Friedrichshafen FF 59

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Friedrichshafen FF 59

Die Serienversion FF 59c
Typ Maritimes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Flugzeugbau Friedrichshafen
Erstflug 1918
Indienststellung Sommer 1918
Produktionszeit

1917/1918

Stückzahl 2 + 20

Die Friedrichshafen FF 59 war ein deutsches Aufklärungsflugzeug der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Nach deren Flugzeug-Gruppeneinteilung gehörte sie zur Kategorie C2MG HFT (einmotoriges, zweisitziges Schwimmerflugzeug mit MG sowie FT-Sender und -Empfänger). Es wurde eine kleine Serie produziert.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die FF 59 entstand aus der FF 49 und war wie diese eine etwas vergrößerte und mit einem leistungsstärkeren Antrieb ausgerüstete Weiterentwicklung der erfolgreichen FF 33. Eine Bestellung des Reichsmarineamts erfolgte am 27. August 1917. Es wurden zwei Exemplare mit den Marinenummern 1822 und 1823 gebaut. Nummer 1822 wurde mit einer „umgedrehten“, das heißt, nach unten gesetzten Seitenflosse ähnlich der Seitenflosse der Hansa-Brandenburg W.12 ausgestattet, um dem Bordschützen ein größeres Schussfeld nach hinten zu ermöglichen. Diese als FF 59a durchgeführten Test verliefen mit dieser Konfiguration jedoch nicht zufriedenstellend, sodass der Marinenummer 1822 eine zusätzliche, mit I-Streben an der Höhenflosse abgestützte Seitenflosse auf das Rumpfheck aufgesetzt wurde. Die zusätzlichen Stabilisierungsflächen unter der Höhenflosse wurden bei dem nun als FF 59b bezeichneten Flugzeug weggelassen. Da durch dieses ziemlich steil nach oben gezogene Seitenleitwerk der Effekt des hinteren großen Schussraums aber wieder verloren ging, entschied man sich, die Flugzeuge mit einem herkömmlichen FF-Leitwerk auszustatten. Solchermaßen umgebaut wurde die Marinenummer 1822 am 2. Februar 1918 dem Seeflugzeug-Versuchskommando in Warnemünde als FF 59c zur Erprobung übergeben. Die Tests verliefen zufriedenstellend und am 4. Juni 1918 erfolgte die Abnahme. Im Folgenden wurde eine kleine Serie von zwanzig Einheiten der FF 59c aufgelegt und ab Sommer des Jahres mit den Nummern 3064–3083[1] an die Marine geliefert.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marinenummer 1822, erste Leitwerksausführung
Marinenummer 1822, zweite Leitwerksausführung
Kenngröße Daten (FF 59c)
Besatzung 2
Spannweite 17,80 m (oben)
16,20 m (unten)
Länge 11,50 m
Höhe 4,25 m
Flügelfläche 71,50 m²
Flächenbelastung 31,45 kg/m²
Leistungsbelastung 9,77 kg/PS
Leermasse 1586 kg
Zuladung 663 kg
Startmasse 2249 kg
Antrieb ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor Benz Bz IV
mit starrer Zweiblatt-Luftschraube Niendorf (ø 3,00 m)
Nennleistung 200 PS (147 kW) bei 1400/min
Kraftstoffvorrat 408 l (286 kg)
Höchstgeschwindigkeit 142 km/h in Bodennähe
Marschgeschwindigkeit 120 km/h
Landegeschwindigkeit 80 km/h
Steigzeit 7,1 min auf 800 m Höhe
8,9 min auf 1000 m Höhe
15,6 min auf 1500 m Höhe
23,5 min auf 2000 m Höhe
49,7 min auf 3000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 3500 m
Reichweite 680 km
Bewaffnung ein bewegliches Parabellum MG 14, 7,92 mm

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3.
  • Siegfried Borzutzki: Flugzeugbau Friedrichshafen GmbH. 1. Auflage, Markus Burbach, Berlin–Königswinter 1993, ISBN 3-927513-60-1.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Friedrichshafen FF.59 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rainer Lüdemann: Die deutsche Seefliegerei. Buch I: Schwimmerflugzeuge. Epubli, Bad Sassendorf 2020, ISBN 978-3-7529-8719-5, S. 174.