Gamlitz

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Marktgemeinde
Gamlitz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gamlitz
Gamlitz (Österreich)
Gamlitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 36,81 km²
Koordinaten: 46° 43′ N, 15° 33′ OKoordinaten: 46° 43′ 13″ N, 15° 33′ 12″ O
Höhe: 278 m ü. A.
Einwohner: 3.212 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 87 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8462, 8451, 8461, 8463
Vorwahl: 03453
Gemeindekennziffer: 6 10 50
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Obere Hauptstraße 3
8462 Gamlitz
Website: www.gamlitz.at
Politik
Bürgermeister: Karl Wratschko (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(21 Mitglieder)
15
3
3
15 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Gamlitz im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Gamlitz im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)Allerheiligen bei WildonArnfelsEhrenhausen an der WeinstraßeEmpersdorfGabersdorfGamlitzGleinstättenGrallaGroßkleinHeiligenkreuz am WaasenHeimschuhHengsbergKitzeck im SausalLangLebring-Sankt MargarethenLeibnitzLeutschach an der WeinstraßeOberhaagRagnitzSankt Andrä-HöchSankt Georgen an der StiefingSankt Johann im SaggautalSankt Nikolai im SausalSankt Veit in der SüdsteiermarkSchwarzautalStraß in SteiermarkTillmitschWagnaWildonSteiermark
Lage der Gemeinde Gamlitz im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Gamlitz vom Schererkogl
Blick auf Gamlitz vom Schererkogl
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Gamlitz (slowenisch Gomilica) ist eine österreichische Marktgemeinde mit 3212 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Süden des politischen Gerichtsbezirks bzw. des Bezirkes Leibnitz in der Steiermark. Der Ort liegt im Tal des Gamlitzbachs im Süden des Weststeirischen Hügellandes. Seit 1. Jänner 2015 ist die Gemeinde im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße zusammengeschlossen und führt den Namen Gamlitz weiter.[1]

Geografie

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (Einwohner Stand 31. Oktober 2011):[2]

  • Eckberg (235)
  • Gamlitz (1546)
  • Grubtal (381)
  • Kranach (310)
  • Labitschberg (135)
  • Sernau (234)
  • Steinbach (271)
  • Sulztal (123)

Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden: (Fläche 2015):[3]

  • Eckberg (533,92 ha)
  • Gamlitz (423,51 ha)
  • Grubthal (302,79 ha)
  • Kranachberg (718,80 ha)
  • Labitschberg (322,32 ha)
  • Sernau (496,35 ha)
  • Steinbach (659,51 ha)
  • Sulz (97,42 ha)
  • Sulztal (131,80 ha)

Nachbargemeinden

Heimschuh Leibnitz Wagna
Großklein Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ehrenhausen an der Weinstraße
Leutschach an der Weinstraße Kungota (Slowenien)

Geschichte

Das Gebiet von Gamlitz war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im Gemeindegebiet befinden sich keltische Hügelgräber. An der Pfarrkirche sind Grabsteine der Römer angebracht, die im ersten Jahrhundert hier siedelten.

Der Ortsname Gamlitz geht auf die slawische Bezeichnung gomilnitz zurück, die sich vom slawischen gom („Hügel“) ableitet. Der Name bezieht sich vermutlich auf die Hügellandschaft oder auf die keltischen Hügelgräber.

Gamlitz litt 1479 und 1532 unter Einfällen der Osmanen. Im 16. und 17. Jahrhundert wütete die Pest im Ort.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl der Gemeinde hat sich seit Beginn der regelmäßigen Volkszählungen verhältnismäßig wenig verändert. Ausgehend von einer Zahl von 2725 im Jahr 1869 wurde der Höchststand 1934 mit 3332 erreicht. Danach folgte ein leichter Rückgang; seit 1961 bewegt sich die Bevölkerungszahl mit Schwankungen von wenigen Dutzend knapp unter 3100.[5]

Religionen

Bei der Volkszählung 2001 (Gebietsstand bis 2014) bekannten sich 94,2 % zur Römisch-katholischen Kirche, 1,5 % zu den Evangelischen Kirchen und 0,3 % zum Islam. Ohne religiöses Bekenntnis waren 3,2 %.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Gamlitz
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gamlitz
  • Die römisch-katholische Pfarrkirche von Gamlitz wurde 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Das romanische Bauwerk ist den Heiligen Peter und Paul geweiht und war vom 14. bis zum 18. Jahrhundert das kirchliche Zentrum der umliegenden Orte.[4]
  • Das im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Gamlitz ist seit dem 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Melcher. Hier sind ein Hotel und ein Weinmuseum untergebracht.[7]
  • Im Ortszentrum befindet sich ein 1914 errichtetes Denkmal für Gefallene der Schlacht bei Königgrätz.

