Fußball-Bundesliga 1999/2000

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Bundesliga 1999/2000
Abgebildet ist das Logo der deutschen Fußball-Bundesliga von 1996–2002. Es besteht aus dem Schriftzug „Die Bundesliga“ in drei Zeilen. Zusätzlich ein stilisiertes „DFB“ in einem geometrischen, eckigen Schrifttyp. Die Schrift ist schwarz gehalten.
Meister FC Bayern München
Champions League FC Bayern München
Bayer 04 Leverkusen
Champions-League-
Qualifikation
Hamburger SV
TSV 1860 München
UEFA-Pokal 1. FC Kaiserslautern
Hertha BSC
Werder Bremen
UI-Cup VfL Wolfsburg
VfB Stuttgart
Pokalsieger FC Bayern München
Absteiger SSV Ulm 1846
Arminia Bielefeld
MSV Duisburg
Mannschaften 18
Spiele 306
Tore 885 (ø 2,89 pro Spiel)
Zuschauer 9.511.717 (ø 31.084 pro Spiel)
Torschützenkönig Deutschland Martin Max
(TSV 1860 München)
Bundesliga 1998/99
Tabellenführer
Tabellenletzter

Erster in der Saison 1999/2000 der Bundesliga und somit Deutscher Meister der Männer wurde der FC Bayern München. Die Saison begann am 13. August 1999 mit den Spielen VfL Wolfsburg gegen 1860 München und MSV Duisburg gegen Bayer Leverkusen. Der letzte Spieltag fand am 20. Mai 2000 statt.

Saisonüberblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

30. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt (1:0)

Im Mittelpunkt der Saison stand der Zweikampf um den Meistertitel zwischen Bayern München und Bayer 04 Leverkusen. Anders als in der Vorsaison, als die Bayern am Saisonende einen 15-Punkte-Vorsprung herausgearbeitet hatten, blieb die Meisterfrage bis zum Saisonende spannend und gipfelte in einem Fernduell am letzten Spieltag.

Bayer Leverkusen übernahm am 30. Spieltag durch ein 4:1 gegen Arminia Bielefeld die Tabellenführung, nachdem sich der FC Bayern eine überraschende 1:2-Niederlage im Derby gegen den 1860 München erlaubt hatte. Beide Meisterschaftsaspiranten gewannen ihre folgenden Spiele (Leverkusen 3:1 in Bremen, 2:0 beim HSV und 4:1 gegen Frankfurt, Bayern 1:0 in Dortmund, 4:1 gegen Rostock und 3:0 in Bielefeld), sodass die Entscheidung am letzten Spieltag fiel. Leverkusen ging mit 73 Punkten und einer Tordifferenz von +40 in das Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching. Die Bayern hatten vor dem letzten Spieltag gegen Werder drei Punkte weniger, jedoch mit +43 eine bessere Tordifferenz. Zum Meistertitel reichte Leverkusen also ein Unentschieden in Unterhaching oder eine Punktmitnahme der Bremer aus München.

Leverkusen geriet durch ein Eigentor von Michael Ballack nach 20 Minuten auf die Verliererstraße, während München eine 3:1-Halbzeitführung herausspielte. Nach 72 Minuten versetzte der Unterhachinger Markus Oberleitner mit dem 2:0 Bayer 04 den letzten Stoß, während in München keine weiteren Tore fielen. Bayern München war somit am Saisonende punktgleich mit Leverkusen (73 Punkte), hatte aber eine um sieben Treffer bessere Tordifferenz und gewann seine 16. Meisterschaft. Das Original der Meisterschale befand sich im Sportpark in Unterhaching beim Spiel des Tabellenführers des 33. Spieltags. Im Olympiastadion in München konnte Bayern München nach Spielende somit lediglich eine Kopie der Schale überreicht werden.

