Genius Loci Weimar

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Genius Loci Weimar ist ein jährlich stattfindendes Festival für audiovisuelle Kunst, Videomapping und Fassadenprojektionen in Weimar.

Festival[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videomapping "Zoetropolis" von MammasONica, 2015 am Atrium Weimar.
Videomapping "Sternbrücke" von OMAi, 2016 an der Sternbrücke Weimar.
Wegeinstallation "YPOV" von Studio De Shutter und Dölken Lighting, 2018.

Videokünstler, Mediendesigner, Architekten und Musiker nehmen mit ihren Arbeiten am dem Festival teil. Während des Festivalwochenendes werden drei Gebäudefassaden in Weimar mit ausgewählten Videoprojekten bespielt. Ab Einbruch der Dunkelheit und bis 24 Uhr projizieren internationale Künstler ihre maximal fünfzehnminütigen Beiträge an ausgewählte Gebäude in der Innenstadt.

Zu den bekanntesten Gebäuden gehörten bisher unter anderem das Goethe- und Schiller-Archiv, das Deutsche Nationaltheater (DNT), die Anna Amalia Bibliothek, das ehemalige Gauforum, das Stadtschloss und das neue Bauhaus-Museum.

Das Festival gehört zu den Veranstaltung des Weimarer Sommers und wird organisiert und produziert von MXPerience gUG (haftungsbeschränkt). Seit 2012 sehen mehr als 50.000 Besucher das interdisziplinär ausgerichteten Festival.

Wettbewerb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des jährlich ausgelobten Wettbewerbs sind Künstler aus der ganzen Welt aufgerufen, sich mit ihren Konzeptideen für das Genius Loci Weimar Festival für Videomapping und Fassadenprojektionen zu bewerben. Die drei besten künstlerischen Arbeiten werden mit einem Preisgeld von inzwischen insgesamt 45.000 Euro prämiert und im Rahmen des Festivals in Weimar präsentiert.

Jedes Jahr werden für den Wettbewerb drei künstlerisch herausfordernde sowie geschichtlich relevante Gebäudefassaden in der Stadt Weimar ausgewähltt. Gesucht werden Konzepte, die mit der Verbindung von natürlichen Gegebenheiten und menschlichem Gestaltungswillen den Geist des Ortes einfangen.

Die besonderen Voraussetzungen für die künstlerischen Arbeiten sind, eine eigenständige Bildsprache zu entwickeln und sich nicht in einer historischen Nacherzählung oder in klischeehafter Effekthascherei zu verlieren. Im Vordergrund steht der „Genius Loci“, der Geist des Ortes, der mit neuen Techniken der Medienkunst sichtbar gemacht werden soll und so dem Ort selbst eine weitere Bedeutungsebene hinzufügt.