Ortsbildgestaltung

Gamlitz erhielt 1995 und 2012 beim Wettbewerb Entente Florale Europe die Auszeichnung „Schönstes Blumendorf Europas“ mit Goldmedaille in der Kategorie Dorf.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinbau

Mit 400 ha Weinbaufläche ist Gamlitz die größte weinbaubetreibende Gemeinde der Steiermark. Damit hält sie über 10 % des gesamten steirischen Weinbaus. Bekannte Weinbaubetriebe in der Marktgemeinde sind das Weingut Walter Skoff und das Weingut Sattlerhof. 1990 fand in Gamlitz die Steirische Landesausstellung statt, die sich dem Thema Weinkultur widmete.

Verkehr

Gamlitz liegt an der Südsteirischen Grenz Straße B 69, die die Gemeinde im Westen mit Eibiswald, der Soboth und Lavamünd und im Osten mit dem etwa fünf Kilometer entfernten Ehrenhausen verbindet; dort besteht ein Anschluss an die Pyhrn Autobahn A 9 (Anschlussstelle Vogau-Straß) und damit an eine hochrangige Verbindung nach Graz. Eine lokale Straßenverbindung führt nach Ratsch an der Weinstraße und zur Steirischen Weinstraße.

Der nächste Bahnhof liegt ebenfalls in Ehrenhausen an der Südbahn und wird von der Linie S 5 der Grazer S-Bahn bedient.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist der Gastwirt Karl Wratschko (* 1. Mai 1953, ÖVP).[9]

Dem Gemeindevorstand gehören weiters der erste Vizebürgermeister Friedrich Partl (ÖVP), der zweite Vizebürgermeister Manfred Repolust (FPÖ), die Gemeindekassierin Mathilde Monika Karbasch (ÖVP) und das Vorstandsmitglied Harald Insupp (ÖVP) an.[9]

Amtsleiter ist Roland Waltl.

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2015 2010 2005 2000
Fusions-
gemeinde
Gamlitz Sulztal Gamlitz Sulztal Gamlitz Sulztal
Stimmen % Mandate St. % M. St. % M. St. % M. St. % M. St. % M. St. % M.
ÖVP 1657 70 15 1607 70 15 35 28 2 1437 65 15 66 56 6 1178 61 13 81 70 6
SPÖ 0319 14 03 0674 30 06 76 61 6 0514 23 05 40 34 3 0554 29 06 35 30 3
FPÖ 0383 16 03 nicht kandidiert nicht kandidiert 0060 03 00 nicht kandidiert 0207 11 02 nicht kandidiert
Die Grünen nicht kandidiert nicht kandidiert 14 11 1 nicht kandidiert 11 9 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
1 für unser Gamlitz nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 189 08 1 nicht kandidiert
Wahlberechtigte 2.775 2.580 131 2.486 125 2.297 128
Wahlbeteiligung 86 % 90 % 95 % 89 % 94 % 86 % 91 %

Wappen

Blasonierung:

„Im viermal von Silber und Rot geschachten Schild ein grünes, mit einer goldenen Traube belegtes Weinblatt.“

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Mai 1987.[10] Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. September 2015.[11]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weblinks

Commons: Gamlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. September 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Gamlitz und der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße, beide politischer Bezirk Leibnitz. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 14. Oktober 2013. Nr. 96, 28. Stück. S. 554.
  2. Einwohner nach Ortschaften (Excel-Datei, 766 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
  3. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
  4. a b Chronik der Marktgemeinde. Website der Marktgemeinde Gamlitz, abgerufen am 18. September 2012.
  5. Gamlitz: Bevölkerungsentwicklung (PDF; 35 kB), Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2012.
  6. Gamlitz: Demografische Daten der Volkszählung vom 15. Mai 2001 (PDF; 10 kB), Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2012.
  7. Das Schloss. Website des Schlosses Gamlitz, abgerufen am 18. September 2012.
  8. Results 2012, Entente Florale, abgerufen am 18. September 2012.
  9. a b Gemeinde Gamlitz: Gemeindevorstand, abgerufen am 8. Juni 2015
  10. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 38, 1988, S. 31
  11. 64. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 6. August 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Gamlitz (politischer Bezirk Leibnitz), abgerufen am 12. August 2015