Fünfzehn Zimmer

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Film
Titel Fünfzehn Zimmer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 32 Minuten
Stab
Regie Silke Schissler
Produktion Silke Schissler
Kamera Florian Lampersberger
Schnitt Rita Bakacs

Fünfzehn Zimmer ist ein deutscher Dokumentarfilm von Silke Schissler aus dem Jahr 2016. Die Logline bezeichnet ihn als einen „Film über das Leben an einem Ort des Sterbens“.[1]

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauswirtschaftliche Routine im Hospiz: Jeden Tag reinigt Slobodanka Müller die fünfzehn Zimmer. Die Bewohner laden sie auf eine Zigarette ein, sie reden oder schweigen miteinander. Das Pflegeteam bespricht während der Übergaben die Situation der einzelnen Bewohner und Organisatorisches. Im Hintergrund eines Kaffeekränzchens wird ein Sarg vorbeigeschoben.

Der Dokumentarfilm konzentriert sich auf alltägliche Momente und Zwischenmenschliches, auf die Zeit weit nach dem Erhalt von Diagnosen, die ein baldiges Lebensende erwarten lassen. Der nahe Tod findet in den Gesprächen der Bewohner aber kaum Erwähnung.

Produktion und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Fünfzehn Zimmer legte Silke Schissler an der Filmarche in Berlin ihren Abschlussfilm für das Studium der Dokumentarfilmregie vor. Sie wählte den beobachtenden Ansatz anstelle eines informativ-sachlichen Stils, um „ein Eintauchen ins Sujet [zu] ermöglichen, indem Situationen und Beziehungen direkt erfahren werden können.“[2]

Am 1. November 2016 wurde der Film im Deutschen Wettbewerb auf dem DOK Leipzig uraufgeführt.[3][4] Er lief auf der Duisburger Filmwoche,[5] dem Festival Achtung Berlin,[6] dem Festival Wendland Shorts,[7] dem Open Air Filmfest Weiterstadt,[8] der Nonfiktionale[8] und war zum Deutschen Menschenrechts-Filmpreis nominiert.[8]

Stefanie Diekmann von der Filmzeitschrift Cargo bezeichnete Fünfzehn Zimmer als „eine[n] der klügsten Beiträge, die DOK Leipzig in diesem Jahr im Programm hat.“[9] Matthias Heeder nennt den Film „ungemein genau fotografiert und mit feinem Gespür für kleine Zwischenräume und -töne“,[3] Yvette Löcker von der Duisburger Filmwoche meint, im Film entstehe der Eindruck von behutsamer Distanz und Beobachtung, da die Gänge mit einem Teleobjektiv und die Gespräche auf den Patientenzimmern oft im Gegenlicht gefilmt sind. Auch der Schnitt zeige sich zurückhaltend.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fünfzehn Zimmer. In: docfilm42. Abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
  2. Täglich reinigt sie 15 Zimmer im Hospiz… und spricht mit Sterbenden. In: Ricam Hospiz Stiftung. 18. April 2017, abgerufen am 27. September 2022.
  3. a b Fünfzehn Zimmer · DOK Leipzig. Abgerufen am 26. September 2022.
  4. Fünfzehn Zimmer | filmportal.de. Abgerufen am 26. September 2022.
  5. a b Uwe Ahlgrimm: Protokoll zu: Fünfzehn Zimmer — Protokult. Die Protokolle der Duisburger Filmwoche. 11. November 2016, abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
  6. Wettbewerb Programm mittellange Filme V. In: Achtung Berlin. Abgerufen am 26. September 2022.
  7. Fünfzehn Zimmer. In: Wendland-Shorts. 15. Juni 2017, abgerufen am 26. September 2022 (deutsch).
  8. a b c Berlinale Talents Project - Fünfzehn Zimmer. Abgerufen am 26. September 2022 (englisch).
  9. Stefanie Diekmann: DOK Leipzig 2016. Notizen. In: Cargo. 8. November 2016, abgerufen am 26. September 2022.