Für die Teilnahme müssen Künstler ihre Arbeiten im Format eines 30-sekündigen Videoclips einreichen. Alle Wettbewerbsbeiträge werden danach in einer öffentlichen Wanderausstellung in Weimar gezeigt. Die drei besten Arbeiten werden durch ein Public Vote auf der Webseite sowie durch eine Fachjury bestimmt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Spielorte Gewinnerwerke und Künstler Sideevents
2012 Fürstenhaus Nerdworking (Istanbul) Genius Loci Club
2013 Wittumspalais
Innenhof Weimarer Stadtschloss
Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar
Ana.Digital (Media Apparat, Österreich)
Liszt-hitecture (Videomapping Hungary, Ungarn)
Legacy (RDV Collectif, Frankreich)
Genius Loci Club
2014 Anna Amalia Bibliothek
DNT
Herderplatz
Limen (MammasONica, Italien)
Klang3 (Rüstungsschmie.de, Soundselektor, Dresden)
Moya Façade (Xenorama, Bremen)
Genius Loci LAB (Weimar): Bauhaus-Museum
A Wall is a screen
Genius Loci Club
2015 Atrium (Gauforum Weimar)
Jakobsplan
Gerberstraße (Haus für Soziokultur)
Residenzschloss
Zoetropolis (MammasONica, Italien)
Hommage/Collage (Weltraumgrafik, Berlin)
Grain Metal Punk (VJZARIA, Brasilien)
The Memory Trace (Lukas Taido, Berlin)
Genius Loci LAB: e.Werk
2016 Tempelherrenhaus
Wasserprojektion am Stern
Sternbrücke
Romanzero (Greatmade, Erfurt)
Erlinde (Dieselqueen, Dießen am Ammersee)
Tagtool (OMAi, Österreich)
Genius Loci LAB: e.Werk
Hafis-Goethe-Denkmal: Recker/Hauptmeier - Cultural Sounds?
Bastille: KdR_Lichtmaschine
AV-Live-Kino: Lichthaus Kino
backup: Kurzfilmfestival
2017 Herderkirche
Cranachhaus
Notenbank
Mirror (Flightgraf, Japan)
Chiaroscuro (Desilence, Spanien)
Gestalt (Hotaru Visual Guerilla, Spanien)
Genius Loci LAB: Theaterplatz
Genius Loci Talk
AV-Live-Kino: Lichthaus Kino
Genius Loci Club: e.Werk
Side Installations: Nils Mosch, Stepan Boldt, KI-808/Body Controller, MammaSOnica
2018 Goethehaus
Haus der Frau von Stein
Universitätsbibliothek
Alchemy (404.zero)
Musae (MultiScalar)
Inside Out (5Elements)
Genius Loci LAB: Mensa am Park
Genius Loci Talk: Lichthaus Kino
AV-Live-Kino: Lichthaus Kino
Genius Loci Club: Kesselsaal E-Werk
Side Installations: Klima-Pavillon, Wisp Kollektiv, YPOV
2019 DNT
mon ami
Bauhaus-Museum
REMAKE³ (ruestungsschmie.de)
Reverse Imagination (Laura Seitz & Daniel Pitts)
The Shape of Sound (Jonas Denzel)
Genius Loci LAB: Weimarhallenpark
Genius Loci Talk: Kunsthalle Harry Graf Kessler
AV-Kino: mon ami
Genius Loci Club: Altes Funkhaus
Side Installations: Re:Sorb, Méhkas Dia Project, Paracetamol, Lichtplanung+, Filip Roca, Christoph Drews, Studio Otaika, Pardis Azadeh, Vasili Macheradze
2020 Marstall

Goethe- und Schiller-Archiv

Altenburg

Inside (Emanuele Musca und Vincenzo Gagliardi, Berlin)

West-east conversation (Soheil Seraji und Nadira Madreimova, Iran/Russland)

Rhythm and Line (Flightgraf, Japan)

2021 Altenburg

Bastille

Der Rote Faden (Vanessa Cardui, Berlin)

Blessing to Misfortune (John Tettenborn und Kourtney Ross, Berlin)

Genius Loci LAB & AV-Live-Kino: Platz der Demokratie
Genius Loci Talk: Reithaus Weimar
Side Installations: Logando, Latlights, VJ Juladi, Die Rote Dora, Hyper Hugo, Lichtplanung+, Moritz Köther, Erlebnisportal Weimar

Side-Events[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genius Loci LAB[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Genius Loci LAB ist die Nachwuchsbühne des Festivals, welches Workshops anbietet und AV-Live Produktionen umsetzt. Während der Woche vor dem Festival werden die Grenzen des Videomappings in Verbindung mit dem städtischen Kontext neu definiert und umgedacht.

AV-Live-Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das AV-Live-Kino verbindet die Kunst des Videomappings und der Musik. Durch die Live-Performance wird die Leinwand geöffnet und der Kinosaal durch das Zusammenspiel von Klang und Licht mit einbezogen.

Genius Loci Club[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Genius Loci Club vereint abstrakte Lichtkunst und unkonventionelle elektronische Musik. Neben Lichtinstallationen wird an zwei Veranstaltungsabenden eine Bandbreite an zeitgenössischer Clubmusik präsentiert.

Genius Loci Talk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In 2017 fand außerdem erstmals der Genius Loci Talk im Lichthaus-Kino statt. Das Symposium verbindet internationale Experten zu den Themen Lichtkunst, Videomapping, Medienarchitektur und Marketing.

Thema:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Genius Loci Weimar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien