zu engagieren – am Schulstandort und in der Gesellschaft.[48] Ein besonderer Ausdruck dieses Engagements ist der Schüler-FreiwilligenPass, den die Corrie-ten-Boom Schule als einer der ersten sieben Berliner Schulen seit 2011 vergeben darf.[69][70][71]

Ulrike Häusler, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Religionspädagogik der Humboldt-Universität Berlin, kritisierte 2007, dass die damalige FESB in ihrem pädagogischen Konzept noch keinen Religionsunterricht von einem religionspädagogisch geschulten Fachlehrer nach dem Rahmenlehrplan der EKBO anbot, sondern einen „Biblischer Unterricht“, der vom Klassenlehrer erteilt wird.[68] Das Unterrichtsfach „Biblischer Unterricht“ war damals fester Bestandteil des Lehrplans.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Satzung des Vereins Christburg Campus Berlin e. V. (PDF) 20. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2017; abgerufen am 8. Juli 2019.
  2. Broschüre des Christburg Campus. (PDF) 27. April 2017, abgerufen am 8. Juli 2019.
  3. a b c d e f g h i j Hallo! Das Informagazin der Freien Evangelischen Schulen Berlin. Freie Evangelische Schulen Berlin (FESB) GGmbH, Berlin 2013, S. 14.
  4. Berlins kleinste Schule an der Bernauer Straße hat nur 20 Schüler. In: Berliner Zeitung, 5. September 1988.
  5. a b Hallo! Das Informagazin der Freien Evangelischen Schulen Berlin. FESB, Berlin 2013, S. 11.
  6. Huberta von Voss: Arme Kinder, reiches Land: ein Bericht aus Deutschland. Rowohlt, 2008, ISBN 978-3-498-07064-9, S. 175.
  7. Ingo Rößling: "Arche" baut neue Grundschule. In: Berliner Morgenpost. 20. September 2007, abgerufen am 8. Juli 2019.
  8. fesb.de – Wer wir sind (Memento vom 4. Dezember 2012 im Internet Archive)
  9. Onlineabfrage beim Handelsregister (Memento des Originals vom 18. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsregister.de zu den Registernummern VR 9317 und HRB 151518. Der Verein wurde demnach im Dezember 2014, die GGmbH im Juli 2014 umbenannt.
  10. Gesellschaftsvertrag und Eintragungen Handelsregister Berlin (Charlottenburg) HRB 151518 vom 23. Dezember 2016 und 1. März 2017.
  11. Satzung und Eintragungen Vereinsregister.
  12. Wechsel an der Verbandsspitze. In: Medienmagazin pro. 24. September 2017, abgerufen am 16. Juni 2018.
  13. Bernd Wähner: Wechsel in der Geschäftsführung in Berliner Woche vom 21. November 2017.
  14. 30 Jahre Christburg Campus auf YouTube, 7. Oktober 2018, abgerufen am 8. Juli 2019.
  15. a b c d Imagebroschüre Corrie-ten-Boom. (PDF; 2,5 MB) corrie-ten-boom-schule.de, 6. Januar 2019, S. 20.
  16. Keine Hilfen für freie Schulen im Brennpunkt. In: tagesspiegel.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  17. Schulgeld. (Memento vom 8. Januar 2017 im Internet Archive) corrie-ten-boom-schule.de
  18. Schulgeldtabelle der Elisabeth-Abegg-Grundschule. In: christburg-campus.de. Christburg Campus, 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  19. Verband kinderreicher Familien Deutschland e. V.
  20. Osterempfang 2014. (Memento vom 17. April 2015 im Internet Archive) christburg-campus.de
  21. Mit der Evangelischen Allianz verbundene Werke – Deutsche Evangelische Allianz. In: ead.de. 6. Juli 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2014; abgerufen am 6. Juli 2019.
  22. gfberlin.de
  23. a b c Christburg Campus Standort. In: christburg-campus.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  24. a b Über uns. elisabeth-abegg-grundschule.de
  25. Kontakt. elisabeth-abegg-grundschule.de
  26. elisabeth-abegg-grundschule.de
  27. Schulporträt. Freie Evangelische Schulen Berlin – 03P03. (Memento des Originals vom 17. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de Berlin.de
  28. Denkmale in Berlin. Hans-Janocha-Oberschule und Erich-Franz-Oberschule. Berlin.de
  29. Konzert der internationalen Spitzenklasse. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2012; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  30. Culcha Candela, die FESB und der Umweltschutz – eine Schule außer Rand und Band. 18. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2012; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  31. a b c Christburg Campus. In: christburg-campus.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  32. Hallo! Das Informagazin der Freien Evangelischen Schulen Berlin. FESB, Berlin 2013, S. 10.
  33. christburg-campus.de (Memento vom 26. März 2019 im Internet Archive)
  34. Keine Hilfen für freie Schulen im Brennpunkt. In: tagesspiegel.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. August 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  35. a b Bezirksbürgermeister Kleebank besucht Immanuel-Schule. In: unterwegs-in-spandau.de. 1. Oktober 2012, abgerufen am 12. November 2019.
  36. a b Meldungen aus dem Rathaus Spandau. In: bezirk-spandau.de. 28. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  37. Kontakt. sabine-ball-grundschule.de
  38. a b c d Christburg Campus Standort. In: christburg-campus.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  39. BerlinRadar: Marzahn-Hellersdorf: Neue Arche-Grundschule mit 120 Schülern eröffnet. In: morgenpost.de. Berliner Morgenpost, 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  40. Kinder- und Jugendwerk: „Arche“ baut eine neue Grundschule. In: welt.de. 20. September 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  41. Die Einweihungsfeier der Arche-Grundschule mit Nina Hagen. In: Ideafernsehn vom 8. September 2011.
  42. Schule macht Spaß. (Memento vom 17. April 2015 im Internet Archive) drkschwesternschaftberlin.de
  43. wir-berlin.org (Memento des Originals vom 17. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wir-berlin.org
  44. berliner-bank.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.berliner-bank.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
  45. Projektförderung. In: bildung-werte-leben.de. Stiftung für Bildung.Werte.Leben., 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  46. Arche-Grundschule eröffnet neue Bibliothek – Nachrichten Hellersdorf. In: berliner-woche.de. BERLINER WOCHE, 21. Februar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  47. a b corrie-ten-boom-schule.de – Über uns. Abgerufen am 8. Juli 2019.
  48. a b Über uns. Christburg Campus, 6. Juni 2014, abgerufen am 12. April 2017 (zur Zeit offline).
  49. corrie-ten-boom-schule.de – Kontakt
  50. a b c d e f Christburg Campus Standort, Historie u. Profil. In: christburg-campus.de. 23. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2014; abgerufen am 23. Dezember 2014.
  51. www.Corrie-ten-Boom-Schule.de. Abgerufen am 8. Juli 2019.
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  71. Video von der Tätigkeit im Rahmen des Freiwilligenpasses. FESB