Bayer Leverkusen wurde wie im Vorjahr Zweiter und erhielt nach dem nun zum dritten Mal in vier Jahren erreichten zweiten Platz den Spottnamen Vizekusen.[1] Schon in der Saison 1996/97 war Bayer Zweiter geworden, schon damals hinter dem FC Bayern München. Mit 73 Punkten war Bayer Leverkusen der stärkste Tabellenzweite seit Einführung der Drei-Punkte-Regel.

Aufsteiger Unterhaching schaffte den Klassenerhalt vergleichsweise sicher, der Hamburger SV und 1860 München belegten die Plätze drei und vier und erreichten die Qualifikationsspiele für die Champions League. Die zu Beginn als stärker eingestuften Mannschaften aus Dortmund und Schalke schafften nur relativ knapp den Klassenerhalt. Udo Lattek und Co-Trainer Sammer retteten den BVB durch ein 2:1 beim VfB Stuttgart.

In der Abstiegszone fielen zwei Entscheidungen vorzeitig: Der MSV Duisburg stand nach einem 1:3 in Rostock am 31. Spieltag als Absteiger fest, Arminia Bielefeld nach dem 33. Spieltag nach dem 0:3 gegen den FC Bayern. Rostock, Frankfurt und der SSV Ulm 1846 spielten den letzten Absteiger unter sich aus; Hansa erreichte mit einem 2:0 beim FC Schalke 04 seinen ersten Auswärtssieg der Saison, und im direkten Duell gegen Ulm behielt Frankfurt mit 2:1 die Oberhand.

In der Rückschau dieser Saison findet insbesondere das Spiel Hansa Rostock gegen SSV Ulm (2:1) Beachtung, in dem der SSV Ulm insgesamt 4 Platzverweise erhielt und auch der Ulmer Trainer auf die Tribüne musste.

Abschlusstabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnehmende Vereine im Überblick
Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. FC Bayern München (M)  34  22  7  5 073:280 +45 73
 2. Bayer 04 Leverkusen  34  21  10  3 074:360 +38 73
 3. Hamburger SV  34  16  11  7 063:390 +24 59
 4. TSV 1860 München  34  14  11  9 055:480  +7 53
 5. 1. FC Kaiserslautern  34  15  5  14 054:590  −5 50
 6. Hertha BSC  34  13  11  10 039:460  −7 50
 7. VfL Wolfsburg  34  12  13  9 051:580  −7 49
 8. VfB Stuttgart  34  14  6  14 044:470  −3 48
 9. Werder Bremen (P)  34  13  8  13 065:520 +13 47
10. SpVgg Unterhaching (N)  34  12  8  14 040:420  −2 44
11. Borussia Dortmund  34  9  13  12 041:380  +3 40
12. SC Freiburg  34  10  10  14 045:500  −5 40
13. FC Schalke 04 (1)  34  8  15  11 042:440  −2 39
14. Eintracht Frankfurt (1) (2)  34  12  5  17 042:440  −2 39
15. Hansa Rostock  34  8  14  12 044:600 −16 38
16. SSV Ulm 1846 (N)  34  9  8  17 036:620 −26 35
17. Arminia Bielefeld (N)  34  7  9  18 040:610 −21 30
18. MSV Duisburg  34  4  10  20 037:710 −34 22
(1) 
Platz 13 und 14: Direkter Vergleich: FC Schalke 04 gegen Eintracht Frankfurt (0:0 und 2:0).
(2) 
Eintracht Frankfurt: Abzug von 2 Punkten nach Verstoß gegen die Lizenzbestimmungen.
  • Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme an der UEFA Champions League 2000/01: FC Bayern München
  • Teilnahme an der UEFA Champions League: Bayer 04 Leverkusen
  • Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation: Hamburger SV, TSV 1860 München
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 2000/01: 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC, SV Werder Bremen (unterlegener Pokalfinalist)
  • Teilnahme am UI-Cup 2000: VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart
  • Abstieg in die 2. Bundesliga 2000/01: MSV Duisburg, Arminia Bielefeld, SSV Ulm 1846
  • (M) Deutscher Meister 1998/99
    (P) DFB-Pokal-Sieger 1998/99
    (N) Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 1998/99

    Tabellenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Kreuztabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1999/2000 FC Bayern München Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV TSV 1860 München 1. FC Kaiserslautern Hertha BSC VfL Wolfsburg VfB Stuttgart SV Werder Bremen SpVgg Unterhaching Borussia Dortmund SC Freiburg FC Schalke 04 Eintracht Frankfurt Hansa Rostock SSV Ulm 1846 DSC Arminia Bielefeld MSV Duisburg
    01. FC Bayern München 4:1 2:2 1:2 2:2 3:1 5:0 0:1 3:1 1:0 1:1 6:1 4:1 4:1 4:1 4:0 2:1 4:1
    02. Bayer 04 Leverkusen 2:0 2:2 1:1 3:1 3:1 4:1 1:0 3:2 2:1 3:1 1:1 3:2 4:1 1:1 4:1 4:1 3:0
    03. Hamburger SV 0:0 0:2 2:0 2:1 5:1 2:2 3:0 0:0 3:0 1:1 2:0 3:1 1:0 1:0 1:2 5:0 6:1
    04. TSV 1860 München 1:0 1:2 0:0 2:1 2:1 1:2 1:1 1:0 2:1 0:3 3:1 3:3 2:0 4:3 4:1 5:0 4:1
    05. 1. FC Kaiserslautern 0:2 1:3 2:0 1:1 1:2 2:2 1:2 4:3 4:2 1:0 0:2 2:1 1:0 2:2 6:2 0:2 3:2
    06. Hertha BSC 1:1 0:0 2:1 1:1 0:1 0:0 1:1 1:1 2:1 0:3 0:0 2:1 1:0 5:2 3:0 2:0 2:1
    07. VfL Wolfsburg 1:1 3:1 4:4 2:1 3:2 2:3 0:2 2:7 2:2 1:0 2:1 0:0 1:0 2:0 1:2 2:0 1:0
    08. VfB Stuttgart 2:0 1:2 1:3 1:3 0:1 1:0 2:5 0:0 0:2 1:2 1:0 0:2 0:2 3:1 2:0 3:3 4:2
    09. Werder Bremen 0:2 1:3 2:1 1:3 5:0 4:1 2:2 2:1 2:2 3:2 5:2 0:1 3:1 2:1 2:2 3:1 4:0
    10. SpVgg Unterhaching 0:2 2:0 1:1 1:1 1:2 1:1 1:1 2:0 1:0 1:0 1:0 3:1 1:0 1:1 1:0 2:0 2:0
    11. Borussia Dortmund 0:1 1:1 0:1 1:1 0:1 4:0 2:1 1:1 1:3 1:3 1:1 1:1 1:0 3:0 1:1 1:3 2:2
    12. SC Freiburg 1:2 0:0 0:2 3:0 2:1 0:1 1:1 0:2 2:1 4:3 1:1 2:1 2:3 5:0 2:0 1:1 3:0
    13. FC Schalke 04 1:1 1:1 1:3 2:2 1:2 1:1 1:1 3:0 3:1 1:0 0:0 2:2 0:0 0:2 0:0 1:1 3:0
    14. Eintracht Frankfurt 1:2 1:2 3:0 3:1 0:1 4:0 4:0 0:1 1:0 3:0 1:1 2:0 0:2 0:0 2:1 2:1 2:2
    15. Hansa Rostock 0:3 1:1 3:3 0:0 4:2 0:1 1:1 1:4 1:1 1:1 1:0 1:1 1:0 3:1 2:1 2:1 3:1
    16. SSV Ulm 1846 0:1 1:9 1:2 3:0 3:1 0:1 2:0 1:1 2:1 1:0 0:1 1:1 1:1 3:0 1:1 2:0 0:3
    17. Arminia Bielefeld 0:3 1:2 3:0 2:2 1:2 1:1 0:0 1:2 2:2 1:0 0:2 2:1 1:2 1:1 2:2 4:1 0:1
    18. MSV Duisburg 1:2 0:0 1:1 3:0 2:2 0:0 2:3 1:3 0:1 2:0 2:2 1:2 1:1 2:3 2:2 0:0 0:3

    Torschützenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spieler Verein Tore
    1. Deutschland Martin Max TSV 1860 München 19
    2. Deutschland Ulf Kirsten Bayer 04 Leverkusen 17
    3. Danemark Ebbe Sand FC Schalke 04 14
    Brasilien Giovane Élber FC Bayern München
    5. Brasilien Paulo Sérgio FC Bayern München 13
    Deutschland Marco Bode Werder Bremen

    Die Meistermannschaft FC Bayern München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. FC Bayern München

    * Lothar Matthäus (15/1) und Mario Basler (2/-) haben den Verein während der Saison verlassen.

    Schiedsrichter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Name Geboren Landesverband Spiele Anmerkung
    Hermann Albrecht 1. Sep. 1961 Bayern 13 41 3 1
    Jürgen Aust 30. Jan. 1960 Mittelrhein 15 71 2 2
    Alfons Berg 10. Okt. 1955 Rheinland 14 68 1 3
    Winfried Buchhart 15. Mai 1958 Bayern 5 18 2 0
    Georg Dardenne 14. Jan. 1959 Mittelrhein 5 23 2 0
    Herbert Fandel 9. März 1964 Rheinland 18 83 7 2
    Helmut Fleischer 22. März 1964 Bayern 13 61 2 1
    Lutz Michael Fröhlich 2. Okt. 1957 Berlin 16 72 1 2
    Peter Gagelmann 9. Juni 1968 Bremen 1 3 0 0 Erste Saison in der Bundesliga
    Bernd Heynemann 22. Jan. 1954 Sachsen-Anhalt 17 78 2 2
    Jürgen Jansen 16. Okt. 1960 Niederrhein 13 42 0 2
    Uwe Kemmling 1. Nov. 1960 Niedersachsen 14 54 1 3
    Jörg Keßler 24. Feb. 1964 Thüringen 11 52 2 1
    Torsten Koop 11. Mai 1965 Mecklenburg-Vorpommern 10 42 1 1
    Hellmut Krug 19. Mai 1956 Westfalen 21 78 1 0
    Florian Meyer 21. Nov. 1968 Niedersachsen 13 39 1 2
    Markus Merk 15. März 1962 Südwest 20 70 1 2
    Peter Sippel 6. Okt. 1969 Bayern 3 7 1 0
    Wolfgang Stark 20. Nov. 1969 Bayern 13 70 0 0
    Edgar Steinborn 27. Apr. 1957 Rheinland 13 35 1 2
    Hartmut Strampe 3. März 1956 Niedersachsen 14 63 3 0
    Franz-Xaver Wack 5. März 1965 Bayern 16 76 5 3
    Lutz Wagner 27. Mai 1963 Hessen 13 51 2 0
    Michael Weiner 21. März 1969 Niedersachsen 4 16 0 1
    Volker Wezel 15. Sep. 1965 Württemberg 1 0 0 0 Einzige Saison in der Bundesliga
    Bernhard Zerr 12. Juni 1965 Südbaden 10 44 2 0
    Gesamt: 306 1257 43 30
    Quelle: weltfussball.de[2]

    Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Commons: Fußball-Bundesliga 1999/2000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. „Vizekusen“: Bayers Angst vor dem nächsten Haching, RP Online, 11. Mai 2011.
    2. Schiedsrichter. In: weltfussball.de. Abgerufen am 25. Mai 2018.