Gasfördermaximum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Gasfördermaximum (engl. peak gas) ist der Zeitpunkt, an dem aufgrund physikalischer Faktoren die Erdgasförderung nicht mehr gesteigert werden kann. Der Zeitpunkt des globalen Gasfördermaximums wird für den Zeitraum um 2025 prognostiziert.[1] Für Europa ist nach dem Zurückgehen der Gasförderung in der Nordsee[2][3][4] die Entwicklung der Erdgasförderung in Westsibirien wichtig.[5]

Erdgas ist neben Erdöl und Kohle ein wichtiger fossiler Primärenergieträger. Im Gegensatz zu Erdöl und Kohle, die per Massengutfrachter oder Öltanker weltweit gehandelt werden können, ist der Transport von Erdgas auf ein regionales Pipelinenetz bzw. aufwendige Erdgasverfüssigung angewiesen. Durch die im Jahr 2005 erreichte maximale Förderrate konventionellen Erdöls[6] werden unkonventionelle Öle auch aus Substituten wie GtL weiter an Bedeutung gewinnen.

Das Fördermaximum von Erdgas ist insoweit von Relevanz, da Erdgas mit am besten die immer knapper werdenden Erdölprodukte (Benzin, Diesel, Kerosin etc.) substituieren kann. Einerseits mit gasbetriebenen Kraftfahrzeugen und andererseits durch die synthetische Umwandlung in Synfuels. Problematisch dabei ist die Erwartung, dass beide fossilen Brennstoffe (Erdöl & Erdgas) jeweils nur kurze Zeit nacheinander ihr Fördermaximum erreichen. Ein extremer Preissprung kann durch das durchaus vorhandene Energieeinsparpotenzial, Substitution durch Bioenergie und andere regenerative Energien sowie einen Nachfragerückgang durch eine mögliche mittelfristigen Rezession gedämpft werden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Zittel: Peak Gas am Horizont? Ludwig-Bölkow-Systemtechnik, 12. Mai 2009, S. 3, abgerufen am 6. Februar 2021: „Depletion mid point ~2025“.
  2. Carole Nakhle: Assessing the future of North Sea oil and gas. In: Geopolitical Information Service. Carnegie Endowment for International Peace, 17. März 2016, abgerufen am 5. Februar 2021: „Gas production from the UKCS reached its maximum in 2000 at 108 billion cubic meters (bcm), though in Norway peak gas output has not yet been reached.“
  3. EIA: Dry Natural Gas Production, United Kingdom, Annual (in bcf). In: International Data, Natural gas. U.S. Energy Information Administration, 2018, abgerufen am 6. Februar 2021.
  4. EIA: Dry Natural Gas Production, Norway, Annual (in bcf). In: International Data, Natural gas. U.S. Energy Information Administration, 2019, abgerufen am 6. Februar 2021.
  5. Christian Wüst: Anstich im Paradies. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2007, S. 148–150 (online).
  6. Christoph Gaedicke et al.: BGR Energiestudie 2019. In: Daten und Entwicklungen der deutschen und globalen Energieversorgung. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 23. April 2020, S. 43, abgerufen am 5. Februar 2021: „Obgleich die weltweite konventionelle Erdölförderung seit dem Jahr 2005 stagniert, bleibt sie mit einem Anteil von etwa 75% an der gesamten Förderung auch langfristig die tragende Säule bei der Versorgung mit flüssigen Kohlenwasserstoffen.“