Frotheim

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Frotheim
Stadt Espelkamp
Koordinaten: 52° 21′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 52° 21′ 22″ N, 8° 40′ 31″ O
Höhe: 52 m ü. NN
Fläche: 18,66 km²
Einwohner: 2626 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 141 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 32339
Vorwahlen: 05743, 05772
Karte
Lage von Frotheim in Espelkamp

Frotheim ist ein Stadtteil von Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke, Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe), in Nordrhein-Westfalen.

Frotheim ist ein mittelgroßes Dorf mit etwa 2600 Einwohnern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in einer ländlichen und ruhigen Umgebung. Im Nordwesten liegt die Kleinstadt Espelkamp, zu der Frotheim verwaltungsrechtlich gehört. Südlich liegt Lübbecke, östlich Minden, die beiden Kreisstädte (sogenannter Mühlenkreis Minden-Lübbecke), zu denen Frotheim gehört. Ortsvorsteher ist Jens Heiderich (CDU).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1973 wurde Frotheim nach Espelkamp eingemeindet. Ein Gebietsteil mit zehn Einwohnern wurde nach Lübbecke umgegliedert.[3]

Gebietsänderung 1973[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Stadtteil Frotheim entspricht im Wesentlichen dem Gebiet der ehemaligen, bis zur Gebietsreform 1973 selbständigen Gemeinde Frotheim. Im Norden „verlor“ Frotheim alle Flächen nördlich der Schweriner Straße, rund 6,1 Hektar, überwiegend landwirtschaftliche und unbewohnte Flächen, an Schmalge (1,6 Hektar) und Espelkamp Zentrum (4,5 Hektar). Im Westen wechselte eine Wiese von 0,7 Hektar Fläche, westlich eines Wassergrabens, nach Fabbenstedt, das nun genau dort seinen östlichsten Gebietspunkt aufweist. Die größten Gebietsverluste musste Frotheim im Süden hinnehmenː alle Bereiche südlich des Mittellandkanals, rund 13,5 Hektar, gingen an die neue Stadt Lübbecke. Es handelte sich im Wesentlichen hier um Frotheims Anteile am Großem Torfmoor. Im Westen, im Bereich des Frotheimer Weges unmittelbar an der Grenze zu Espelkamp Zentrum, entstand zwischenzeitlich eine rund vier Hektar große Siedlung, die zwar auf Frotheimer Gebiet liegt, aber faktisch mit der zentralstädtischen Bebauung verwachsen ist und auch als ein Teil derselben wahrgenommen wird.[4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Frotheim gibt es diverse klein- und mittelständische Unternehmen. Am Rande Frotheims liegt ein Campingplatz.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht der Alten Klus von Osten
Im Giebel sind die geschichtlichen Daten festgehalten.

Frotheims Wälder eignen sich gut für Fahrradtouren. Der Osterwald im Norden sowie das nordwestliche Waldgebiet im Ortsteil Diekerort (nahe Espelkamp) auf dem „Hexenhügel“ sind beliebte Ausflugsziele.

Im Ort findet man die Alte Klus, eine Fachwerkkapelle, die 1818 erbaut wurde. 1987 wurde die Renovierung mit der Erneuerung des Westgiebels abgeschlossen, heute wird sie für Trauungen und Gottesdienste genutzt. Seit 2008 findet jährlich das Frotheim Open Air statt, ein Musikfestival der härteren oder alternativen Rockmusik.

Des Weiteren findet Ende August alljährlich der Dresch- und Backtag, der der Brauchtumspflege dient, auf dem Hof Stockmann statt. Das Fest für Jung und Alt beinhaltet Dreschvorführungen nach alter Tradition, eine Gewerbeschau, einen Kinderflohmarkt, eine Alttraktorenausstellung und vieles mehr.

Der Mittellandkanal liegt direkt am südlichen Ortsrand Frotheims. Dort findet man auch das Frotheimer Moor, welches früher zum Abbau von Torf genutzt wurde; heute ist dort ein Wander- und Lehrpfad angelegt.

Der größte Verein im Ort ist der VfL Frotheim.

Mundart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das in Frotheim gesprochene Plattdütsch unterscheidet sich von dem der umliegenden Dörfer. Beispiele:[5][6]

Hochdeutsch Frotheim Rahden Hille Alswede
Der Igel Däi Tiuniagel ... ... ...
Fuchs Foss ... ... ...
Blaubeeren Büwicken ... ... ...
Erdbeeren Alwicken Erdbieren ... ...
Flieder Zeräen ... ... ...
Schaf Schäap Schop ... ...
Kirschen Kisken Kiersken ... ...
blühen bleuet blaiet ... ...
Ziegen Ziëgen ... ... ...
Sau Suegen Sogen ... ...
Kuh Keou Kau ... ...
Huhn Houn Haun ... ...
hoch houch ... ... ...
Menschen Minsken ... ... ...
Frotheim Fräapm Froupen ... ...
durcheinander dürnaner ... ... ...

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik. Stadt Espelkamp, abgerufen am 7. September 2023.
  2. CDU Stadtverband Espelkamp: CDU Stadtverband Espelkamp - Jens Heiderich |. Abgerufen am 8. November 2020.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 324 f.
  4. Werkzeuge des GEOPortal/ Kreis Minden-Lübbecke
  5. Hans-Gustav Berner: „Un Koarl es freouh, döit nix veroen“, Plattdeutsche Gedichte in Frotheimer Mundart (inkl. umfangreiches Wörterverzeichnis und Audio-CD; Mitarbeit: Mitglieder des Plattdeutschen Arbeitskreises der Frotheimer Dorfgemeinschaft)
  6. Gerhard Wiegmann