Friedelsches Salz

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Friedelsches Salz ist eine Mineralverbindung, die sich in Beton beim Eindringen von chloridhaltigen Lösungen bildet. Es entsteht durch Reaktion der Chloridionen mit im Beton enthaltenen Calciumaluminaten und besitzt die Zusammensetzung 3 CaO · Al2O3 · CaCl2 · 10 H2O.[1] Es gilt als die bekannteste und wahrscheinlich stabilste chloridhaltige Phase des Zementsteins.[2] Die Verbindung ist benannt nach ihrem Entdecker, dem französischen Mineralogen Georges Friedel.[3]

Friedelsches Salz entsteht in Beton durch die Reaktion von Monosulfat (3 CaO · Al2O3 · CaSO4 · 12 H2O) bei Eintritt chloridhaltiger Lösungen, beispielsweise Tausalzlösung. Das Chloridion verdrängt hierbei das Sulfation aus dem Salz.[1]

In Gegenwart von Kohlenstoffdioxid wird Chlorid aus dem Salz verdrängt unter Bildung eines Carbonats. Friedelsches Salz ist auch in Gegenwart von Sulfationen nicht stabil, es reagiert zu Ettringit.[2]

Es wurde zuerst 1897 vom französischen Mineralogen und Kristallographen Georges Friedel hergestellt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verein Deutscher Zementwerke, S. 114. (PDF; 1,4 MB).
  2. a b H. Dahme, M. Setzer: Untersuchung der Chloridsorption unter Berücksichtigung der Karbonatisierung, Universität Duisburg-Essen (PDF; 63 kB).
  3. www.annales.org
  4. mindat.org: Friedel's Salt: Friedel's Salt mineral information and data., abgerufen am 19. Juli 2017.