Fuerza Aérea Ecuatoriana

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Fuerza Aérea Ecuatoriana
— FAE —


Emblem der Fuerza Aérea Ecuatoriana
Aufstellung 27. Oktober 1920
Staat Ecuador Ecuador
Streitkräfte Fuerzas Armadas del Ecuador
Teilstreitkraft Teilstreitkraft (Luftstreitkräfte)
Stärke 6.200 Soldaten[1]
Leitung
Kommandeur der Luftstreitkräfte Brigadegeneral Gabriel García Urbina[2]
Insignien
Flugzeugkokarde
Hoheitszeichen (Seitenleitwerk)
Kfir CE 901 der FAE

Die Fuerza Aérea Ecuatoriana (FAE) sind die Luftstreitkräfte der ecuadorianischen Armee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1910 änderte der Club Guayas de Tiro (Schießverein) seinen Namen in Club Guayas de Tiro y Aviación (Schieß- und Luftfahrtverein) mit dem Zweck, die Luftfahrtaktivitäten im Land zu fördern. Cosme Rennella Barbatto war der erste ecuadorianische Pilot, ein Mitbegründer des Clubs und hervorragender Sportler. Er sollte in die Flugschule Chiribiri & C. in Mirafiori (Turin, Italien) eintreten.

Zwischen 1915 und 1918 war er Kampfpilot für die italienische Luftwaffe im Ersten Weltkrieg. Dabei absolvierte er 250 Einsätze über feindlichem Territorium, wobei er 152 Luftkämpfe bestritt und sieben gegnerische Flugzeuge abschoss. Er erhielt 14 Auszeichnungen aus Belgien, Frankreich und Italien und ist in der Ehrentafel der vierzig besten italienischen Piloten des Ersten Weltkrieges als Zehnter geführt.

Das erste Flugzeug der FAE war ein Eindecker vom Typ Chiribiri No. 5 mit einem 50 PS starken Motor. Am 8. Oktober 1913 wurde die PATRIA N° 1 feierlich getauft, die Maschine erhob sich 120 Meter und überflog den Guayas-Fluss.

1920–1936[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Jahre später, am 8. August 1920 sandte Oberst Francisco Gómez de la Torre, Chef der Zone Guayaquil, nachdem er einen spektakulären Flug mit dem italienischen Piloten Elia Liut absolviert hatte, ein Telegramm an den Präsidenten der Republik und an den Oberbefehlshaber, in dem er die Wichtigkeit der Luftfahrt unterstrich und die Unterstützung aller Aktivitäten diesbezüglich einforderte.

Am 27. Oktober 1920 brachte der frisch gewählte Präsident José Luis Tamayo den Nationalkongress dazu, ein Dekret für die Bildung einer Flugschule in Quito und eine in Guayaquil zu erlassen. Zwei Jahre später wurde der erste Rundflug über Ecuador mit einem Flugzeugs vom Typ Ryan B-5 durchgeführt, das auf den Namen Ecuador I getauft worden war.

Am 21. November 1927 wurde die Luftfahrtsektion in Luftfahrtabteilung umbenannt und unterstand ab sofort dem Kriegsministerium. Im Mai 1929 autorisierte die Nationalversammlung die Exekutive zum Bau eines Aerodroms in Guayaquil und zum Jahresende wurde die Flugschule von Durán zu diesem neuen Flugfeld umgesiedelt. Der militärische Luftpostdienst auf der Route LatacungaQuitoOtavaloIbarra und Tulcán wurde am 1. Januar 1932 eingeführt. Drei Jahre später, am 3. Juli 1935, wurde die Militärische Flugschule in Guayaquil gegründet. Sie besaß acht Flugzeuge und einen US-amerikanischen Flugausbilder. Zum Jahresbeginn 1936 wurde die Luftfahrtabteilung in Luftinspektion umbenannt, die nun dem Oberbefehl des Heeres unterstand.

1942–2007[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

IAI Kfir, SEPECAT Jaguar und Mirage F1 der Fuerza Aérea Ecuatoriana (von oben nach unten)

Am 30. Januar 1942 wurde Kapitän Bayardo Tobar Chef der Luftinspektion des ecuadorianischen Heeres und der Militärischen Flugschule, die nach Salinas umzog. Ein Jahr später wurde per Dekret die Luftinspektion des Heeres in Generalkommando der Luftfahrt umbenannt. Mit diesem Dekret wurde die ecuadorianische Luftwaffe geboren. Major Bayardo Tobar wurde erster Kommandant.

