Friedenskirche (Ponitz)

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Friedenskirche Ponitz (2014)

Die evangelisch-lutherische Friedenskirche steht in der Gemeinde Ponitz im Landkreis Altenburger Land in Thüringen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 42 Meter hohe ortsbildprägende Kirchturm lenkt den Blick auf die Kirche.

Den Namen Friedenskirche erhielt das Gotteshaus 1998 anlässlich des Gedenkens an den Westfälischen Frieden vor 300 Jahren, weil Wolfgang Conrad von Thumbshirn, Gutsherr von Ponitz, großen Anteil an den Friedensverhandlungen hatte.

Die heutige Kirche wurde 1733–1734 erbaut.

Ein Vorgängerbau aus romanischer Zeit wurde wohl im 10. Jahrhundert an Stelle einer slawischen Siedlung erbaut. Für diese 1349 als Kapelle Zu unseren Lieben Frau erwähnte Kirche wurde 1540 eine Turmuhr angeschafft, die über 300 Jahre in Gebrauch war. Sie wurde neben den beiden Epitaphien und Grabmälern, dem 1604 von Anna Thumbshirn geborene Einsiedel gestifteten Taufstein in den barocken Neubau übernommen.

Weitere bauliche Veränderungen im Raum wurden später wieder rückgängig gemacht. 1881 wurden die Türen der Längswände zugemauert und der Taufstein an der jetzigen Stelle aufgestellt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde eine Warmluftheizung eingebaut. Ab 1987 wurde die Decke des Kirchenschiffs angehoben, weil die Deckenbalken an der Nordseite faulten. Dadurch verminderte man den Druck auf die Orgel. 2000–2001 wurden die maroden Deckenbalken ausgetauscht. Außerdem wurde die Kirche in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts außen und innen saniert.[1]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silbermann-Orgel von 1737

Die Orgel von Gottfried Silbermann wurde zwischen 1735 und 1737 eingebaut. Es war eine Ausnahme, dass der Hoforgelbauer des sächsischen Königs eine Orgel außerhalb von Sachsen bauen durfte. Der König war mit dem damals herrschenden Adelsgeschlecht in Ponitz, das zum Herzogtum Sachsen-Altenburg gehörte,[2] befreundet. Gestiftet wurde die Orgel von Carl August von der Planitz, Dorothea von Schönberg, geb. von Zehmen und Christiana Sibylla von der Planitz, geb. von Zehmen, die am 14. September 1734 den entsprechenden Kontrakt unterzeichneten.[3] 1782 wurde ein Glockenspiel eingebaut. Das weitgehend original erhaltene, 1984 durch Orgelbau Eule restaurierte Instrument verfügt über 27 Register auf zwei Manualen und Pedal.[4]

I Hauptwerk CD–c3
Bourdun 16′
Principal 8′
Viol di Gambe 8′
Rohr=Flöthe 8′
Octava 4′
Spitz=Flöthe 2′
Qvinta 3′
Octava 2′
Tertia 135
Cornett III (ab c1)0
Mixtur IV
Tremulant
II Oberwerk CD–c3
Principal 8′
Gedackt 8′
Quintadehn 8′
Octava 4′
Rohr=Flöthe 4′
Nassat 3′
Octava 2′
Gemßhorn 2′
Qvinta 113
Suffloeth 1′
Sesquialtera II 45
Cimbel II
Vox humana 8′
Glockenspiel (c1–c3)0 4′
Schwebung
Pedal CD–c1
Principal-Bass 16′
Octaven-Bass 8′
Posaunen-Bass0 16′

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Website der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Ponitz. Abgerufen am 28. Dezember 2013.
  2. Orgelmusik auf BR-Klassik, Sendung vom 28. Juli 2023
  3. Silbermannorgel zu Ponitz Abgerufen am 21. Januar 2017.
  4. Orgel von Ponitz auf der Website der Gottfried Silbermann-Gesellschaft, abgerufen am 7. Oktober 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedenskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 51′ 23,1″ N, 12° 25′ 25,2″ O