Fuente de Cantos

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Gemeinde Fuente de Cantos

Fuente de Cantos – Plaza de la Constitución mit Rathaus (ayuntamiento)
Wappen Karte von Spanien
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Hilfe zu Wappen
Fuente de Cantos (Spanien)
Fuente de Cantos (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Extremadura Extremadura
Provinz: Badajoz
Comarca: Llerena
Gerichtsbezirk: Zafra
Koordinaten: 38° 15′ N, 6° 19′ WKoordinaten: 38° 15′ N, 6° 19′ W
Höhe: 582 msnm
Fläche: 251,77 km²
Einwohner: 4.667 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einw./km²
Postleitzahl(en): 06240
Gemeindenummer (INE): 06052 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Carmen Pagador López
Website: Fuente de Cantos
Lage des Ortes

Fuente de Cantos ist eine südwestspanische Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit ca. 4500 Einwohnern im Süden der Provinz Badajoz in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura. Der Ort liegt an der schon in der Antike bekannten, im Mittelalter jedoch hauptsächlich als Pilgerweg (camino) nach Santiago de Compostela genutzten Via de la Plata.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die etwa 585 m hoch gelegene Kleinstadt Fuente de Cantos liegt an der Verbindungsstraße zwischen Sevilla (ca. 112 km südlich) und Mérida (ca. 80 km nördlich). Ca. 30 km trennen den Ort von der östlich gelegenen sehenswerten Kleinstadt Llerena. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 695 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1857 1900 1950 2000 2021
Einwohner 6.386 8.507 10.027 5.039 4.684[2][3]

Aufgrund der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und dem daraus entstandenen Mangel an Arbeitsplätzen wanderten viele Familien und Einzelpersonen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in die größeren Städte ab („Landflucht“).

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An erster Stelle im Wirtschaftsleben der Gemeinde steht traditionell die ursprünglich zur Selbstversorgung betriebene Landwirtschaft. Auf den Feldern wurden Weizen, Gerste, Wein etc. kultiviert; die Hausgärten lieferten Gemüse und später auch Kartoffeln und Tomaten. Heute werden in den ausgedehnten Steineichenwäldern Schweine gehalten, deren Schinken zu Jamón Ibérico weiterverarbeitet werden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Megalith-Stele von Fuente de Cantos

Aus der Megalithkultur stammt eine auf dem Gemeindegebiet von Fuente de Cantos gefundene und heute im Museo Arqueológico Nacional de España in Madrid aufbewahrte Stele mit zahlreichen Ornamenten (darunter auch ein „Strichmännchen“). Die Kleinstadt liegt an der bereits in der Antike genutzten Handels- und Militärstraße der Via de la Plata, die von Hispalis (Sevilla) über Emerita Augusta (Merida) nach Asturica Augusta (Astorga) führte. Westgotische und selbst maurische Spuren fehlen. Im Jahr 1247 wurden der im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Ort und sein Umland durch Truppen Ferdinands III. von Kastilien zurückerobert (reconquista) und anschließend mit Christen aus dem Norden der Iberischen Halbinsel wiederbesiedelt (repoblación). In dieser Zeit wandelte sich der alte Handelsweg zu einem Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Das Gebiet stand lange Zeit unter der Verwaltung des Santiagoordens, dessen regionales Zentrum in der ca. 30 km östlich gelegenen Kleinstadt Llerena lag. Im 16. Jahrhundert wanderten viele Einwohner nach Neuspanien aus.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iglesia de Nuestra Señora de la Granada
  • Die Iglesia de Nuestra Señora de la Granada entstand im 15. und 16. Jahrhundert. Es ist ein einschiffiger Bau mit mehreren Seitenaltären und einen Hauptaltar im Stil des Churriguerismus. Das Langhaus wird von einem Tonnengewölbe mit Stichkappen überspannt; der Chorbereich ist überkuppelt.
  • Mehrere Kapellen (ermitas) bereichern das Ortsbild.
  • Am Stadtrand entstand im frühen 17. Jahrhundert der dem Apostel Jakobus geweihte Franziskanerkonvent Convento de San Diego, dessen einschiffige Kirche eine Breite von immerhin 25 m hat.
  • Das Geburtshaus des Malers Francisco des Zurbarán ist zu einem Museum umgebaut worden.[5]
  • Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Getreidemühle der Fábrica Harinera wurde zu einem Hotel umgebaut.[6]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fuente de Cantos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Fuente de Cantos – Bevölkerungsentwicklung
  3. Fuente de Cantos – Lage + Fakten
  4. Fuente de Cantos – Geschichte
  5. Fuente de Cantos – Zurbarán-Museum
  6. Fuente de Cantos – Sehenswürdigkeiten