Günter Ogger
Günter Ogger (* 25. April 1941 in Ulm) ist ein deutscher Wirtschaftsjournalist und Schriftsteller.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Günter Ogger absolvierte seine Ausbildung zum Journalisten bei der Rems-Zeitung in Schwäbisch Gmünd[1], nachdem er zuvor eine Lehre als Buchhändler abgeschlossen hatte. Er war Redakteur bei dem Technikmagazin Hobby, arbeitete bei verschiedenen Projekten von Hans Gamber mit, war Redakteur bei Capital, danach Chefredakteur des Technologiemagazins High Tech. Er entwickelte mehrere Zeitschriften wie das Sprachmagazin Spotlight und Wirtschaftszeitungen wie das von der Handelsblatt-Gruppe beauftragte Netto, eine Wirtschaftszeitung, die eine junge Zielgruppe ansprechen sollte, aber aus verlagsinternen Gründen nicht über die Nullnummer hinauskam. Ogger lebt in München.
Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bekannt wurde er 1971 mit seiner Flick-Biographie Friedrich Flick der Große und dem 1978 erschienenen historischen Wirtschaftskrimi: Kauf Dir einen Kaiser. Größte Erfolge waren Nieten in Nadelstreifen und Das Kartell der Kassierer, beide 1993 und 1994 jeweils auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Titel Die Ego-AG widmet sich den Themengebieten Betrug im Bankenwesen, Bilanzfälschungen in US-Unternehmen sowie allgemein dem Thema Bilanzfälschung.
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1994 geriet er in den Fokus der Öffentlichkeit, weil Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung aufgenommen worden waren, die allerdings später eingestellt wurden. Kritisch – und in der für diese Zeit typischen Spiegel-Polemik und Häme – führte allem voran das Hamburger Nachrichtenmagazin auf, Ogger würde die in seinen Wirtschaftssachbüchern verwendeten Informationen aus Archiven entnehmen, er sei also kein Enthüllungsjournalist. Die Zeit attestierte ihm ein Gespür für Themen sowie ein erzählerisches Talent.[2][3]
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bücher (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Friedrich Flick der Große, 1971.
- Kauf dir einen Kaiser. Die Geschichte der Fugger. München, Zürich: Droemer-Knaur, 1978, 400 S., ISBN 3-426-05607-0; 17. Auflage, München 1995. ISBN 3-426-03613-4.
- Die Gründerjahre. Als der Kapitalismus jung und verwegen war. Droemer-Knaur, München 1982, ISBN 3-426-26061-1.
- Nieten in Nadelstreifen, 1992. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 17. bis zum 23. Mai und vom 14. Juni 1993 bis zum 17. April 1994)
- Das Kartell der Kassierer, 1994. (Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste vom 18. April bis zum 19. Juni 1994)
- König Kunde angeschmiert und abserviert, 1998.
- Absahnen und Abhauen – Deutschland vor dem Chaos, 1999.
- Der Börsenschwindel, 2001, ISBN 3-570-00498-8.
- Die Ego-AG – Überleben in der Betrüger-Wirtschaft, C. Bertelsmann Verlag, 2003, ISBN 3-570-00663-8.
- Der Absturz. Roman. München: Bertelsmann, 2005, 414 S., ISBN 3-570-00854-1.
- Die Abgestellten, 2007.
- Diktatur der Moral, Wie das Gute unsere Gesellschaft blockiert, dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-28053-2[4][5]
Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Vom Webstuhl zur Weltmacht. ARD-Fernsehfilm von Kauf dir einen Kaiser in 6 Teilen. Deutsche Erstausstrahlung: 25. Juli 1983
Tonträger (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Jakob Fugger – kauf dir einen Kaiser, 2004, gekürzte Hörfassung gelesen von Hans Korte
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Günter Ogger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manager-Magazin präsentiert das Werk 'Die Ego-AG' online, Kapitel 'Warum die Sicherungssysteme versagen', 'Die Bilanzfälscher'(€), 'Das virtuelle US-Wirtschaftswunder' und Interview
- Moral als Fortschrittsbremse Deutschlandfunk "Andruck – Das Magazin für Politische Literatur" 17. August 2015
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Geschichte der Rems-Zeitung, abgerufen am 6. Dezember 2016.
- ↑ Dietmar H. Lamparter in Die Zeit, 6. Mai 1994: https://www.zeit.de/1994/19/die-geschichten-des-guenter-o/komplettansicht Die Geschichten des Günter O. Nieten in Nadelstreifen: Journalist, Steuerbetrüger, Pleitier – ein Bestsellerautor und sein Publikum.
- ↑ Witterung für Zeitgeist. Der Spiegel, 2. Mai 1994, abgerufen am 2. April 2020.
- ↑ Verlagsprogramm dtv, abgerufen am 6. Dezember 2016.
- ↑ Rezension Pro Medienmagazin 5/2015, S. 32–33.
Personendaten | |
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NAME | Ogger, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 25. April 1941 |
GEBURTSORT | Ulm |