Friedrich von Syberg

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Wappen derer von Syberg

Friedrich Heinrich Karl Freiherr von Syberg (* 2. Juni 1761 in Haus Busch; † 16. März 1827 ebenda) war Gutsbesitzer und Politiker aus dem Adelsgeschlecht Syberg zum Busch in Hagen-Helfe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht von Haus Busch (Hagen)

Friedrich von Syberg entstammte einer alten märkischen, evangelischen Adelsfamilie und war Sohn von Wessel Gisbert Freiherr von Syberg zum Busch (1713–1761) und Ida Eleonora Louisa Christina von Vaerst zu Westhemmerde (ca. 1721–1794). Er war ihr einzig überlebender Sohn und übernahm 1782 als 21-jähriger Haus Busch und den Familienbesitz. Anlässlich seiner Volljährigkeit wurde er vom Werdener Abt mit dem Gutshof Laer im Kirchspiel Bochum belehnt.[1] Im Jahr 1784 war Friedrichs Aufschwörung bei der märkischen Ritterschaft. Am 19. Juni 1786 heiratete Friedrich auf Haus Busch Wilhelmine Luise Juliane Gisberta von Bodelschwingh zu Velmede (1755–1818). Sie brachte ihr Erbe Haus Ickern mit in die Ehe. Nach dem frühen Tod ihres einzigen Sohnes Ludwig Gisbert im Alter von nur 3 Jahren, wurde Tochter Eleonore Luise Wilhelmine Friederike (1788–1826) Erbin des Hauses Busch und der Syberger Güter.[2] Ihr Vater Friedrich war ein geistreicher, gebildeter, und in seiner Sphäre als Gutsbesitzer sehr tätiger Mann. Er bemühte sich seiner Tochter auch die sorgfältigste Erziehung zu geben, indem Eleonore längere Zeit in Heidelberg am renommierten Erziehungsinstitut der Caroline Rudolphi verbrachte.[3] In dieser Zeit wohnten die Eltern den größten Teil des Jahres in der Nähe ihrer Tochter.[4]

Eleonore Freiin von Syberg heiratete am 19. Mai 1810 Ludwig Freiherr von Vincke (1774–1844)[5], den späteren ersten Oberpräsidenten der neu gegründeten Provinz Westfalen. Das junge Paar unternahm eine mehrwöchige Hochzeitsreise durch die Schweiz. Im Laufe der Zeit bekam das Ehepaar acht Kinder und sie wohnten auf Haus Busch, Haus Ickern und im Schloss Münster, dem Amtssitz Ludwigs von Vincke.

Friedrich von Syberg war Mitglied im „Literarischen Verein für die Grafschaft Mark“, der am 20. Juni 1816 im Gasthof Braß in Limburg an der Lenne begründet wurde. Dort hielt er während eines Treffens einen Vortrag über die Archivalien seines Familienarchivs.[6] Friedrichs Ehefrau starb 1818 an einer Lungenentzündung. Er war später als Witwer Senior der märkischen Ritterschaft und Assessor des Moderamen (= Leitung) der märkischen Generalsynode. 1826 gehörte er für den Stand der Ritterschaft und den Wahlbezirk Mark dem Provinziallandtag der Provinz Westfalen an. Im Jahre 1821 kaufte Friedrich von Syberg zu Busch das 308 Morgen große Gut Haus Reck für 33.000 Taler. 1827 vererbte er diesen Besitz seinen Enkeln, den Kindern aus der ersten Ehe Ludwigs von Vincke mit seiner Tochter Eleonore.

Nach seinem Tod im Jahr 1827 fand Friedrich im nahe gelegenen Buschbachwald, in einem heute denkmalgeschützten Erbbegräbnis von Haus Busch, seine letzte Ruhe. Mit ihm erlosch das Geschlecht von Syberg zum Busch im Mannesstamm und Haus Busch kam an die Familie von Vincke. Später verpachtet kam Haus Busch 1928 in den Besitz der Stadt Hagen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich von Syberg zum Busch: Urkunden und Nachrichten aus meinem Archive, Druck-Widmung: Dem alten Herrn in Velmede, 1816
  • Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 613

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrich von Syberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland / Werden, Urkunden AA 0544, Nr. 5166, 16. August 1781
  2. Reinhold Stirnberg: Goldenes Rad im schwarzen Schild – Aus der Geschichte des Geschlechts von Syberg, Teil II, Die Herren von Syberg zum Busch, S. 12–15, pdf [1]
  3. Heide Barmeyer: Eleonore und Ludwig Vincke – Eine Ehe in der Zerreißprobe zwischen verschiedenen Lebensentwürfen in der Übergangszeit zur Moderne, LWL Westfälische Geschichte, pdf [2]
  4. Ernst von Bodelschwingh: Leben des Ober-Präsidenten Freiherrn von Vincke – Nach seinen Tagebüchern bearbeitet, Teil 1, Das bewegte Leben 1774–1816, Berlin 1853, S, 470–471 [3]
  5. Peter Burg: Ludwig Freiherr von Vincke, Münster 1994, S. 6–24, im Internet-Portal „Westfälische Geschichte“, abgerufen am 10. Januar 2023 [4]
  6. Ralf Blank / Stephanie Marra / Gerhard E. Solbach: Hagen – Geschichte einer Großstadt und ihrer Region, Klartext Verlag, Essen 2008, S. 307