Gensingen

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Wappen Deutschlandkarte
Gensingen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Gensingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Sprendlingen-Gensingen
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 8,72 km2
Einwohner: 3948 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 453 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55457
Vorwahl: 06727
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 021
Adresse der Verbandsverwaltung: Elisabethenstraße 1
55576 Sprendlingen
Website: www.gensingen.de
Ortsbürgermeister: Armin Brendel
Lage der Ortsgemeinde Gensingen im Landkreis Mainz-Bingen
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Karte
Rathaus
Blick in die Kirchgasse auf die evangelische Kirche

Gensingen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Sprendlingen hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gensingen liegt in Rheinhessen zwischen Mainz und Bad Kreuznach an der Nahe. Zu Gensingen gehören auch die Wohnplätze Rumpfmühle und Auf der Insel.[2]

Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn): Grolsheim, Bingen am Rhein, Horrweiler, Welgesheim, Biebelsheim, Bad Kreuznach und Langenlonsheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter und frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt aus einer Urkunde vom 1. November 768, als Faginolf dem Kloster Lorsch alles schenkte, was er im Nahegau in der Gemarkung Gensingen besaß.[3] Am Ende des Alten Reichs gehörte Gensingen zur Kurpfalz.[4]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.

Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert, Gensingen gehörte ab 1798 zum Département Donnersberg und dem dortigen Kanton Bingen. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Bingen zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit bestanden Notariate.[5]

Aufgrund 1815 auf dem Wiener Kongress getroffener Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch Gensingen, zum Großherzogtum Hessen, das dieses neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz 1835 lag Gensingen im neu errichteten Kreis Bingen.

Das bis dahin für Gensingen zuständige Friedensgericht Bingen wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Bingen ersetzt.[6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Gensingen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

Jahr Einwohner
1815 693
1835 917
1871 982
1905 1.080
1939 1.347
Jahr Einwohner
1950 1.360
1961 1.443
1970 1.904
1987 2.629
1997 3.040
Jahr Einwohner
2005 3.424
2011 3.728
2017 4.017
2022 3.948[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Gensingen besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]

Wahl SPD CDU FDP FWG Gesamt
2019 5 7 2 6 20 Sitze
2014 7 7 2 4 20 Sitze
2009 7 6 3 4 20 Sitze
2004 9 7 4 20 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Gensingen e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ortsbürgermeister wurde Armin Brendel am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 69,25 Prozent erneut bestätigt.[9]

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Gensingen ist die französische Gemeinde Pierre-de-Bresse in Burgund durch eine Gemeindepartnerschaft verbunden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelische Kirche mit historischer Stummorgel wurde 1774/1778 erbaut und im Jahr 2000 restauriert. Hier finden regelmäßig Konzerte statt.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Gensingen

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen in der Gemeinde Gensingen sind der Möbelhersteller Bretz und die Jungpflanzenfirma Kientzler.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südlich von Gensingen befindet sich das Ende der vierspurigen Ausbaustrecke der Bundesstraße 41. Diese wird auf die Bundesautobahn 61 geführt. Der zweispurige Teil umgeht die Gemeinde auf einer gemeinsamen Trasse mit der Bundesstraße 50 in Nord-Süd-Richtung.

Westlich ist die Umgehungsstraße über die ca. 4,5 km lange Landesstraße 242 mit der Bundesstraße 48 bei Langenlonsheim auf der linken Naheseite verbunden.

Nach Norden besteht eine Anbindung von der Bundesstraße 41 (alt) zum Dreieck Nahetal, bei dem das westliche Ende der Rhein-Main-Strecke der Bundesautobahn 60 mit der BAB 61 verbunden ist.

Der Haltepunkt Gensingen-Horrweiler liegt an den Bahnstrecken Gau Algesheim–Bad Kreuznach und Worms–Bingen Stadt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gensingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 163 (PDF; 2,6 MB).
  3. Heinrich Eduard Scriba: Regesten der bis jetzt gedruckten Urkunden zur Landes- und Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen, Band 3, Darmstadt 1851, S. 9, Nr. 143. Online und Karl Josef Minst: Lorscher Codex, Lorsch 1970, Urkunde 2016
  4. Andrea Kraft: Ortsverzeichnis zur Historischen Karte der Pfalz und Rheinhessens 1789. Landesarchiv Speyer 2009, S. 8.
  5. Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. ("pages":%5B254%5D,"panX":0.465,"panY":0.889,"view":"info","zoom":0.309} Digitalisat).
  6. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Stadt- und Gemeinderatswahlen 2019. Abgerufen am 1. August 2019.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Einzelwahlen 2019. Abgerufen am 1. August 2019.