Friesenheim (Baden)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
Koordinaten: 48° 22′ N, 7° 53′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 159 m ü. NHN | |
Fläche: | 46,57 km2 | |
Einwohner: | 13.412 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 288 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77948 | |
Vorwahlen: | 07821, 07808 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 031 | |
LOCODE: | DE FXM | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Friesenheimer Hauptstraße 71 77948 Friesenheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Erik Weide | |
Lage der Gemeinde Friesenheim im Ortenaukreis | ||
Friesenheim ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Friesenheim liegt in der Vorbergzone. Die Gemarkung erstreckt sich von der Rheinebene über die Vorgebirgszone bis weit in den Schwarzwald hinein. Durch das Gemeindegebiet fließt der Fluss Schutter.
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nachbargemeinden von Friesenheim sind (von Norden im Uhrzeigersinn): Hohberg, Gengenbach, Biberach, Seelbach, Lahr, Meißenheim und Neuried.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zur Gemeinde Friesenheim gehören die Ortsteile Friesenheim, Heiligenzell, Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern. Die Ortsteile entsprechen den ehemals selbstständigen gleichnamigen Gemeinden. Mit Ausnahme im Ortsteil Friesenheim sind in den Ortsteilen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. Die Ortschaften haben jeweils eigene örtliche Verwaltungsstellen.[2] Zum Ortsteil Friesenheim gehören das Dorf Friesenheim und der Wohnplatz Am Bahnhof. Zum Ortsteil Oberschopfheim gehören das Dorf Oberschopfheim und das Gehöft Riedmühle. Zu den Ortsteilen Heiligenzell, Oberweier und Schuttern gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Ortsteil Friesenheim befand sich das abgegangene Wasserschloss Sternenberg. Im Ortsteil Heiligenzell liegt der abgegangene Weiler Leimbach und im Ortsteil Schuttern liegt die abgegangene Ortschaft Schutterweiler.[3]
In Schuttern befindet sich das Naherholungsgebiet „Baggersee Campingplatz Schuttern“. Nordwestlich von Friesenheim liegt der Matschelsee.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frühe Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ortsteil Friesenheim wurde erstmals 763 urkundlich erwähnt. Das Gebiet der heutigen Gemeinde fiel im 11. Jahrhundert an das Bistum Bamberg, später kam es an die Herren von Geroldseck, die das Gebiet 1481 an die Markgrafen von Baden verpfändeten. Zunächst den Markgrafen von Baden-Baden gehörend, fiel der Ort nach deren Aussterben 1771 zurück an die von Baden-Durlach.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 1. Januar 1972 wurden die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Heiligenzell und Oberweier eingemeindet. Die Eingemeindung von Oberschopfheim erfolgte am 1. April 1972. Schuttern wurde am 1. Januar 1975 eingemeindet.
Wappen der Ortsteile
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg.[4]
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Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da das Gebiet der heutigen Gemeinde zur katholischen Markgrafschaft Baden-Baden gehörte, wurde die Reformation nicht eingeführt; daran änderte auch der Rückfall an die evangelischen Markgrafen von Baden-Durlach nichts mehr; in den Ortschaften mussten nun aber auch protestantische Gläubige zugelassen werden. Die vier Ortsteile sind auch heute noch römisch-katholisch geprägt und besitzen jeweils eine Kirche. In Friesenheim selbst findet sich zudem auch eine evangelische Kirche. Auf dem Gebiet des Ortsteils Oberschopfheim befindet sich auf freiem Feld die zu besonderen Anlässen genutzte Leutkirche.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat in Friesenheim besteht aus 22 Mitgliedern und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis[5].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 37,0 | 8 | 43,4 | 10 | |
FW | Freie Wähler | 33,9 | 8 | 31,3 | 7 | |
GLU | Grüne Liste Umweltschutz | 20,3 | 4 | 17,2 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 8,7 | 2 | 8,1 | 2 | |
gesamt | 100,0 | 22 | 100,0 | 24 | ||
Wahlbeteiligung | 60,7 % | 45,0 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ? bis 1976: Ernst Ehret
- 1976 bis 2000: Eugen Götz[6]
- 2000 bis März 2016: Armin Roesner
- seit April 2016: Erik Weide, gewählt im Februar 2016 im zweiten Wahlgang[7]
Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Friesenheim unterhält mit folgenden Gemeinden Partnerschaften:
- Tavaux, Bourgogne-Franche-Comté, Frankreich
- Herbsheim, Elsass, Frankreich
Seit dem 4. Juli 2014 ist Dorlisheim (Elsass) Partnergemeinde des Teilortes Oberweier.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Oberweirer Heimatmuseum
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schutterner Kirche: Klosterkirche des ehemaligen Klosters Schuttern
- Friesenheimer Rathaus
- Leutkirche: Feldkirche, Oberschopfheim
- Kirche St. Michael in Oberweier
- Heiligenzeller Schlössle: Sommerresidenz der Äbte des ehemaligen Klosters Schuttern
- Römische Straßenstation: Fundamente, rekonstruierter Straßenverlauf sowie ein kleiner rekonstruierter Tempel
- St. Laurentiuskirche,[8] erbaut von Raimund Jeblinger[9]
- Brudertalkapelle: Wallfahrtskapelle im Friesenheimer Wald, errichtet von den Mönchen des Klosters Schuttern, nahe der Grenze zu Lahr-Kuhbach (deshalb betreut von der dortigen Kirchengemeinde).[10]
Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bildsteine: natürliche Steinformationen im Friesenheimer Wald
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch das Gemeindegebiet führen die Bundesautobahn 5 (Hattenbach–Weil am Rhein), die Bundesstraße 3 (Buxtehude–Weil am Rhein) und auf der Bahnstrecke Mannheim–Basel die Rheintalbahn der Deutschen Bahn. Es halten stündlich Regionalbahnen.
