Gebrüder Link

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Die Gebrüder Link waren die Zwillingsbrüder Johann Link (* 1821; † 1871) und Paul Link (* 1821; † 1891). Beide waren deutsche Orgelbauer und gründeten in Giengen an der Brenz die Orgelbaufirma Gebrüder Link, die bis heute Bestand hat.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann und Paul Link sind in Aldingen (Oberamt Spaichingen) geboren. Ihre Ausbildung zum Orgelbauer erhielten sie beim Orgelbauer Anton Braun in Spaichingen. Ab 1841 waren beide bei der Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg beschäftigt und konnten sich somit Einblick in den damals modernsten Orgelbau verschaffen. Nach 10 Jahren fassten sie den Plan, sich selbstständig zu machen.[1]

Firmengründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst war eine Firmengründung in Schwäbisch Hall geplant. Der Reutlinger Musikdirektor Adam Seitz[2] konnte die beiden Brüder Link dazu überzeugen, in den Orgelbau der neuen großen Orgel für die Stadtpfarrkirche Giengen einzusteigen, der durch die Firma Gruol in Bissingen ausgeführt werden sollte. Dieser war jedoch überfordert, so konnte die Firma unter der Leitung der Brüder Link den Auftrag ausführen. Diese Orgel wurde weithin gelobt und die Möglichkeit dieses Instrument heranreisenden Interessenten vorzuführen, veranlasste die beiden, ihr Geschäft 1851 in Giengen zu Gründen.[3]

Firmenentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gute Ruf verschaffte der Firma schon in den ersten Jahren eine rasante Entwicklung.[4] Aufträge gingen aus Deutschland der Schweiz und Österreich ein. Die Werkstatträume im Hirschkeller reichten schon bald nicht mehr aus, sodass das Firmengelände am Memmingertorplatz gekauft wurde. Im ersten Jahrzehnt seit der Geschäftsgründungen waren bereits 25 Orgelneubauten verwirklicht worden, im zweiten Jahrzehnt über 30 Neubauten. 1871 verstarb Johann Link, sodass Paul Link die Geschäfte allein weiterführte. Ab 1885 wurden Orgeln auch nach Übersee, z. B. Japan und Indien geliefert. 1886 wurde der Betrieb von Paul Links ältestem Sohn, Eugen Link (1855–1940) übernommen und erfolgreich weitergeführt. Sogar in Frankreich, trotz des Kriegs 1870–1871, wurde der Linkorgelbau gewählt. Im Oktober 1891 wurde die neue Linkorgel in Mirepoix (im Departement Ariège, Südwest-Frankreich) inauguriert. Mit einer mechanischen Traktur zählt das Instrument circa 40 Register und hat keine Modifizierung erfahren.[5] Zu einigen Werken der Gebrüder Link und ihrer Nachfolger siehe Orgelbaufirma Gebrüder Link.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orgelbau Link – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Lexikon süddeutscher Orgelbauer. Florian Noetzel Verlag, Wilhelmshaven 1994, S. 236.
  2. Adam Seitz auf der Seite www.schwaebische-orgelromantik.de
  3. Christoph Naacke: 150 Jahre Orgelbau Link. Verlag Freiburger Musikforum, 2001, S. 24.
  4. Helmut Völkl: Orgeln in Württemberg. Hänssler-Verlag. Stuttgart 1986. S. 27.
  5. (französisch; PDF; 495 kB) (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive)