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Geleitzug RA 62

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Der Geleitzug RA 62 war ein alliierter Nordmeergeleitzug, der im Dezember 1944 im sowjetischen Murmansk zusammengestellt wurde und weitestgehend ohne Ladung in das schottische Loch Ewe fuhr. Die Alliierten verloren die norwegische Korvette Tunsberg Castle auf einer Mine, während auf deutscher Seite zwei U-Boote und zwei Flugzeuge verlorengingen.

Zusammensetzung und Sicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den Geleitträgern HMS Campania
… und HMS Nairana
… starteten raketenbestückte Fairey-Swordfish-Doppeldecker

Der Geleitzug RA 62 setzte sich aus 29 Frachtschiffen zusammen. Am 10. Dezember 1944 verließen sie die Murmansk vorgelagerte Kola-Bucht (Lage) in Richtung Loch Ewe (Lage). Kommodore des Konvois war Captain E. Ullring, der sich auf der Fort Crevecour eingeschifft hatte. Die Nahsicherung übernahmen die 8th und 20th Escort Group unter anderem mit den Zerstörern Keppel, Beagle, Bulldog, und Westcott, den Sloops Cygnet, Lapwing und Lark und den Korvetten Allington Castle sowie Bamborough Castle. Eine Deckungsgruppe, bestehend aus dem Kreuzer Bellona, der 1. Div. der 7. Zerstörer-Flottille mit den neuen C-Klasse-Zerstörern Caesar, Cassandra, Caprice und Cambrian und der 17. Zerstörer-Flottille mit der Onslow, Orwell, Obedient, Offa, Onslaught und Oribi fuhr ebenfalls im Geleit. Als Support Group wurden die Geleitträger Campania und Nairana mit den Fregatten Tavy, Tortola, Bahamas und Somaliland eingesetzt ebenso wie die kanadische 9th Escort Group mit den Fregatten St. John, Stormont, Monnow, Loch Alvie, Nene und Port Colborne.[1]

Name[2] Typ Flagge Vermessung in BRT Verbleib[1]
Abner Nash Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7177
Andrew W Preston Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7247
Benjamin Schlesinger Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Collis P Huntington Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7177
Dolabella Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 8142
Donald W Bain Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7200
Eleazar Lord Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7247
Eloy Alfaro Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Fort Crevecour Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7191
Fort Romaine Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7131
Fort Yukon Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7153
Harold L Winslow Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Henry Adams Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7212
James m Gillis Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
John Sharp Williams Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Joyce Kilmer Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Keith Palmer Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Laurelwood Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 7347
Lawrence J Brengle Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7209
Luculus Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 6546
Marathon Frachter Norwegen Norwegen 7208
Nicholas Biddle Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7191
Park Benjamin Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Rathlin Rettungsschiff Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1600
San Venancio Frachter Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 8152
Stage Door Canteen Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
William Pepper Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
William Wheelwright Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7176
Winfred L Smith Frachter Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 7191

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevor der Geleitzug RA 62 auslief, versuchten alliierte Support Groups und eine sowjetische Zerstörergruppe mit Baku, Gremjaschtschi, Rasumny, Derzki, Doblestny und Schiwuchi, die U-Boote von der Einfahrt der Kola-Bucht abzudrängen. Dabei kam es zu mehreren Fehlschüssen von U-Booten mit T-V-Torpedos auf Zerstörer. Dabei ortete am 9. Dezember 1944 die HMS Bamborough Castle U 387 (Lage) und versenkte es mit Wasserbomben. Weitere U-Boote beschädigten die Geleitfahrzeuge schwer. Am 10. Dezember gelang es U 365 (Lage) Fühlung zum Geleitzug zu bekommen und zu halten. Nach einem erfolglosen Angriff auf einen Tanker torpedierte es am 11. Dezember den britischen Zerstörer HMS Cassandra. Bis zum 13. Dezember hielt es weiter Fühlung, bevor es durch eine Swordfish des Geleitträgers HMS Campania versenkt wurde. Am 12. Dezember griffen Torpedoflugzeuge der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 26 den Konvoi südwestlich der Bäreninsel an. Bei zwei eigenen Verlusten erzielten sie keine Erfolge. Am gleichen Tag lief die norwegische Korvette Tunsberg Castle (Lage) auf eine Mine der deutschen Flankensperre bei Makkaur und sank. Am 19. Dezember erreichte der Geleitzug Loch Ewe.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Dezember 1944. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  2. Arnold Hague: Arnold Hague Convoy Database, RA Convoy Series. Abgerufen am 18. Januar 2017 (englisch).