Im Dezember 1954 begann in Ecuador das Jetzeitalter, als Meteor-FR.9-Flugzeuge gekauft wurden. Am 29. Juni 1955 kamen Canberra Mk.6, F-80 und AT-33A hinzu. Am 4. Dezember 1962 wurde die TAME gegründet, die noch heute in den Händen der Luftstreitkraft ist. Während des Jahres 1975 kamen A-37B zur Luftwaffenbasis Taura, ebenso die Strikemaster Mk 89.

Am 14. Januar 1977 wurde das erste Überschallgeschwader mit Flugzeugen vom Typ Jaguar eingeführt. Zweieinhalb Jahre später, am 26. Juni 1979, flog von Taura das erste Mal eine Mirage F1. 2009 wurde der Ankauf südafrikanischer Atlas Cheetah beschlossen. Insgesamt zwölf gebrauchte Maschinen wurden 2011 und 2012 an Ecuador geliefert und auf dem Flugplatz Taura südöstlich von Guayaquil stationiert.[3]

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Luftkampf mit Beteiligung der FAE fand am 28. Januar 1981 während des so genannten Paquisha-Zwischenfalls (Peruanisch-Ecuadorianischer Grenzkrieg) statt. Hierbei lieferten sich zwei Cessna A-37B der FAE einen Luftkampf mit zwei A-37B der Peruanischen Luftwaffe.

Am 10. Februar 1995 wurde während des Cenepakonflikts ein Luftkampf durchgeführt, wobei drei peruanische Flugzeuge abgeschossen worden sein sollen, so Ecuador: zwei Suchoi Su-22 und eine Cessna A-37B. Nach Peruanischen Berichten soll kein peruanisches Flugzeug vom Gegner abgeschossen worden sein.

Ausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2022 verfügte die Luftwaffe über folgende Luftfahrzeuge und Waffensysteme:[4][1]

Flugzeug Foto Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Kampfflugzeuge
Atlas Cheetah Sudafrika Südafrika Mehrzweckkampfflugzeug 9
Transportflugzeuge
Boeing 727 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug
Geschäftsreiseflugzeug
1
Boeing 737 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug
Geschäftsreiseflugzeug
1
Dassault Falcon 7X Frankreich Frankreich Geschäftsreiseflugzeug 1
Grumman Gulfstream II Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Geschäftsreiseflugzeug 1
C-130 Hercules Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug C-130B
C-130H
C-130L-100
3
CASA C-295 Spanien Spanien Transportflugzeug 3
DHC-6 Twin Otter Kanada Kanada Transportflugzeug 3
King Air Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug King Air 350 1
PA-34 Seneca Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Transportflugzeug 1
Schulflugzeuge
EMB 314 Super Tucano Brasilien Brasilien Schulflugzeug 17
Grob G 120TP Deutschland Deutschland Schulflugzeug 8
Hubschrauber
Agusta A119 Italien Italien Mehrzweckhubschrauber 4
H145 Europaische Union Europäische Union Mehrzweckhubschrauber 6
Schulungshubschrauber
Bell 206 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schulungshubschrauber TH-57A 4
Unbemannte Luftfahrzeuge
UAV-2 Gavilán Ecuador Ecuador Aufklärungsdrohne [5]

Luft-Luft-Raketen:

Flugabwehrwaffen:

Dienstgradabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad
Offiziere Generale Brigadegeneral

Generalleutnant

General der Flieger

Stabsoffiziere Major

Oberstleutnant

Oberst

Hauptleute und Leutnante Leutnant

Oberleutnant

Hauptmann

Truppe Feldwebel Zweiter Feldwebel

Erster Feldwebel

Älterer Feldwebel

Sergeanten Zweiter Sergeant

Erster Sergeant

Gefreite Zweiter Gefreiter

Erster Gefreiter

Flieger Flieger

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fuerza Aérea Ecuatoriana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2023. 123. Auflage. Taylor & Francis, 2023, ISBN 978-1-03-250895-5, S. 396–398.
  2. Readout of US Air Force Chief of Staff Gen. CQ Brown, Jr.’s travel to Ecuador. In: www.af.mil. 14. Oktober 2022, abgerufen am 26. August 2023 (englisch).
  3. Michael Stolar, Alexander Golz: Geparden im Dschungel von Taura. In: Fliegerrevue Nr. 03/2015, S. 28–31
  4. World Air Forces 2022. (PDF) Flight International, abgerufen am 26. August 2023.
  5. El Drone: Correa presents ‘surprise’ Ecuadorian UAV. In: www.suasnews.com. 13. Januar 2014, abgerufen am 26. August 2023 (englisch).