Fritz-Foerster-Bau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ansicht von der Mommsenstraße

Der Fritz-Foerster-Bau ist ein Institutsgebäude der Technischen Universität Dresden in der Mommsenstraße 6 in der Südvorstadt. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1922 bis 1926[1] nach Entwürfen des Architekten und Hochschullehrers Martin Dülfer für den Fachbereich Chemie der Hochschule errichtet.

Das Bauwerk ist seit 1954 nach dem Chemiker Fritz Foerster (1866–1931) benannt, der ab 1912 an der damaligen Technischen Hochschule Dresden lehrte. In seine Amtszeit als Rektor der Hochschule (1917/1918) fiel der Planungsbeginn für den Neubau.[1]

Lage und Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude in U-Form schließt den Universitätscampus zusammen mit dem Toepler-Bau, dem Binder-Bau und dem Walther-Hempel-Bau zur Mommsenstraße hin ab.

Im Gebäude befanden sich ursprünglich ausschließlich Einrichtungen der Fakultät Chemie.

Mehrere Jahre wurde der Fritz-Foerster-Bau von 2014 bis 2023 für 56,5 Millionen Euro saniert, u. a. der Hörsaal mit 174 Plätzen. In den Flügelbauten entstanden Seminarräume und 200 Büros für 410 Mitarbeiter der TU-Verwaltung.[2]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haupttrakt des Fritz-Foerster-Baus, Ansicht vom Campus

Das einfach gegliederte, dreiflügelige Gebäude säumt mit zwei weiteren, nördlich gelegenen, einzeln stehenden Bauten, dem Erich-Müller-Bau und dem König-Bau, einen offenen Hof. Lisenen gliedern die Fassade aus rotem Backstein.[3]

Die „Tempelfront“ des 1911 fertiggestellten Festspielhauses Hellerau mit ihren „pathetisch-neoklassizistischen Anklängen“[4] wird als Vorbild für viele Gebäude reklamiert. Auch am Fritz-Foerster-Bau lässt sich ablesen, dass „der Hauptbau der Anlage (…) in seiner Ausprägung an das Hellerauer Festspielhaus von Heinrich Tessenow“ erinnert.[5] Eine differenziertere stilistische Einordnung nimmt der Kunsthistoriker Dieter Klein vor: „(...), die neueren Chemischen Institute (1917–26) nähern sich mit ihrem einfachen Aufbau und den hohen Satteldächern einem nicht genau lokalisierbaren, idealen Heimatstil. Geringe Nachklänge des Jugendstils sind in einigen medaillonartig ausgebildeten, achteckigen Fenstern zu sehen; im allgemeinen überwiegt aber bereits der Trend zur Sachlichkeit (...).“[6] Dülfers Hochschulbauten stellen im Kontext der lokalen Architekturgeschichte „seltene Beispiele der Dresdner Reformarchitektur dar, die in Backstein ausgeführt sind“.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gilbert Lupfer, Bernhard Sterra, Martin Wörner (Hrsg.): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-496-01179-3, Objektnr. 99.
  • Thomas Will (Hrsg.): Der Fritz-Foerster-Bau als zukünftiges Domizil der Architekturfakultät der TU Dresden. Dresden 2004.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fritz-Foerster-Bau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dieter Klein: Martin Dülfer. Wegbereiter der deutschen Jugendstil-Architektur. (= Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 8.) 2., erweiterte Auflage, Lipp, München 1993, ISBN 3-87490-531-4, S. 145 (chronologische Werkliste; Planungsbeginn 1917, Bauausführung 1921–1926)
  2. europa-fördert-sachsen.de, www.baunetz-architekten.de, www.dnn.de
  3. Lupfer et al., Objektnr. 99 (Fritz-Förster-Bau der Technischen Universität, Mommsenstraße 6, 1917–1926, Martin Dülfer)
  4. Lupfer et al., Objektnr. 292 (Festspielhaus, Karl-Liebknecht-Straße 56–58, 1911, Heinrich Tessenow)
  5. Fritz-Foerster-Bau auf www.das-neue-dresden.de, abgerufen am 3. Juli 2013
  6. Dieter Klein: Martin Dülfer. Wegbereiter der deutschen Jugendstil-Architektur. (= Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 8.) 2., erweiterte Auflage, Lipp, München 1993, ISBN 3-87490-531-4, S. 43.
  7. Ulrike Grötzsch, Ulrich Hübner, Gernot Klatte, Bernhard Sterra (Hrsg.): Symbol und Wahrhaftigkeit. Reformbaukunst in Dresden. Verlag der Kunst Dresden Ingwert Paulsen jr., Husum 2005, ISBN 3-86530-068-5, S. 20.

Koordinaten: 51° 1′ 38,9″ N, 13° 43′ 43,1″ O