Fiss

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2019 um 08:38 Uhr durch Girus (Diskussion | Beiträge) (lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fiss
Wappen Österreichkarte
Wappen von Fiss
Fiss (Österreich)
Fiss (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Landeck
Kfz-Kennzeichen: LA
Fläche: 37,70 km²
Koordinaten: 47° 3′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 47° 3′ 19″ N, 10° 37′ 11″ O
Höhe: 1438 m ü. A.
Einwohner: 1.072 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 28 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6533
Vorwahl: 05476
Gemeindekennziffer: 7 06 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Via-Claudia-Augusta 35
6533 Fiss
Website: www.fiss.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Markus Pale (Fisser Gemeinderatsliste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(11 Mitglieder)

8 Fisser Gemeinderatsliste,
3 Für unser Fiss – FF

Lage von Fiss im Bezirk Landeck
Lage der Gemeinde Fiss im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)FaggenFendelsFissFließFlirschGaltürGrinsIschglKapplKaunerbergKaunertalKaunsLadisLandeckNaudersPettneu am ArlbergPfundsPiansPrutzRied im OberinntalSt. Anton am ArlbergSchönwiesSeeSerfausSpissStanz bei LandeckStrengenTobadillTösensZamsTirol
Lage der Gemeinde Fiss im Bezirk Landeck (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Fiss im Winter
Fiss im Winter
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Fiss ist eine Gemeinde mit 1072 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Landeck im Bundesland Tirol (Österreich) im oberen Tiroler Inntal, auch als Tiroler Oberland bezeichnet.

Nach Angaben der Gemeinde sind 945 Hauptwohnsitze gemeldet, davon 488 männliche und 457 weibliche Bewohner (Stand 22. November 2017).[1]

Geografie

Fiss liegt auf der Sonnenterrasse etwa 500 m oberhalb des Talbodens des Oberinntals, auf einem flachen, nach Süden gerichteten Abhang. Damit zählt es zum Oberen Gericht.

Das Gemeindegebiet von 3769 Hektar umfasst 6,7 Hektar Besiedelungen und 1084 ha Waldgebiete, wovon 934 ha Schutzwald und 150 ha Wirtschaftswald sind.[1]

Über dem Ort erhebt sich das Schönjoch (2491 m ü. A.), der nordwestlichste Gipfel der Samnaungruppe. Talgegenüber liegt der untere Glockturmkamm mit dem Pfroslkopf (3148 m ü. A.), und talauswärts der Taleingang des Kaunertals und der Kaunergrat mit der Aifnerspitze (2779 m ü. A.), beide Ötztaler Alpen.

Geologisch ist das Gemeindegebiet von Fiss sehr vielfältig und liegt im nordöstlichen Grenzgebiet des Engadiner Fensters, in dem vor allem der längsverlaufende Inn die Penninischen Decken freigelegt hat, die nach Norden hin an den Berggipfeln von den tektonischen Decken aus Glimmerschiefer und Sedimentgneisen des ostalpinen Altkristallins überdeckt werden.[1]

Fiss liegt klimatisch in der Zone des kontinentalen Inneralpen-Bereichs mit geringen Niederschlägen und Nebelhäufigkeit. Mit im Jahresmittel über 2000 Sonnenstunden liegt es an der Spitze Mitteleuropas.[2]

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat nur eine Katastralgemeinde, Ortschaft und einen Zählsprengel Fiss.

Ortsteile sind Fiss, Fisser Höfe, Kreuz, Plazör, Schöngamp, Telfeshof.[3]

Nachbargemeinden

Tobadill Landeck Fließ
Kappl Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ladis
Serfaus Ried im Oberinntal
 
Landeck grenzt nur in einem Punkt am Gatschkopf an

Geschichte

Der Name Fiss selbst ist schwer zu deuten, inzwischen gilt die vorrömische Herkunft als sicher. Daher gelten ursprüngliche Deutungsversuche aus dem Lateinischen und Romanischen inzwischen als überholt, so die Herleitungen aus lateinisch fossa „Graben“ oder fodia. Die erste schriftliche Erwähnung in einer Urkunde der Abtei Marienberg im Jahr 1288 nennt den Ort Fusse. Eine neuere Hypothese leitet den Namen aus dem ostalpen-indoeuropäischen *fussi (Schlag, Kahlschlag) ab, das sich über das alpenromanische *Fóssi im Mittelhochdeutschen zu Füsse und im Neuhochdeutschen in der lokalen bayrisch-tirolischen Prägung zum heutigen Fiss entwickelte.

Die erste bekannte Besiedlung erfolgte in der Bronzezeit im zweiten Jahrtausend v. Chr. durch die Räter. Nach der Eroberung durch das Römische Reich im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde Fiss der Provinz Raetia zugeschlagen und die Bevölkerung romanisiert. In der Römerzeit verlief mit der über den Reschenpass führenden Via Claudia Augusta einer der wichtigsten Alpenübergänge mit einem Seitenweg über das Plateau von Fiss. Auf die Römer ist die Errichtung erster Steinhäuser zurück zu führen. Die Besiedlung erfolgte als typisches rätoromanisches Haufendorf. Ab dem sechsten Jahrhundert zogen Bajuwaren, teilweise auch Alemannen und ab etwa 1350 einige Kolonisten aus dem Wallis zu. Hierdurch wurde das bis dahin vorherrschende Rätoromanische durch den bis in die Gegenwart gesprochenen südbairisch-tirolischen Dialekt des Oberdeutschen mit alemannischem Einschlag abgelöst.