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Hauptort gibt es eine Haupt- und Realschule, die auch für Schüler aus Nachbarorten wie Hohberg zuständig ist. In den Ortsteilen Friesenheim, Oberweier und Oberschopfheim befinden sich außerdem Grundschulen. In Heiligenzell und Schuttern befinden sich Außenstellen der Grundschule Friesenheim. Daneben gibt es in allen Ortsteilen römisch-katholische Kindergärten (in Oberschopfheim sogar zwei, die organisatorisch aber zusammengehören). Im Hauptort Friesenheim befindet sich auch ein evangelischer Kindergarten.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sohne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Sigmund Bosch (≈1490–≈1560), Liederdichter der Täuferbewegung
- Mathilde Otto (1875–1933), Abgeordnete in der Badischen Nationalversammlung und Frauenrechtlerin; wurde im Ortsteil Oberweier geboren
- Otto Wölz (1877–1962), Ministerialbeamter, Landtagsabgeordneter
- Julius Greilsheimer (1890–1944), Rabbiner
- Karlleopold Hitzfeld (1898–1985), Heimatforscher, Historiker und Lehrer
- Alfons Gern (1944–2010), Rechtswissenschaftler und Stadtrechtsdirektor in Lahr/Schwarzwald
- Ansgar Sailer (* 1969), Musiker, Arrangeur, Dirigent und Musiklehrer; wurde im Ortsteil Heiligenzell geboren
- Kai Eisele (* 1995), Fußballspieler
- Rudi Beiser (* 1960), deutscher Sachbuchautor, Journalist und Dozent; wurde im Ortsteil Schuttern geboren
Persönlichkeiten mit Verbindung zur Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Marie-Antoinette von Österreich-Lothringen (1755–1793) verbrachte am 6. Mai 1770 ihre letzte Nacht auf (damals) österreichischem Boden im Kloster Schuttern.[11]
- Alanis Morissette (* 1974), kanadische Sängerin; lebte als Kind zwischen 1977 und 1981 im Ortsteil Heiligenzell
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ekkehard Klem: Friesenheim. Eine liebenswerte Dorfgemeinschaft. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-027-4.
- Adolf Gänshirt, Erich Reinhold und Klaus Siefert: Ortssippenbuch Friesenheim, Ortenaukreis, Lahr-Dinglingen: Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher 1986 (= Badische Ortssippenbücher 55), Bearbeiteter Zeitraum 1598–1956
- Adolf Gänshirt, Erich Reinhold und Klaus Siefert: Ortsfamilienbuch Heiligenzell, Ortenaukreis, Baden. Lahr-Dinglingen: Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher 2007 (= Badische Ortssippenbücher 130), Bearbeiteter Zeitraum 1650–2005
- Josef Eisenbeis, Ekkehard Klem, Albrecht Stuber und Klaus Siefert: Ortsfamilienbuch Oberweier, Ortenaukreis, Baden. 3. Auflage, Lahr-Dinglingen: Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher 2014 (= Badische Ortssippenbücher 13), Bearbeiteter Zeitraum 1620–2012
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Friesenheim vom 26. November 2001, zuletzt geändert am 30. Mai 2005 (PDF; 48 kB)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 316–319
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2013 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Landesamt, Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019
- ↑ http://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.friesenheim-entstehung-der-grossgemeinde-im-mittelpunkt.a337e22c-649a-42f8-853c-35b8a502323a.html
- ↑ http://www.bo.de/lokales/lahr/heute-waehlt-friesenheim-den-neuen-buergermeister
- ↑ www.kath-friesenheim.de.
- ↑ Willi Hensle: Die St. Laurentiuskirche in Friesenheim und ihr Baumeister Raymund Jeblinger. In: Geroldsecker Land. Jahrbuch einer Landschaft. Heft 22, 1980, S. 161–169.
- ↑ https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.friesenheim-tradition-die-ins-15-jahrhundert-zurueckreicht.5d84a24b-cea1-47eb-b4a8-a48b67241251.html
- ↑ https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.friesenheim-marie-antoinette-zu-gast-in-schuttern.d29dffd4-ece5-412d-aad7-989dca3234a8.html