Die ältesten erhaltenen Steinhäuser im Ortskern stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

1427 wohnten bereits etwa 250 Menschen in Fiss, 1841 wurde mit 538 ein Höchststand verzeichnet. Das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert waren von Abwanderung (unter anderem nach Amerika) geprägt, sodass die Einwohnerzahl auf etwa 300 fiel. 1928 erhielt Fiss eine Zufahrtsstraße und 1939/40 eine Materialseilbahn, zuvor gab es nur einen Karrenweg für Ochsengespanne.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Fiss der Tourismus. Die Prägung des Ortskerns durch eng verbaute und verwinkelte Gassen mit Westtiroler Bauernhöfen erfuhr durch den einsetzenden Tourismus ab den 1960er Jahren eine Umgestaltung durch Hotels und Pensionen. Dazu trug auch ein Brand im Ortskern 1972 bei.

Politik

Serfaus war ursprünglich Teil des Gerichtsbezirks Ried in Tirol und wurde nach der Auflösung des Gerichtsbezirks Ried 1978 Teil des Gerichtsbezirks Landeck.

Gemeindevertretung

8
3
Insgesamt 11 Sitze

Sitzverteilung seit der Gemeinderatswahl 2016:[5]

  • 67,59 % – 8 Mandate Fisser Gemeinderatsliste
  • 32,41 % – 3 Mandate Für Fiss

Bürgermeister ist Markus Pale von der Fisser Gemeinderatsliste.

Wappen

Serfaus–Fiss–Ladis, Gemeindewappen
Serfaus–Fiss–Ladis, Tourismusregion

Beschreibung:

Von Schwarz und Gold gevierteter Schild, im rechten Obereck eine Sonne, im linken Untereck zwei goldene Ährenhalme.

Die Sonne ist das Zeichen für das Sonnenplateau, auf dem sich die Gemeinde Fiss befindet, die Ähren als Symbol für die hochalpine Gerstenart Imperialgerste, die in Fiss ihren Ursprung hatte.[2]

Regionalpolitik

Die Gemeinde gehört zum Tiroler Planungsverband Sonnenterrasse und zur Tourismusregion Serfaus–Fiss–Ladis. Sitzgemeinde das Planungsverbandes ist Fiss, Obmann der Bürgermeister ebenda. Sitz des Tourismusverbandes ist Serfaus (Serfaus-Fiss-Ladis Information; er hält auch 80 % der Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH).[6]

Hauptort der Gemeinde

Fiss (Dorf)
Ortsteil
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Landeckf8, Tirol
Pol. Gemeinde Fiss  (KG Fiss)
Ortschaft Fiss
Koordinaten 47° 3′ 21″ N, 10° 37′ 12″ O
Höhe 1438 m ü. A.
Gebäudestand 240 (2001)
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Fiss (70603 000)
Bild
Ortskern Fiss
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
f0
f0

Hauptort der Gemeinde ist das Dorf Fiss (nomineller Gemeindehauptort ist die die ganze Gemeinde umfassende Ortschaft des Namens). Fiss liegt taleinwärts oberhalb von Ried. Die Talschulter der Sonnenterrasse bricht direkt südlich zum Fraunstobel des Beutelsbachs jäh ab. Der Ort liegt direkt oberhalb der Serfauser Landesstraße L 19.

Die Ansiedlung erstreckt sich über etwas mehr als einen Kilometer auf Höhen zwischen etwa 1400–1500 m ü. A. (die Dorfkirche liegt auf 1438 m ü. A.), und damit deutlich höher als der nördlich benachbarte Ort Ladis, aber etwa gleich hoch wie Serfaus. Fast die gesamte Einwohnerschaft der Gemeinde lebt im Dorf.

Nachbarorte
Samnaun
(Gem. Fiss u. Serfaus)
Überwasser (Gem. Ladis)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Fisser Höfe


Serfaus (Gem. Serfaus)
Feld (Gem. Serfaus) Telfeshof
 
Die zerstreuten Häuser des Schigebiets

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Serfauser Landesstraße L 19 kommt serpentinenreich von Ried im Oberinntal über Telfeshof herauf und führt den Beutelsbach ausfahrend dann nach Serfaus. Bei den Fisser Höfen zweigt die Ladiser Straße L 286 ab.

Tourismus

Fiss ist Teil der Skiregion Serfaus–Fiss–Ladis und bietet im Winter zahlreiche Loipen und Skipisten. Des Weiteren verfügt die Region über ein ausgedehntes Netz von Wanderwegen und Berghütten.

Seit dem Sommer 2005 gibt es den Sommerfunpark Fiss. Hauptattraktionen sind die Sommerrodelbahn Fisser Flitzer, die Attraktionen Fisser Flieger und die Riesenschaukel Skyswing sowie seit Sommer 2008 die Sommerschneewelt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortsmitte von Fiss
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fiss

Weblinks

Commons: Fiss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Informationen mit Stand 22. November 2017 von der gemeindeeigenen Homepage [1], abgerufen am 28. Februar 2019
  2. a b Gemeindewappen, fiss.tirol.gv.at
  3. Geschichte-Tirol: Fiss.
  4. Geschichte, fiss.tirol.gv.at
  5. Wahlergebnisse: Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen 2016, fiss.tirol.gv.at, abgerufen am 28. Februar 2016
  6. Impressum, serfaus-fiss-ladis.at;
    Firma Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH in Serfaus. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
  7. Naturdenkmal Gande bei Fiss, Land Tirol